NIEMALSALLEIN

7880,343 Kilometer Luftlinien-Entfernung für die Roten – für Hauke Andresen gar kein Problem! Um seinen 96ern einmal wieder ganz nah zu sein, weilte der Wahl-Kanadier aus Vancouver in den letzten Tagen in "meiner Heimat Hannover."

/ Fans

 

Schon als "kleiner Knirps" im Niedersachsenstadion den Roten zugejubelt
Die Leidenschaft für Hannover 96 entwickelte sich bei Hauke schon in der ganz frühen Kindheit. Im Alter von zwei Jahren zog er mit seiner Familie in die Nordstadt, ging hier später auf die ehemalige Entenfangschule, ehe es 1972 weiter in die Südstadt ging. Immer mit dabei: Der Gedanke an die Fußball-Profis. "Schon als kleiner Knirps hatte ich 96-Radiergummis, der Schulranzen war voll solcher Accessoires", erinnert sich Hauke Andresen.  Auch sein erstes Spiel im Niedersachsenstadion ist ihm noch heute in bester Erinnerung – nämlich die Hinspiel-Begegnung im Achtelfinale des Messe-Pokals 1968/69 gegen den englischen Vertreter Leeds United. Als Sechsjähriger! Zwar ging die Partie mit 1:2 verloren, war aber dennoch der Anstoß für über vier Jahrzehnte 96-Leidenschaft. Und das trotz der späteren räumlichen Trennung! Selbst seinen damaligen Stehplatz wird der sympathische Anhänger nie vergessen: "In der Südkurve, kurz unter dem heutigen Mittelgang, den es damals noch nicht gab. Von der Mitte aus gesehen etwa zwölf Meter nach rechts", konnte Hauke kürzlich beim Stadionbesuch genauestens orten. Mindestens 50 Spiele der Roten hat er live verfolgt, ist "bei Wind und Wetter jeden Samstag religiös ins Stadion gegangen."

"Liebe den Geruch des frisch gemähten Gras, das Bier, die Bratwurst – die Stimmung"
So auch am 9. August 1975. Am ersten Bundesligaspieltag der Saison 1975/76 war die Gladbacher Jahrhundertelf mit Allan Simonsen, Berti Vogts, Jupp Heynckes, Wolfgang Kleff und weiteren klanghaften Namen in Hannover zu Gast. Alles andere als ein klarer Auswärtssieg sollte einer Sensation gleichen – und diese geschah! "Als Peter Hayduk den Kleff auf dem falschen Fuß erwischte (Anmerkung der Redaktion: Der 2:2-Ausgleichstreffer in der 43. Minuten, die weiteren 96-Tore zum 3:3-Unentschieden erzielten Wolfgang Lüttges und Peter Dahl), waren wir alle am Brüllen wie die Verrückten! Auch der Rückweg mit 20.000 Roten den Maschsee entlang ist immer eine tolle Erinnerung an früher. So eine Atmosphäre kann man nirgends anders kreieren." Es kamen viele phantastische Begegnungen hinzu, ehe Hauke 1986 nach Kanada auswanderte.


Selbstverständlich dürfen sich Haukes Kinder Katrina und Jacob über Trikots freuen

Vancouver überzeugt als Wahl-Heimat – aber Hannover bleibt unvergessen

Es sollten eigentlich die USA werden – hier arbeitete er später auch noch ein paar Jahre in New York, war außerdem zwei Jahre in Costa Rica tätig -, aber Vancouver tat und tut es ebenfalls. Hier ist Hauke als Busfahrer im öffentlichen Nahverkehr angestellt, lebt fast direkt am Nord-Pazifischen Ozean und kann "frische Seeluft schnappen. Vancouver ist eine Freizeitstadt – es gibt nichts, was man nicht machen kann. Skifahren, Golfen, Segeln, Kanu, Tauchen. Einfach alles ist möglich." Dennoch vermisst er die niedersächsische Landeshauptstadt: "Zugegebenermaßen: Hannover mit seinen schönen Stadtvierteln, die alten Villen, das Kopfsteinpflaster in der Altstadt. Einfach herrlich." Auch kulturell hat der 96-Fan einige Unterschiede ausmachen können. Vor allem mit Blick auf das Essen. Logische Konsequenz: Bei seiner ersten Rückkehr nach Deutschland nach 15 Jahren gab es direkt eine Curry-Wurst …  

Andresen verfolgt jeden Samstagmorgen um 6.30 Uhr Ortszeit den 96-Live-Ticker 
So lag es auf der Hand, dass seine Geburtstagsreise anlässlich des 50. Ehrentages (Anmerkung der Redaktion: Hauke wurde am 16. August diesen Jahres 50 Jahre alt) ihn nach Hannover führen sollte. Natürlich nur in dem Zeitraum, in dem ein Heimspiel der Roten stattfindet. Für Hauke Andresen völlig selbstverständlich: "Danach habe ich meinen Terminplan ausgerichtet und mich sofort um Karten gekümmert." Und um was für welche! Der Fan mit der womöglich weitesten Anreise sah den 3:2-Triumph im Nordderby gegen den SV Werder Bremen. "Da kribbelts einem immer noch unter der Haut", schwärmt Hauke selbst Tage nach der Begegnung. Kurz vor dem Anpfiff wurde ihm übrigens eine besondere Ehre zuteil: Als leidenschaftlicher Verfolger des 96-Live-Tickers setzte "der Kanadier" eine Viertelstunde vor Anpfiff seinen ganz persönlichen Post:  
     ... Ihr Kanadischer Beobachter Hauke Andresen aus Reihe 27! Ein 
     schönes Spiel und dann wollen "Wir" mal sehen, ob sich der Herr Allofs in
     der zweiten Halbzeit selber einwechselt. Eine tolle Stimmung im vollen Haus!
     Die Alte Liebe erklingt im Rund! 


"Jeden Samstag verfolge ich um 6.30 Uhr Ortszeit beim Frühstück den Live-Ticker auf der 96-Homepage. Da fiebert man immer mit, es ist wie, als würde man selber im Stadion sitzen und man weiß immer: Was, wann, wo passiert. DAS ist live." Die zurückgelegten 7880,343 Kilometer Flugdistanz hätten sich auf jeden Fall gelohnt, schwärmte Hauke. "Es war ein überragendes Erlebnis" Mit dem Nachsatz: "Jetzt komme ich früher wieder." Er träumt nämlich vom Europa League-Finale in Amsterdam mit 96-Beteiligung. Und Träumen sollte erlaubt sein …
ar

 

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