NIEMALSALLEIN

Der rote Heimzauber ist stark. Das magische Dreieck will Tore.

 

VON ANDREAS WILLEKE HANNOVER. Ein kleines Dorf, das den Fußballmächten trotzt und die Bundesliga aufmischt – Hoffenheim muss in Gallien liegen. Der Anführer hieße dann Ralf Rangnix, und wenn er heute nach Hannover zurückkehrt, dann als Gladiator.

„Er wird sehr motiviert sein und kommt, um zu gewinnen“, vermutet Martin Kind, der Hörgerätix. „Wir wollen auswärts endlich mehr als nur Komplimente mit nach Hause nehmen“, kündigt Rangnix an. „Es nützt nichts, wenn wir nur gut spielen und der Gegner am Ende die Punkte hat.“ In der Fremde versagt ihr Zaubertrank, da heißt Rangnix meist Holtnix. Zehn Punkte zu Hause, nur drei auswärts – in den letzten beiden Partien in Leverkusen und Bremen haben sie jeweils fünf Tore eingeschenkt bekommen.

„Sie spielen hochattraktiv und offensiv“, meint Kind, „aber defensiv haben sie ihre Probleme.“ So kennt man Rangnix, der nun aber schlaue Mitstreiter hat. Hockeylix etwa, Ex-Bundestrainer Bernhard Peters ist Sportdirektor in Hoffenheim. Dazu gehört Mentalix, der Psychologe Hans-Dieter Hermann berät auch die Nationalspieler. Ein gutes Team, aber richtig stark sind die Hoffenheimer nur durch das Zaubermittel von SAPix. Die Mischung ist nicht geheim, es ist nur Kohle drin.

„Die Vereine brauchen Geld, um attraktiven Fußball zu spielen. In meinem Fall ist das so, dass ich das mit meinem privaten mache. Mit vollem Risiko“, sagt Software-Milliardär Dietmar Hopp. Bei aller Anerkennung für die Leistungen – es bleibt ein Unbehagen, weil es ein Kunstprodukt ist. Noch plastischer als VW-Wolfsburg oder Bayer-Leverkusen, weil Hoffenheim noch viel kleiner ist. Die Arbeit von Rangnix wird in der Branche zwar sehr geschätzt, aber das Modell kritisch beurteilt. „Wenn man Spieler für 16 Millionen kaufen kann, frage ich mich, was ist daran aufregend?“, meint 96-Trainer Dieter Hecking. „Sie haben eine gute Mannschaft. Aber wenn man alles beleuchtet? Abwarten.“

Noch steht der Dorfklub besser als 96. Doch Kind sieht „eine Riesenchance, mit zwei Heimsiegen“ zu klettern. In einer Woche stellt sich Werder vor. Neuerdings ist 96 in der AWD-Arena eine Macht, zehn Spiele in Folge hat man zu Hause nicht verloren. Hält der rote Heimzauber heute und 96 gewinnt, „dann haben wir eine sehr entspannte Situation“, hofft Kind. Und das nach dem Fehlstart.

„Wir haben ja auch einige abgezockte Kerle“, freut sich der 96-Chef. Vom magischen Dreieck mit Szabolcs Husztix, Jan Schlaudraffix und Mikael Forssellix werden Tore erwartet, gerade gegen die bedingt abwehrbereiten Hoffenheimer. Ein Torwartproblem hat Rangnix auch – es gibt genügend Gründe, den Grill schon mal vorzuheizen für ein zünftiges Abschlussbankett.

 

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