"Wir sind zufrieden", sagt Ticketchef Thorsten Meier. Darf er sein. 12.500 Fans verlängerten ihre alte Dauerkarte – das ist neuer Treue-Rekord bei 96. Vor einem Jahr noch war der Trend zum selben Zeitpunkt deutlich eingeknickt: 96 verlor damals 1000 treue Kunden.

Die sensiblen Fans aus Hannover entwickeln eine neue Liebe für 96. Plötzlich scheint es möglich, zum ersten Mal die Marke von 20.000 Dauerkarten zu knacken. "Das bleibt unser Ziel", sagt Ticketchef Meier. "Der Trend bei den Zuschauern ist positiv", erkannte auch 96-Chef Martin Kind. "Wenn die Nachfrage so bleibt, erreichen wir unser Ziel." Der Hamburger SV meldete gestern den Absatz von 30.000 Dauerkarten. Dagegen ist 96 kein Verkaufsschlager. Aber der "kleine HSV" nähert sich den Zielen mit kleinen Schritten.

Für den leichten Boom gibt es mehrere Gründe. Der wichtigste: 96 blieb nach einem Klasse-Endspurt in der Bundesliga. "Wenn die Mannschaft nicht gut spielt, können wir uns abstrampeln wie wir wollen", weiß Meier. Vor einem Jahr waren die Fans sauer auf die Leistung und schließlich auf die Preiserhöhungen. "Da sind wir eingebrochen, jetzt machen wir da weiter, wo wir 2008 aufgehört haben", meint Meier. 12.000 Dauerkarten wurden vor zwei Jahren umgewandelt, 96 landete bei 19.500. Die fehlenden Tickets zur 20.000 hat 96 also schon jetzt aufgeholt.

Meier glaubt, dass "die Identifikation größer geworden ist". Für die Stammgäste in der Nordkurve gilt das ohnehin. Nun zeigt 96 auch ein rotes Herz für Kinder. Die Südtribüne wird zum "jungen Block". Familien, Schulklassen und Jugendmannschaften kommen in den Blöcken S1 und S4 – in der rauchfreien Zone – unter. Die Verpflegung soll kindgerechter, "gesünder" werden, sagt Meier. Auf dem Platz hinter der Tribüne gibt es je nach Wetter betreute Spiele. Eltern gucken 96 zu, Betreuer passen auf die Kinder auf.