NIEMALSALLEIN

96-Mittelfeldspieler zeigt gute Trainingsleistungen und drängt gegen 1899 Hoffenheim in die Startelf

 

So wie einer die Woche über trainiert, so spielt er auch am Wochenende. Sagt eine immer wieder zu hörende Fußballer-Bauernregel.

Wenn sie denn stimmt, käme es einem kleinen Verbrechen gleich, Jan Rosenthal am Sonnabend nicht aufzustellen. Denn der Mittelfeldspieler des Fußball-Bundesligisten Hannover 96 dreht zurzeit ordentlich auf. Besonders auffällige Aktionen gelangen ihm gestern im Training; und überhaupt ist seit einiger Zeit ein deutlicher Formanstieg zu erkennen. „Ich fühle mich gut, und es läuft derzeit im Training wirklich gut“, bestätigt der 22-Jährige.

Potenzial und Pech des Jan Rosenthal haben sich zuletzt in einer Szene des Spiels gegen Borussia Dortmund zum Symbol verdichtet. 56. Minute, „Rosi“ gibt links am Strafraumeck mit dem Ball am Fuß Gas, lässt die zwei Borussen-Manndecker stehen und schießt – leider nur an den linken Pfosten, von wo aus der Ball die Torlinie entlang um den rechten Pfosten und dann ins Toraus rollt. Abstoß statt 3:2 für 96. Déjà-vu: In München schoss er beim 1:5 nur ans Außennetz, gegen Leverkusen beim 1:0 knapp über die Latte. Rosenthal ist zu Recht genervt, dass es „diese negativen Sachen sind, die dann hängen bleiben“.

Er würde den anderen Rosenthal gern viel öfter zeigen. Nicht den Chancentod, sondern den Dynamiker mit exzellenter Schusstechnik. Aber dafür bräuchte er Zeit. Spielzeit, um genau zu sein. Erst kamen Verletzungen, Infekte und Ausfälle und im Winter schließlich der Däne Leon Andreasen und der Pole Jacek Krzynowek dazwischen. Beide besetzen – wie auch Jiri Stajner und Arnold Bruggink – mögliche Rosenthal-Positionen. Unterm Strich stehen deshalb bei Rosenthal viel zu wenig Spielminuten. Gerade einmal 460 in neun Einsätzen – bei fünf Einwechslungen und einer Auswechslung. Tore in dieser Saison: Fehlanzeige. Viel zu wenig, um die „Roten“ entscheidend voranzubringen. Und viel zu wenig für sich. Schließlich soll auch die Karriere bei der „U 21“-Nationalelf weitergehen. Deren Trainer Horst Hrubesch wird heute das Aufgebot für die beiden letzten Testspiele vor der EM im Juni in Schweden benennen. Am 27. März geht es in Ahlen gegen die Niederlande und am 31. März in Paderborn gegen Weißrussland – hoffentlich mit Jan Rosenthal. Denn wenn er den Sommer ohne weitere Verletzungen erreicht und dennoch das Turnier verpasst, würde die Frage aufgeworfen: Muss er den Klub wechseln, um anderswo besser ins Spiel zu kommen? Und möglicherweise ist der Klub in seiner angespannten Haushaltslage über einen weiteren transferierbaren Spieler gar nicht mal so unglücklich: Rosenthals Vertrag läuft bis 2011. Aber das ist lang hin. Erst geht es nach Hoffenheim – vielleicht mit Rosenthal in der Startelf.

Andreasen pausiert: Für Leon Andreasen war das Vormittagstraining gestern beizeiten zu Ende. Dem Dänen macht eine Magenverstimmung zu schaffen; er hofft aber, heute um 10 Uhr wieder dabei zu sein. Das gilt auch für Jiri Stajner (Wadenprobleme), Jan Schlaudraff und Arnold Bruggink (Adduktoren), die am Nachmittag aussetzten.

VON VOLKER WIEDERSHEIM

 

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