NIEMALSALLEIN

 

HANNOVER. Stephan Weil geht seit 1967 zu den Spielen von Hannover 96. Der Oberbürgermeister sitzt im Block W17, ein Fan mit Schal und Seele. Aber gestern fiel ihm zu seinem Lieblingsverein nichts mehr ein. "Kein Kommentar" hieß es im Rathaus. Und wie Weil geht es vielen in Hannover: Eine ganze Stadt leidet an ihrer alten Liebe zu 96.

In Büros und Werkhallen, in Kneipen und Restaurants – überall gibt es nur ein Thema. Den scheinbar unaufhaltsamen Abstieg von Hannover 96. Nur noch sechs Spiele hat die Mannschaft, sechs Chancen, ein kleines Fußballwunder zu vollbringen. Aber spätestens nach der peinlichen Niederlage gegen Köln macht sich Torsch(l)usspa-nik in der Stadt breit. Eine Mischung aus Wut und Enttäuschung liegt über Hannover. Denn ein Abstieg hätte nicht nur sportliche Folgen, er wäre auch wirtschaftlich eine Katastrophe.

Kaum jemand bleibt da ruhig. "Das geht mir total an die Nieren", sagt 96-Rekordschütze Dieter Schatzschneider der NP. Aber er versichert auch: "Ich werde immer zu 96 stehen." Das tut auch TV-Star Oliver Pocher, seit Jahren Klubmitglied. Man solle "genau jetzt" zu dem Verein stehen, fordert er. Und das ist eine Reaktion, die bei allem Leiden ebenso typisch ist für Hannover: Bei den meisten würde die "Alte Liebe" auch in der zweiten Liga bleiben. "Es ist wie eine Ehe: Es gibt gute und schlechte Zeiten", sagt Eisdielenchef Massimo Dall’Asta.

 

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