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Am vergangenen Dienstag besuchten Manuel Schmiedebach und Markus Miller das Landesbildungszentrum für Blinde in Hannover, das seit gestern auch offiziell Partnerschule von Hannover 96 ist.

 

Fußball braucht nicht immer Auge
Am vergangenen Dienstag machten sich Manuel Schmiedebach und Markus Miller auf den Weg nach Kirchrode, um das Landesbildungszentrum für Blinde (LBZB) zu besuchen, das seit gestern durch die Übergabe der Partnerschaftstafel auch offiziell Partnerschule von Hannover 96 ist. Für die beiden Profis war es ein spannender und ungewöhnlicher Nachmittag, der ihnen von und mit den Verantwortlichen und Schülern des LBZB geboten wurde.
Nach einer kurzen Vorstellung der Einrichtung durch Peter Petersen, einem der drei Leiter des Landesbildungszentrums, wurde eine Fanecke eingeweiht. Anschließend bestaunten Manuel Schmiedebach und Markus Miller eine Bundesligatabelle, die sie in dieser Form noch nie gesehen hatten: Im LBZB steht eine für Blinde lesbare Konstruktion – eine Art Turm – die in Blindenschrift von eins bis 18 durchnummeriert ist. Mit Stecksätzen, die jeweils mit den Logos und Vereinsnamen in der sogenannten Braille-Schrift versehen sind, kann die aktuelle Tabelle lesbar gemacht werden.

Danach zog die Gruppe weiter in die Gymnastikhalle. Dort wurde es sportlich, doch konnten Manuel Schmiedebach und Markus Miller nicht auf ihre gewohnten fußballerischen Fähigkeiten zurückgreifen. Millers Aufgabe war es, mit verbundenen Augen Bälle zu halten, während Schmiedebach ohne Sicht sein Passspiel prüfen sollte. Schnell merkten beide, dass man ohne Augenlicht seine anderen Sinne schulen und sich auf sie verlassen können muss. Beim Blindensport kommt besonders das Gehör ins Spiel. Unser Keeper schlug sich übrigens außerordentlich gut: Fünf von sechs Bällen konnte er halten.

Umfangreihe Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten
Beide Spieler zeigten sich sehr interessiert und stellten viele Fragen. Bei der Verabschiedung betonten beide, wie sehr es sie beeindruckt hat, wie die Kinder und Jugendlichen mit ihrer schwachen oder gar nicht vorhandenen Sehstärke ihr Leben meistern.

Und beide bekräftigten unisono die Wichtigkeit einer Einrichtung wie dem LBZB, das unter anderem unterschiedliche Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten für sehbehinderte Kinder und Jugendliche anbietet.

So wird in der Förderschule nach den Richtlinien der Grund- und Hauptschulen des Landes Niedersachsen unterrichtet, wodurch den Schülern verschiedene staatlich anerkannte Schulabschlüsse ermöglicht werden. Neben den festgelegten Lerninhalten "normaler" Schulen wird besonderen Wert auf die Vermittlung von Fähig- und Fertigkeiten gelegt, die ein sicheres und selbstständiges Bewegung in der bekannten Umgebung ermöglichen. Für junge Menschen, die nicht in der Nähe von Hannover leben, bietet das LBZB ein Internat an.

Plätze für Gehörlose in der AWD-Arena
Auf Initiative des Vereins „Sehhunde e.V“  hat auch Hannover 96 bereits im Jahre 2005 Maßnahmen getroffen, um Gehörlosen den Besuch in der AWD-Arena und das Erleben des Spiels so angenehm wie möglich zu gestalten. Woche für Woche wird den beeinträchtigten Fußballfans seitdem ein Live-Kommentar von besonders geschulten Kommentatoren angeboten – per Funk über Einzelempfänger mit Kopfhörern. Die Livereporter sitzen inmitten der Sehbehinderten und bieten diesen 90 Minuten lang detaillierte Erklärungen zum Spielgeschehen. So können auch blinde Fans das Spiel der Roten vor ihrem «geistigen Auge» sehen und gleichzeitig den echte Live-Atmosphäre genießen. Hannover 96 stellt die komplette technische Ausrüstung für diesen Service zur Verfügung, den abgesehen von Werder Bremen und dem Karlsruher SC inzwischen alle Bundesligavereine anbieten.
mi

>>Weitere Informationen zu den Blindenplätzen in der AWD-Arena findet Ihr hier!

 

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