Leo, Du hast von 2013 bis 2015 in Hannover gespielt. Welches Spiel von damals ist Dir besonders in Erinnerung geblieben?
Leonardo Bittencourt (25): Mein erstes Spiel in Hannover. Daran erinnere ich mich immer wieder gern zurück. Wir haben 2:1 gegen den VfL Wolfsburg gewonnen – ein super Einstand für mich vor tollen Fans, die für eine großartige Atmosphäre gesorgt haben.
Du bist seit dreieinhalb Jahren weg. Hast Du trotzdem noch Kontakt zu ehemaligen Mannschaftskollegen von Hannover 96?
Bittencourt: Es ist ja so gut wie keiner mehr da. (lacht) Von meinen ehemaligen Mitspielern sind nur noch Felipe und Miiko Albornoz übrig geblieben. Wir schreiben uns immer mal wieder in den sozialen Netzwerken.
Welche Bedeutung hat Hannover 96 in Deiner Karriere? Würdest Du sagen, dass Du in Hannover den Durchbruch geschafft hast?
Bittencourt: Ich kam als junger Spieler von Borussia Dortmund und hatte in Hannover die Aussicht, regelmäßig in der Bundesliga zu spielen. Das hat super geklappt. Ich habe es in den zwei Jahren geschafft, mich als Bundesligaprofi zu etablieren - daher ist die Zeit in Hannover eine sehr wichtige für mich gewesen.
Am Samstag triffst Du mit Deinem neuen Klub 1899 Hoffenheim auf Deinen alten Klub Hannover 96. Ist das noch etwas Besonderes für Dich?
Bittencourt: Na ja, so besonders ist es nach dieser Zeit nicht mehr. Aber es ist immer schön, Verantwortliche und Physios von damals wiederzusehen. Deshalb freue ich mich auf Samstag.
Verfolgst Du noch, wie es bei Hannover 96 läuft?
Bittencourt: Da ja kaum noch Jungs da sind, mit denen ich zusammengespielt habe, verfolge ich die Spiele nicht mehr so intensiv. Aber Hannover ist für mich definitiv ein Verein, der in die erste Liga gehört. Ich wünsche Hannover den Klassenerhalt und drücke nach unserem Spiel wieder die Daumen.
Du hast in der vergangenen Saison in Köln einen überraschenden Abstieg miterlebt. Was würdest Du sagen: Worauf kommt es jetzt besonders an, damit es für Hannover am Ende zum Klassenerhalt reicht?
Bittencourt: Wenn Du Dich dort unten befindest, sind Zusammenhalt, Glaube und Wille am wichtigsten – vor allem auch nach Rückschlägen. Und letztlich musst Du irgendwie die nötigen Punkte holen.
Kurz noch zu 1899 Hoffenheim: Wie zufrieden bist Du mit dem bisherigen Saisonverlauf?
Bittencourt: Mit Blick auf den aktuellen Tabellenplatz (Hoffenheim ist Tabellenneunter; Anm. d. Red.) und den Fakt, dass wir nur einen Sieg aus den vergangenen zehn Bundesligaspielen geholt haben, sind wir natürlich nicht zufrieden. Es hätten schon einige Punkte mehr sein können, wenn man sieht, wie viele Chancen wir uns jedes Mal erspielt haben. Ich hoffe, dass das verrückte Comeback beim 3:3 in Dortmund eine Initialzündung ist, mal wieder eine Serie zu starten. Denn unser Ziel lautet weiterhin, in der kommenden Saison wieder international zu spielen.
Du hast kürzlich in einer Medienrunde gescherzt: "Mein Fußballgehirn ist größer geworden." Wie hast Du das gemeint?
Bittencourt: Das Training und die Spielphilosophie von Julian Nagelsmann sind sehr komplex. Es sind viele Details, auf die er wert legt, und Dinge, die ich vorher anders gemacht habe. Aber ich komme damit immer besser zurecht und versuche weiterhin, all das aufzuschnappen, was mich weiterbringt.
hop