VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. Der eklige Regen störte ihn nicht – Andreas Bergmann genoss nach dem Schlusspfiff die herzliche Gratulation von Trainerkollege Joachim Philipkowski und den Plausch mit seinen ehemaligen Spielern. Der 96-Trainer war nach dem 2:0 gegen seinen Ex-Klub mächtig erleichtert: „Endlich hatten wir wieder das Quäntchen Glück, das uns zuletzt so gefehlt hat.“
Zur Halbzeit hatte Bergmann Henrik Ernst für den indisponierten Patrick Herrmann eingewechselt, Hendrik Hahne rückte vom Mittelfeld auf die rechte Abwehrseite. Und gerade mal zwei Minuten dauerte es, bis die Änderung sich auszahlte. Klasse Pass von Hahne auf Ernst, der mit seinem ersten Ballkontakt das 1:0 erzielte – das erste Tor des Ex-Heeßelers für 96.

„Henrik hat ja noch nicht so oft gespielt, dieses Tor wird ihm gut tun“, freute sich Bergmann mit dem 21-Jährigen. Mit Henrik machte 96 Ernst – und kam nach schwacher und nervöser erster Halbzeit am Ende vor 280 Zuschauern im Eilenriedestadion noch zu einem verdienten Sieg. Daniel Stendel, letzte Saison mit St. Pauli in die zweite Liga aufgestiegen, sorgte mit einem Drehschuss nach Hahne-Flanke für das 2:0 (60.).

Im Kampf um die so wichtige Regionalliga-Qualifikation war 96 nach zuletzt vier Spielen ohne Sieg 45 Minuten lang die Verunsicherung anzusehen. Morten Jensen bewahrte die Bergmann-Elf mit zwei guten Paraden gegen Ömer Sismanoglu vor einem Rückstand. Die beste 96-Chance vergab Stendel mit einem Volleyschuss.

Nach Ernsts Treffer kehrte das Selbstvertrauen zurück – und am Ende seines Ausflugs in die Vergangenheit durfte Bergmann jubeln: „Ich hatte in St. Pauli eine schöne Zeit, jetzt habe ich Riesenspaß mit 96.“
96: Jensen – Herrmann (46. Ernst), Hofmann, Marheineke, Carolus – Hahne, Schulz, Bikmaz (85. Lindner), Moslehe – Stendel (87. Karayün), Montabell
Tor: 1:0 Ernst (49.), 2:0 Stendel (60.)
Besonderes Vorkommnis: Gelb-Rot für Schulz (90.)