"Nicht geschafft, die Euphorie zu nutzen"

96-Sportdirektor Jan Schlaudraff: Ich glaube wir haben heute einfach zu wenig investiert, um die drei Punkte hier mitzunehmen. Das Unentschieden geht absolut in Ordnung. Wir haben in der ersten Halbzeit überhaupt nichts von dem umgesetzt, was wir uns vor dem Spiel vorgenommen haben. Wir sind auch nicht so reingekommen, wie die letzten Spiele, wo wir immer gut begonnen haben. In der zweiten Halbzeit sind wir dann so rausgekommen, wie wir uns das eigentlich von Beginn an vorgestellt haben. Waren dann auch dran und hatten eine Phase, wo es auch verdient gewesen wäre, in Führung zu gehen. Am Ende können wir uns noch bei Ron bedanken, dass wir hier unentschieden spielen.

96-Cheftrainer Mirko Slomka: Wir waren in der ersten Halbzeit eigentlich gar nicht da auf dem Platz. Wir haben keinen Zugriff gehabt, haben viele erstaunlich leichte Fehler gemacht und hatten Probleme gerade im Zentrum. Deswegen war die Führung zur Halbzeit auch völlig verdient. Wir haben in der Halbzeitpause alles auf links gedreht und auf Dreierkette umgestellt, mit Genki Haraguchi einen Zehner auf die Sechser Position gestellt und alles, weil wir dieses Spiel unbedingt in eine andere Richtung drehen wollten, was wir nicht geschafft haben. Insofern ist das 1:1 wirklich unbefriedigend und für mich persönlich auch enttäuschend, aber wir müssen damit leben.    

96-Vizekapitän Edgar Prib: Nach den ersten 20 Minuten sind wir komplett eingebrochen. Das darf uns nicht passieren. Das werden wir und das müssen wir intern besprechen. Dass wir am Ende, trotz dieser Leistung, einen Punkt mitnehmen, kann im weiteren Verlauf der Saison aber noch Gold wert sein. Wir sollten positiv bleiben: Die Saison geht über 34 Spieltage, nicht über vier oder fünf. Wir haben eine wirklich geile Mannschaft, und ich bin optimistisch, dass wir in den nächsten Spielen an die Leistung aus Wiesbaden anknüpfen werden.

96-Torschütze Hendrik Weydandt: Mein Treffer war ein typisches Überzeugungstor, ich bin reingekommen und hatte mir genau dieses Ziel gesetzt. Ich wollte einfach der Mannschaft helfen und möglichst früh treffen. Leider haben wir es nicht geschafft diese Euphorie, die dann auch auf die Fans übergeschwappt ist zu nutzen. Am Ende können wir noch froh sein, dass Ron zweimal im Eins-gegen-Eins der Sieger war und wir hier unentschieden spielen. An dieser Stelle und auf diesem Wege möchte ich mich auch bei den Fans für die Unterstützung bedanken, die ich natürlich wahrnehme und ich bin einfach wahnsinnig stolz darauf.

96-Debütant Emil Hansson: Für mich ist es ein gutes Signal, dass mich der Trainer gleich im ersten Spiel eingewechselt hat. Es zeigt mir, dass er sofort mit mir plant und mir sein Vertrauen schenkt. Umso mehr ärgert es mich, dass ich meine Kopfballchance nicht genutzt habe. Das wäre mein erstes Kopfballtor überhaupt gewesen, und dass ich das verpasst habe, wird mich noch ein paar Tage nerven. Grundsätzlich habe ich den Eindruck, dass mir die Art, wie wir in Hannover spielen, entgegenkommt.

Fürth-Innenverteidiger Mergim Mavraj: Wer das Spiel gesehen hat, hat gesehen, dass das vermeintlich kleine Fürth sehr mutig und couragiert aufgetreten ist – und absolut mithalten konnte. Ich glaube, unter dem Strich geht das 1:1 in Ordnung: Es gab Phasen, in denen wir gedrückt haben, aber auch Phasen, in denen Hannover mehr vom Spiel hatte – im Endeffekt also ein gerechtes Unentschieden.