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Thorsten Meier (96-Leiter Stadionbetrieb/Vertrieb/Organisation) erläutert im Interview die Gründe für die Umstellung des Trinkbecher-Systems von Mehrwegbecher auf kompostierbare PLA-Einwegbecher in der HDI Arena.

/ Fans

 

Zur neuen Saison 2014/15 wurden die Mehrwegbecher durch Einwegbecher ersetzt. Wieso sah sich Hannover 96 gezwungen, das System umzustellen?

Thorsten Meier: "Hannover 96 stellte gemeinsam mit seinem Caterer HCC auf Wunsch der Polizei das Bechersystem zu Saisonbeginn um. Die zuständige Polizeibehörde der Polizeiinspektion West hat bereits während der vergangenen Saison darauf hingewiesen, die Sicherheit bei den Heimspielen von Hannover 96 zu erhöhen. In der Vergangenheit gab es zahlreiche Verletzungen durch Becherwürfe. Aus diesem Grund haben wir zur neuen Saison die scharfkantigen Mehrwegbecher durch weiche Einwegbecher ersetzt. Der Wechsel bedeutet für Hannover 96 einen finanziellen Mehraufwand. Diesen akzeptieren wir, um die Sicherheit im Stadion gewährleisten zu können."

Wie ist das Konzept des neuen Bechersystems entstanden?

Thorsten Meier: "Der Verein hat das HCC beauftragt, eine Alternative zum bestehenden System zu entwickeln. Daraufhin hat das HCC die kompostierbaren PLA-Einwegbecher vorgeschlagen, das neue Konzept beim Betriebsausschuss der Landeshauptstadt vorgestellt und sich so in Zusammenarbeit mit der Politik für diese Variante entschieden. Bereits in der letzten Spielzeit wurden nach dem Spiel gegen Braunschweig – bei dem die Becher erstmals durch Auflage der Polizei zum Einsatz kamen – wochenlange Tests durchgeführt. Nach dem Spiel sind die Becher in die vorgesehene Kompostieranlage überführt worden, in der sie ganz normal verrotteten. Der Prozess wurde somit vorab getestet und funktionierte damals wie heute einwandfrei."

Rund um das erste Heimspiel gegen den FC Schalke gab es kritische Stimmen einiger 96-Fans über verdreckte Tribünen. Wie möchte der Verein dieses Problem in Zukunft beheben?

Thorsten Meier: "Das ist ein Prozess, den Verein und Zuschauer gemeinsam gehen müssen. Daher möchten wir an unsere Besucher appellieren, dass sie ihren Platz sauber verlassen und die Becher in die vorgesehenen Sammelstellen bringen. Dafür haben wir über 50 bezeichnete Bechertonnen in der HDI Arena aufgestellt. So kann jeder Zuschauer selbst zu sauberen Rängen beitragen. Die grauen Tonnen kennzeichnen den Restmüll, die mit dem orangenen Deckel die Entsorgungstonnen für die Becher. Darüber hinaus arbeiten wir an einem Imagefilm, der die Zuschauer nochmals auf die Sammeltonnen aufmerksam machen wird."

Was geschieht mit den Bechern nach dem Spiel? Wie sieht die Entsorgung aus?

Thorsten Meier: "Nach jedem Heimspiel werden die Ränge der Arena ohnehin gereinigt und der zusammenkommende Müll getrennt. Die Becher werden, wie schon erwähnt, gesondert gesammelt und in den Tonnen bzw. einem Container im Stadion zwischengelagert. Anschließend werden die Becher in PLA-Säcken zu der Kompostieranlage gebracht, in der sie sich vollständig zersetzen."

Die Deutsche Umwelthilfe spricht von einer „durchschaubaren Greenwashing-Kampagne“.

Thorsten Meier: "Hannover 96 sorgt gemeinsam mit seinem Caterer HCC für ein schlüssiges Becherkonzept. Von der Befüllung bis zur Entsorgung der Becher. Wir haben bestimmte Auflagen hinsichtlich der Sicherheit und bestimmte Wünsche in Sachen Umwelt. Daher ist es für uns ein idealer Mittelweg, um die Sicherheit im Stadion zu erhöhen und die Umwelt nicht zu belasten."

Mit dem neuen System fällt auch das bekannte Trinkwasser-Sozialprojekt weg, in dem alle Fans ihren Becher für einen guten Zweck spenden konnten. Sind Alternativen in Planung?

Thorsten Meier: "Es war ja ein gemeinsames Projekt der TUI, dem Global Nature Fund, dem 96 Supporters Club und von Hannover 96. Es ist bedauerlich, dass es dieses Projekt in dieser Form nicht mehr gibt. Allerdings sind wir stets offen, für neue Ideen um für Trinkwasserprojekte Geld zu sammeln. Dies haben wir sowohl dem Global Nature Fund als auch der Fanszene mitgeteilt."

 

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