Korkut: "Es geht immer darum, Tore zu schießen"
Die Roten schnuppern im zweiten Testspiel im Trainingslager internationale Luft: Das Team um 96-Cheftrainer Trainer Tayfun Korkut trifft im 30 Minuten entfernt gelegenen Aksu auf keinen geringeren als den 18fachen türkische Meister und aktuellen Tabellenführer der Süper Lig, Fenerbahçe Istanbul. Nach der torlosen ersten Begegnung in Belek gegen Hertha BSC geht es dem Coach erneut darum, das Auftreten seiner Schützlinge im Laufe der 90 Minuten zu beobachten. "Ich möchte alle Spieler sehen." Deswegen gebe es auch noch ein drittes Testspiel. Von einem kompletten Mannschaftstausch, wie zuletzt gegen den Bundesligisten in der Halbzeitpause geschehen, will Korkut gegen Fenerbahçe absehen. Einstellen sollten sich die 96er jedenfalls laut der Aussage ihres Trainers auf einen "sehr, sehr guten Testgegner". Mit 41 Punkten führt der Club unter der Leitung von Chefcoach Ersun Yanal mit acht Punkten Vorsprung momentan die türkische Ligatabelle an, gefolgt von den Stadtrivalen Galatasaray, Kasimpasa und Besiktas. 13 Siege, zwei Unentschieden und nur zwei Niederlagen verbucht der Klub mit den drittmeisten Mitgliedern auf der Welt (rund 300 000) in der laufenden Spielzeit. Zudem attestiert Korkut dem Gegner, bei dem er in seiner aktiven Phase fünf Jahre lang gespielt hat, "viel internationale Erfahrung", aber auch eine gewisse Routine auf dem Platz, "da die Mannschaft schon längere Zeit zusammenspielt". Die Zielvorgabe für die Partie gegen den Champions League-Teilnehmer gibt der 96-Trainer klar vor: "Fußballerisch mit gutem Gefühl rausgehen", was für den 39-Jährigen eine gewisse Zielstrebigkeit in Richtung gegnerischen Kasten bedeutet, denn: "Es geht immer darum, Tore zu schießen."

Doppelte oder hängende Spitze gegen Fenerbahce Istanbul:
Artjoms Rudnevs und Mame Diouf

Achtung, Angriff!
Geduld ist momentan eine oft zitierte Tugend,  derer sich der Coach durchaus bewusst ist. Und so legt Korkut diese weiterhin an den Tag. "Der Prozess braucht Zeit, jedes Spiel wird uns weiterbringen", lässt aber den nächsten Schritt im zweiten Testspiel nicht aus den Augen: Die Grundordnung steht auf dem Programm, bei der Korkut zu zwei Spitzen tendiert. Wie die beiden Stürmer dann tatsächlich taktisch angeordnet sind, lässt er offen. Hängend oder nicht – das ist die Frage. "Diouf und Rudnevs können beide auch ganz vorne spielen, warum soll das nicht funktionieren? Ich habe dabei kein schlechtes Gefühl." Ein besonderes Augenmerk sollte die 96-Defensive auf die Istanbuler Sturmreihen haben, denn sowohl Moussa Sow mit neun Treffern, als auch seine Offensivkollegen Emmanuel Emenike (8 Tore) sowie Dirk Kuyt und Pierre Webó (jeweils sieben Tore) haben bisher ordentlich eingenetzt.


96-Cheftrainer Tayfun Korkut gibt die Richtung für das bevorstehende Spiel vor: "Wir wollen wissen, wo wir stehen."

Wo steht 96?
Fehlen wird in diesem Testspiel definitiv Christian Pander, der an einer Innenbanddehnung laboriert und vorzeitig aus dem Trainingslager abgereist ist. Seine dort verbleibenden Mitspieler bekommen auf jeden Fall ein bekanntes Gesicht aus der vergangenen Saison zu sehen. Michal Kadlec, zuletzt bei Bayer 04 Leverkusen unter Vertrag, schnürt seit dieser Saison seine Fußballschuhe für den türkischen Topklub. Das ein oder andere Wort auf Portugiesisch können wohl auch einige Spieler aus den Reihen der Roten mit Bruno Alvez wechseln, seines Zeichens Nationalspieler im Nachbarland Spaniens. Auch Dirk Kuyt, zuletzt im Oranje-Trikot beim 2:0-Erfolg in der WM-Qualifikation gegen die Türkei im Einsatz, wird den meisten ein Begriff sein, auch dem 96-Coach. Dessen Fokus liegt bezeichnenderweise aber nicht auf dem Gegner und seinen klangvollen Spielernamen, sondern nur auf einem: "Wir wollen ein Gefühl dafür bekommen, wo wir stehen."
nr

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