NIEMALSALLEIN

Im Stadion arbeitete sich die Mannschaft gerade am FC Valencia ab. Keine 100 Meter Luftlinie entfernt, im Manager-Zimmer der Geschäftsstelle, lief das eigentliche Schauspiel. Carlos Alberto Alves Garcia sagte nach langem Hin und Her und der Hilfe einer Übersetzerin bei 96 zu – und unterschrieb einen Zweijahresvertrag.

 

Sonnabend um 17 Uhr schüttelten Sportdirektor Jörg Schmadtke, der Spieler und sein Berater Dirk Hebel Hände. „Keine einfachen Verhandlungen“, fand 96-Sportdirektor Jörg Schmadtke. Und gewiss kein einfacher Spieler. Der Offensivmann mit dem Fußballnamen Carlitos gilt als Künstler am Ball, als schnell, passsicher und starker Freistoßschütze. Sogar Trainer Felix Magath hatte Interesse an ihm.

Der FC Basel gab Carlitos keinen neuen Vertrag, er war deshalb ablösefrei. Für Basel schoss er Traumtore, aber es gab auch Krach mit Carlitos. Im vergangenen Herbst soll er 10.000 Franken Strafe bezahlt haben, weil er sich bei einer Party-Tour auf dem Klosterbergfest in Basel erwischen ließ – zwei Tage vor einem Spiel gegen Bern.

„Nicht akzeptabel“, fand Basel-Trainer Thorsten Fink. Carlitos war damals nicht allein unterwegs. Der frühere Karlsruher und Mainzer Antonio Da Silva (32) feierte mit und musste zahlen. Der Zehner hält sich zurzeit in Dortmund fit und wurde 96 angeboten.

Aber: „Er kommt nicht“, versichert Schmadtke. Im Rennen sind noch Spielmacher Enzo Maresca (30) von Olympiakos Piräus und Stürmer Mohamed Abdellaoue (24) von Valerenga Oslo. Einer soll noch kommen, vielleicht sogar zwei. Mit der Verpflichtung von Carlitos, der 900.000 Euro im Jahr verdienen soll, erledigten sich die Bemühungen um den Ghanaer Dominic Adiyiah (20) vom AC Mailand. „Wir haben ihm abgesagt“, erklärt Schmadtke.

Einfache Erklärung: „Weil Carlitos besser ist.“ Der Portugiese bestand Sonnabend den Medizincheck, flog anschließend nach Lissabon zurück, wo er seine Siebensachen für Hannover packt. Morgen stellt er sich vor. Freitag im Test gegen den Zweitligisten Osnabrück soll er spielen, gebraucht wird er im linken offensiven Mittelfeld.

„Carlitos wird uns mit seinem Zug zum Tor und seiner Flexibilität weiterhelfen“, verspricht Schmadtke. Der Deutsch-Portugiese Sergio Pinto sagt dem Neuen sprachliche Unterstützung zu: „Kein Problem.“ Carlitos soll helfen, Offensiv-Probleme zu lösen.

Gegen Valencia irrte Didier Ya Konan im 4-2-3-1-System erst im linken Mittelfeld, dann als einzige Spitze und später als Regisseur umher. So wird jede Allzweckwaffe stumpf. Mit Carlitos im linken Mittelfeld kann 96 vielleicht das Feiern wieder lernen.

 

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