NIEMALSALLEIN

Ob er der richtige Typ im Abstiegskampf ist, wird sich noch herausstellen. Aber dass er kein Weichei ist, hat Elson (28) gestern schon eindrucksvoll bewiesen.

 

Trotz Eiseskälte und Schneeschauer erschien der Neuzugang der "Roten" in kurzen Hosen auf dem Trainingsplatz. Und nach wenigen Minuten warf der bisherige Stuttgarter, der aus seiner Heimat Brasilien ganz andere Temperaturen gewohnt ist, auch seine Mütze weg.

Auch Arouna Koné (26), der zweite Neue von Hannover 96, ließ sich das unangenehme Wetter nicht anmerken; dabei war für ihn der Temperatursturz besonders hart, schließlich kam er gestern direkt aus Sevilla, das im sonnigen Andalusien liegt. Beide Profis wissen, worum es geht und scheinen bereit für das schwierige Unternehmen Klassenerhalt. "Es ist keine einfache Situation", sagen die beiden bis zum Saisonende ausgeliehenen Offensivkräfte, "aber wir sind gekommen, um der Mannschaft zu helfen." Dass sie das Zeug dazu haben, davon ist Mirko Slomka felsenfest überzeugt.

"Wir haben zwei Spieler verpflichtet, die die Qualität unseres Kaders erhöhen", sagte der 96-Trainer, "damit verbessern wir unsere Alternativen und unsere Handlungsmöglichkeiten." Für wie gut er Koné, dem der frühere 96-Profi Valérien Ismaël als Übersetzer zur Seite steht, und Elson hält, beweist, dass er beiden eine Einsatzgarantie für die nächste Partie der "Roten" am Sonnabend gegen 1899 Hoffenheim gibt. "Das sind zwei fürs Zentrum", sagte er, "da hat es bei uns zuletzt besonders gekrankt. Deswegen sind sie definitiv dabei."

Am früheren Stuttgarter Elson schätzt Slomka besonders dessen Passgenauigkeit, dessen Standards und seine individuelle Klasse. An Koné dessen Präsenz im Zentrum und dessen Torgefährlichkeit, die gestern beim Torschusstraining in Ansätzen auch schon zu erkennen war. Laut Sportdirektor Jörg Schmadtke sei 96 sehr schnell auf diese beiden Spieler fokussiert gewesen. "Es war nicht einfach, sie zu bekommen", sagte er, "aber die beiden haben mitgeholfen, dass wir die Transfers realisieren konnten."

Warum man bis zur letzten Sekunde gebraucht hat und sich erst unmittelbar vor dem Ende der Wechselfrist auf eine Zusammenarbeit geeinigt hat, ließ der Sportdirektor offen. Elson, der kleine, zierliche Spielmacher, der im Training durch seine Leichtfüßigkeit auffiel, geht optimistisch an seine neue Aufgabe heran. "Ich bin sicher, dass 96 in der 1. Liga bleibt", sagt er in gut verständlichem Deutsch, "und dann bleibe ich auch hier."

Vorerst wird er bis zum Saisonende allein im Hotel in Hannover leben, seine Frau und seine Tochter bleiben noch in Stuttgart wohnen. "Ich will mich ganz auf 96 konzentrieren", sagt er. Worte, die Slomka gern hört; und dennoch vertraut er natürlich nicht allein auf die Neuen. Er hat das Training angezogen und bittet seine Profis künftig zweimal täglich zu Übungseinheiten. "Wir werden die Intensität erhöhen", sagt der 42-Jährige, "damit wir uns möglichst schnell 100-prozentig körperlich einbringen und entsprechend in die Zweikämpfe gehen können." Dazu das Können von Koné und Elson – das wäre eine echte Option im Abstiegskampf.

 

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