NIEMALSALLEIN

Es ist das beliebteste Rate- und Rechenspiel der Stadt. Wie viele Punkte braucht Hannover 96, um in der Fußball-Bundesliga den Klassenerhalt zu schaffen?

 

Die Antwort ist nicht ganz einfach, der Abstiegskampf ist stets eine komplizierte Rechnung mit vielen Unbekannten. Unstrittig aber ist, dass Hannover 96 ganz schnell Punkte braucht, am besten schon drei davon am heutigen Sonnabend im Heimspiel gegen Werder Bremen (15.30 Uhr, AWD-Arena). Die Wirkung einer weiteren Niederlage wäre fatal, gerade vor eigenem Publikum. Ginge auch das vierte Spiel unter Trainer Mirko Slomka verloren, würden wohl auch die Optimisten unter den bereits meist eher skeptischen Fans den Glauben an ihre Mannschaft verlieren; ohne die Unterstützung der eigenen Anhänger aber wird das Projekt Klassenerhalt kaum zu schaffen sein. In der Hinrunde war auf 96 Verlass. Umgerechnet einen Punkt hatten die „Roten“ pro Spieltag geholt, das machte 17 Zähler. Nach vier Spieltagen in der Rückrunde und vier Niederlagen – 0:3 gegen Hertha BSC, 0:1 bei Mainz 05, 1:3 gegen den 1. FC Nürnberg, 1:2 bei 1899 Hoffenheim – sind es noch immer 17 Punkte. So groß war die Abstiegsgefahr seit dem Wiederaufstieg in die 1. Liga im Jahr 2002 noch nie. Damals in der ersten Saison nach der Rückkehr musste der Verein bis zum vorletzten Spieltag zittern, ehe ein Tor von Jiri Stajner zum 2:2 gegen Borussia Mönchengladbach den Klassenerhalt perfekt machte. Mirko Slomka war damals als Kotrainer von Ralf Rangnick dabei, er weiß, dass Abstiegskampf an den Nerven zerrt. Jetzt ist Slomka der Chef, er hat versucht, eine am Boden liegende Mannschaft aufzurichten, er bräuchte dafür mehr Zeit, aber die hat er nicht. Noch 13 Spiele, dann wird abgerechnet. Slomka hat Mathematik studiert, seine Rechnung geht so: "Wir müssen noch fünf Siege einfahren", sagt er. Das würde dann 32 Punkte ergeben und nach Meinung von Slomka für den 15. Platz reichen. Damit diese Rechnung aufgeht, muss Nürnberg hinter 96 bleiben – und die Hannoveraner müssen das wichtige Spiel beim SC Freiburg am 6. März gewinnen. Der Neuling aus dem Breisgau ist der Klub, der zurzeit mit zwei Punkten Vorsprung direkt vor 96 auf dem rettenden Rang 15 steht. Realistisch betrachtet kommen nur noch fünf Mannschaften für die zwei Abstiegsplätze und den Hoffnungsanker Relegationsplatz infrage: der VfL Bochum, Freiburg, 96, Nürnberg und Hertha. Mönchengladbach auf dem 13. Platz scheint für die Hannoveraner fast schon unerreichbar angesichts von acht Punkten Rückstand auf die Borussia. 40 Punkte sind nötig zum Klassenerhalt. Das war bis vor ein paar Jahren wie eine Fußballweisheit. Seit die Kluft zwischen den Spitzenteams und dem Rest der Liga größer geworden ist, liegt die Latte niedriger. In der vorigen Saison reichten bescheidene 31 Punkte zur Rettung, Energie Cottbus wurde mit 30 Zählern 16. und verlor anschließend das Relegationsspiel gegen den damaligen Zweitligisten Nürnberg. Auch Hannover 96 wird bis zum 8. Mai weit weniger als 40 Punkte sammeln müssen, um Erstligist zu bleiben. Anfangen damit sollte die Mannschaft heute gegen Werder.

 

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