Neue Sehenswürdigkeit:
In der Hotel-Einfahrt des "Landhaus Wachtelhof" stand jeden Tag der Mannschaftsbus der Roten, den 96-Busfahrer Mirko Liesebach-Moritz rückwärts und längs eingeparkt hat. Für "normale" Autofahrer wäre das vermutlich ein kleines Abenteuer, für Profi "Liese" ist es Routine. Der Mannschaftsbus war so etwas wie die neue Sehenswürdigkeit des Hotels. Immer wieder standen an der Gerberstraße Menschen vor der Einfahrt und fotografierten den Bus. Auch die Schülerinnen und Schüler des Ratsgymnasiums, die morgens und mittags am Hotel vorbeiradelten, hielten oft an, bewunderten das 96-Gefährt oder schauten, ob sie vielleicht einen Spieler entdecken. Eine sehr schöne Szene gab es mittags zu sehen. Da tasteten sich ganz vorsichtig zwei Hotelmitarbeiterinnen Richtung Bus, beide mit Handy in der Hand und im sicheren Glauben, unbeobachtet zu sein. Kurzer Blick, keiner zu sehen, dann stellte sich eine der beiden strahlend vor den Bus, die andere fotografierte, danach umgekehrt. Glücklich, als hätten sie ein tollkühnes Ding gedreht, eilten die Frauen anschließend wieder ins Hotel.
Das Geheimnis des Hühnervogels:
Warum heißt der Wachtelhof eigentlich Wachtelhof? Und was war noch mal eine Wachtel? Zugegeben, diese Fragen hätten wir schon ein bisschen eher klären müssen. Deshalb holen wir das mal schnell und prominent nach und fragen den Hoteldirektor. "Also", sagt Heiko Kehrstephan, "hier auf dem Grundstück stand eine alte Gerberei, die abgerissen wurde. Mein Schwiegervater wollte eigentlich eine Fürstenresidenz zu Rotenburg haben, die ersten Pläne trugen noch diesen Namen. Die Schwiegermutter dagegen wollte unbedingt etwas mit Landhaus im Titel - und sie wollte ein Wappentier." So kam man irgendwann auf die Wachtel, einen schönen, treuen, liebenswerten Vogel. "Wie in jeder guten Ehe hat sich die Frau durchgesetzt", sagt Kehrstephan lachend. Wachteln gibt es heute in Rotenburg nicht nur als Dekorationsobjekte oder auf Bildern im Hotel, sondern im Landschaftsschutzgebiet. Sie sind die kleinsten Hühnervögel der Welt, 15 bis 20 Zentimeter groß, werden bis zu sechs Jahre alt und legen bis zu 200 Eier im Jahr, die als Delikatesse gelten. Für weitere Informationen empfehlen wir allen 96-Fans das Fachbuch "Wunderbare Wachtelwelt".
Besondere Äpfel:
Auf den Hotelzimmern der Spieler, Trainer und Betreuer lagen zur Begrüßung zwei prächtig rote Äpfel. Nette Geste, und dazu noch gesund. "Haben Sie unsere Äpfel probiert", fragte der Hoteldirektor am dritten Tag. Ertappt, die Äpfel lagen noch unberührt auf dem Tisch. "Müssen Sie unbedingt probieren", sagte der Chef mit einer Eindringlichkeit, die neugierig machte, dass irgendetwas mit diesen Äpfeln seien muss, was wir übersehen haben. Hoch ins Zimmer zum Nachschauen, und siehe da: Die Äpfel sind mit zwei Wachteln, dem 96-Logo und einem "NiemalsAllein" verziert. Zum Reinbeißen schön!
Ronolulu wer?:
Bleibt noch zu klären, wer dieser "Ronolulu" ist, der im Stadion des Rotenburger SV, in dem die 96-Profis die vergangenen Tage trainiert haben, neben dem Tor Werbung macht. Fußballfans kennen natürlich Romelu Lukaku. Hat er einen Bruder namens Ronolulu Lukaku? Okay, da geht vielleicht die Phantasie mit uns durch. Wenn aber die Rotenburger Kreiszeitung von einem "etwas seltsamen Namen" schreibt, dann lohnt es sich, dieses letzte Geheimnis des Trainingslagers zu lüften. "Ronolulu" heißt das Spaßbad der Stadt, das „Ro“ steht für Rotenburg, das „nolulu“ hat sich 1993 eine Rotenburger Werbeagentur von der hawaiianischen Stadt Honolulu geborgt. Haben wir also auch das geklärt. Entschuldigung, Ronolulu, dass der eine oder andere Ball an deinem Werbeschild gelandet ist.
Danke Rotenburg für tolle Tage und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des "Landhaus Wachtelhof" für unschlagbare Gastfreundlichkeit.
hr