SC Paderborn 07 seit 1997
Die Geschichte des SC Paderborn 07 ist durch Vorgängervereine, Namensänderungen und Fusionierungen etwas komplexer als besispielsweise bei Hannover 96. Am Ende ist für die Gegenwart das Jahr 1985 entscheidend, als der TuS Schloß Neuhaus und der 1. FC Paderborn sich zum TuS Paderborn-Neuhaus/SC Paderborn fusionierten. 1997 folgte dann die endgültige Umbenennung in den heutigen Vereinsnamen, dem SC Paderborn 07.
Zwei Bundesliga-Jahre
Sowohl als TuS/SC als auch als SC kickten die Ostwestfalen - mit Ausnahme der Saison 2000/01 als Viertligist - lange stets drittklassig. Die Kontinuität ist dann aber positiv abhanden gekommen. Zur Spielzeit 2005/06 spielte der SCP erstmals in der 2. Bundesliga, die sie seitdem zu nur fünf Spielzeiten verlassen haben: Zum einen gab es einen Kurzausflug zurück in Liga drei in der Saison 2008/09, zum anderen hatte es zwischen 2014 und 2020 extrem turbulente Jahre mit Seltenheitswert gegeben. Dem Bundesliga-Aufstieg 2014 folgte der direkte Gang in die Drittklassigkeit, um im zweiten Drittligajahr wieder den direkten Kurs in die andere Richtung zu nehmen. So hat der SC Paderborn auch 2019/20 ein zweites Jahr im Fußball-Oberhaus absolvieren dürfen, auch, wenn sie ein zweites Mal direkt wieder absteigen mussten. Aber: Der SCP07 hat sich über die Jahre zu einem gestandenen Zweitligisten entwickelt.
DFB-Pokal-Achtelfinale
Nach dem turbulenten Auf und Ab zwischen den Etagen eins und drei konnte der heutige Coach Lukas Kwasniok Paderborn zur Saison 2021/22 wieder in ruhigerem Fahrwasser übernehmen. Seitdem halten sich die Ostwestfalen grundsolide im Mittelfeld der Tabelle auf, beendeten zwei Spielzeiten unter dem 42-Jährigen auf einem einstelligen Tabellenplatz, und im DFB-Pokal stehen sie im Achtelfinale, nachdem Europa-League-Teilnehmer SC Freiburg im Breisgau mit einem 3:1-Erfolg ausgeschaltet wurde. In der Runde der letzten 16 wartet Bayer Leverkusen. In der Liga ist der SC Paderborn allerdings aktuell nicht in Bestform unterwegs. Aus den vergangenen fünf Partien resultierten vier Zähler, die letzten beiden Begegnungen verlor der SCP - mit 1:3 gegen den 1. FC Nürnberg und mit 1:4 bei der SV Elversberg. Dies bedeutet vor dem Duell mit Hannover 96 insgesamt Platz zwölf mit 18 Punkten.
Offensiver Powerfußball
Taktisch hat der SC Paderborn die letzten drei Spiele im 5-3-2-, respektive 3-5-2-Sytem gespielt, davor aber auch schonmal im 4-3-3 agiert. Sollte Lukas Kwasniok bei der Grundformation aus den vorausgegangenen Partien bleiben, würde es mit unseren Roten wahrscheinlich eine Systemspiegelung geben, da 96-Coach Stefan Leitl unsere Jungs meistens ähnlich auflaufen lässt. Der SCP-Coach kann sein Team also taktisch variabel auf jeden Gegner einstellen, bevorzugt in jedem Fall den offensiven Ansatz. Kwasniok und der SC Paderborn stehen gerne für Powerfußball. In nur zwei der 14 Spiele in dieser Saison kam es mit Beteiligung der Ostwestfalen zu weniger als drei Toren im Spiel, wobei es bei den beiden Ausnahmen auch zwei Tore waren. Das spricht für ein gewisses Risiko, für ein offenes Visier, für Hurra- statt Mauerfußball. Einer seiner wichtigsten Männer auf dem Feld ist der ehemalige 96-Profi Florent Muslija, der zwischen Sommer 2018 und Winter 2022 am Maschsee aktiv war, und mit acht Torbeteiligungen der gefährlichste Akteur der Gastgeber und nicht selten Dreh- und Angelpunkt. Mit sechs eigenen Toren ist er zudem der treffsicherste Spieler seines Teams.
Vertragsverlängerung mit Kwasniok
Tore erzielen beim SC Paderborn wollte ursprünglich auch der ehemalige Nationalspieler Max Kruse. Die prominenteste Sommerverpflichtung der Ostwestfalen gehört aber seit rund einer Woche nicht mehr dem Verein an. Dafür gab der Klub kürzlich die Vertragsverlängerung mit Trainer Kwasniok bekannt.