NIEMALSALLEIN

54er-Meister Gehrcke drückt am Freitag die Daumen

Am Freitagabend ist es endlich soweit: Hannover 96 eröffnet die Zweitligasaison 2022/23 beim 1. FC Kaiserslautern. Die historische Bedeutung dieses Duells ist nicht nur wegen des Eröffnungsspiels 2016/17 kaum zu leugnen, bei welchem 96 die Aufstiegssaison mit einem 4:0-Auswärtssieg einleitete. Ein noch wichtigeres Duell der beiden Teams sticht besonders heraus: Das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft im Jahr 1954. 96 schoss den 1. FC Kaiserslautern damals mit 5:1 aus dem Volksparkstadion in Hamburg - und einer, der damals dabei war, drückt 96 auch an diesem Freitagabend die Daumen.

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Die 96-Meister-Mannschaft am 23. Juli 1954 mit der gewonnenen Schale. (Foto: imago images/Rust)

Legendärer 5:1-Sieg
23. Mai 1954. Volksparkstadion Hamburg. 80.000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Hannover 96 ging als klarer Außenseiter in das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft gegen den 1. FC Kaiserslautern, in dessen Reihen zahlreiche Nationalspieler um den legendären Fritz Walter standen, die wenig später die Weltmeisterschaft gewinnen sollten. Doch nach 90 Minuten wurde die Mannschaft vom damaligen 96-Cheftrainer Helmut "Fiffi" Kronsbein von abertausenden Fans euphorisch bejubelt. Warum? Weil sie Kaiserslautern mit 5:1 aus dem Stadion schoss und sogar noch höher hätte gewinnen können.

Dabei fing es nicht gut an für 96: Horst Eckel traf in der 13. Minute zur Führung für die "Roten Teufel". Kurz vor dem Halbzeitpfiff egalisierte 96-Stürmer Hannes Tkotz die Führung, und um es mit den Worten von Rolf Gehrcke, dem einzigen noch lebenden Meister-Spieler von 1954, zu sagen: "Als Hannes den Ausgleich kurz vor der Pause schoss, da wussten wir - die haben wa'!" Tatsächlich spielte sich die 96-Mannschaft danach in einen Rausch, ging durch ein Eigentor von Werner Kohlmeyer in Führung. Heinz Wewetzer, Helmut Kruhl und Rolf Paetz legten nach.

Mannschaftliche Geschlossenheit
96 wusste durch mannschaftliche Geschlossenheit und enormen Teamgeist zu überzeugen. "Wir sind ja so viel gelaufen in diesem Spiel, das gibt es gar nicht. Erst als das Spiel zu Ende war, haben wir gemerkt, wie kaputt wir eigentlich waren", blickt Gehrcke zurück, der noch am Abend der Meisterschaft ins Krankenhaus eingewiesen wurde, da er durch einen Zusammenprall mit einem FCK-Spieler Schmerzen im Bauchraum verspürte. "Am nächsten Morgen wurde ich auf eigenes Risiko entlassen, denn es hatte noch keine medizinische Untersuchung gegeben. Die Ärzte wollten mich noch länger im Krankehaus behalten. Aber bei der triumphalen Heimfahrt, bei der wir an zahlreichen Bahnhöfen anhielten und von Schaulustigen bejubelt wurden, wollte ich unbedingt dabei sein", so Gehrcke. Sein damaliger Mannschaftskamerad und 96-Keeper Hans Krämer erinnerte sich einst an "unübersehbare Menschenmassen und einen überwältigenden Empfang der Fans."

Am Freitag sieht man sich wieder
Der mittlerweile 89-jährige Rolf Gehrcke wird auch am Freitag mitfiebern, wenn sich 96 und der 1. FC Kaiserslautern zur 48. Pflichtspiel-Begegnung seit dem Finale um die Deutsche Meisterschaft im Fritz-Walter-Stadion treffen: "Ich schaue dieses Traditionsduell natürlich von zu Hause vor dem Fernseher", sagt Gehrcke im Vorfeld des Spiels. "Ich wünsche mir, dass unsere Mannschaft eine gute Kameradschaft untereinander hat. Ich habe ein gutes Gefühl mit unserem neuen Cheftrainer Stefan Leitl und wünsche mir, dass wir 2:0 auf dem Betzenberg gewinnen." Außerdem freue er sich über den Wiederaufstieg Kaiserslauterns.

Ihr könnt ebenfalls live dabei sein: Entweder über das Rote Radio, vor Ort in Kaiserslautern (Tickets sind an den Tageskassen verfügbar) oder im TV (Sky/SAT.1).
lbe

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