„Auf so ein Spiel haben wir gewartet nach drei Begegnungen ohne Sieg“, sagte Mikael Forssell. Er sagte „wir“, aber er hätte auch „ich“ sagen können. Auch Forssell, der Stürmer, an den viele in Hannover große Erwartungen geknüpft haben, hatte auf ein Spiel wie dieses 5:1 von 96 gegen Borussia Mönchengladbach gewartet.
Drei Spieltage war es für den Finnen nicht optimal gelaufen. Nach einer guten Vorbereitung war er nur Ersatz, ausgerechnet gegen seinen alten Klub begann auch für ihn die Saison mit Verspätung richtig. In der Rückrunde der Saison 2002/2003 hatte Forssell für die Borussia gespielt; die Fans in Mönchengladbach haben ihn noch immer in guter Erinnerung. Neue Freunde dürfte er sich dort gestern aber nicht gemacht haben. Dieter Hecking, der mit Sonderlob sonst eher sparsame 96-Trainer, hob den Finnen nach dem Spiel besonders hervor. „Dass er sich den Elfmetertreffer zum 5:1 abgeholt hat, war mehr als verdient für ihn“, sagte Hecking. Forssell hatte das 2:0 von Jan Schlaudraff mit einem erstklassigen Pass vorbereitet, beim 3:0 von Szabolcs Huszti legte er uneigennützig auf. „Ich hätte auch gerne selbst geschossen. Aber der Treffer war wichtig, da war es besser abzuspielen, als den persönlichen Erfolg zu suchen“, sagte der Stürmer nach dem Abpfiff.
Forssell brachte es am Sonntag auf ein Elfmetertor, zwei Vorlagen zu Treffern und einen Pfostenschuss (82.) – eine eindrucksvolle Bilanz, mit der er den Platz im 96-Sturm gesichert haben dürfte. Sein Vorteil gegenüber dem Kollegen Mike Hanke, den er vorerst auf die Bank verbannt hat: Forssell ist spielerisch stärker. Anders als Hanke, der stets mit der Ballannahme seine Schwierigkeiten hat, hält er die Bälle geschickt und kann sie wie ein Mittelfeldspieler auch mal klug verteilen. „Auf mein Tor kann ich aufbauen“, sagte Forssell. Das wiederum gilt umgekehrt für die gesamte 96-Mannschaft.

Von Heiko Rehberg