NIEMALSALLEIN

Er nutzt letzte Chance und trifft mit Hoeneß-Turban

 

Es war fast wie im Märchen. Das Märchen vom tapferen Schweizerlein, das seine heldenhafte Rückkehr feiert. Allerdings geht es im Märchen weniger blutig zu.

Aus der klaffenden Wunde über Mario Eggimanns Auge floss das Blut in der 45. Minute in dicken Tropfen auf den Rasen der Rhein-Neckar-Arena. Im Luftduell mit Hoffenheims Boubacar Sanogo war der 96-Innenverteidiger mit seinem Schädel vor den Hinterkopf des Ivorers geknallt. Sieben Stiche auf einen Streich verpasste 96-Arzt Wego Kregehr dem Schweizer. Der kämpfte danach tapfer weiter, stand defensiv gut und köpfte vorne mit seinem Dieter-Hoeneß-Gedächtnisturban das 2:1.

Vor fünf Wochen hatte der 28-Jährige den Tiefpunkt erreicht, war nach 34 Minuten gegen Stuttgart ausgewechselt worden. Jetzt bekam er seine letzte Chance – und nutzte sie. „Es ist schon eine kleine Genugtuung, nachdem ich einiges einstecken musste. Ich gehe sicher mit erhobenem Haupt nach Hause, auch wenn das Haupt ein bisschen schmerzt“, meinte Eggimann und lächelte mit zusammengekniffenen Augen unter dem Verband hervor.

Mit Leon Andreasen hatte er erstmals die 96-Innenverteidigung gebildet. Kapitän Robert Enke lobte: „Beide haben es sehr gut gemacht. Ein großes Kompliment an Mario.“

Es war für Eggimann schon der zweite Turban in dieser Saison. Im September hatte Jiri Stajner ihn im Training über dem linken Auge verletzt, gegen die Bayern musste er passen. Doch diesmal ließ sich Eggimann nicht stoppen.

Es scheint, als könnte das Märchen vom tapferen Schweizerlein für 96 doch noch ein gutes Ende nehmen.

VON THORSTEN LANGENBAHN

 

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