Wittmund – die 1896-Kommune
Die Erklärung ist simpler als zunächst vermutet, nur aufgefallen war es bis zu Christophs Eingebung niemandem. Jeder einzelne Personalausweis der Gemeinde Wittmund in Ostfriesland trägt das Gründungsjahr von Hannover 96 als Ordnungszahl der zuständigen Bundesdruckerei. Dass es ausgerechnet Christoph war, der jene witzige Parallelität entdeckte, die Wittmund quasi zur Partnerstadt Hannovers macht, dürfte kein Zufall gewesen sein. Als geborener Hannoveraner und jahrelanger 96-Fan reagiert der Blick schließlich übersensibel auf die im Hirn eingebrannte Ziffernfolge „1896“.
Rotes Ausrufezeichen im Werderland
Auch Christophs Vater, Klaus-Dieter Heimann, zeigte sich begeistert von der Entdeckung seines Sprösslings. Denn der Redaktionsleiter des Ostfriesischen Tageblattes „Anzeiger für Harlingerland“ fühlt sich ebenfalls schon lange Zeit mit den Roten verbunden – und das ist im typischen „Werderland“ schon etwas Besonderes. Als ehemaliger Redakteur der „Neuen Presse“ hatte Vater Heimann das Glück, die Fans der Roten auf ihrem Siegeszug in der Pokalrunde 1991/92, die für Hannover 96 mit dem Highlight des DFB-Pokalgewinns in Berlin endete, redaktionell begleiten zu dürfen. „Danach war für mich endgültig klar: Einmal Roter, immer Roter!“ Was lag also näher, als den Klub über den kuriosen Zufall zu informieren. „Schließlich ist das ein rotes Ausrufezeichen in Werder Bremens Einzugsgebiet“, sagt Heimann senior.
Fanbus aus Wittmund besucht KSC-Spiel
Für die 96-Verantwortlichen war sofort klar, die 1896-Kommune im Aufbau weiterer emotionaler Beziehungen zur Landeshauptstadt unterstützen zu wollen. Insgesamt 50 Eintrittskarten für das erste heimische Rückrundenspiel gegen den Karlsruher SC wurden spendiert – und über ein Gewinnspiel im „Anzeiger für Harlingerland“ an den Mann/die Frau gebracht. Per gecharterten Bus geht es am 09. Februar gemeinsam in die Leinestadt, um die Roten live zu sehen. Mit dabei wird dann nicht nur Familie Heimann sein, sondern auch Wittmunds Bürgermeister Rolf Claußen.
Robert Enke als Glücksfee
Claußen ist bereits an diesem Mittwoch zusammen mit den Heimanns in die AWD-Arena gekommen, um den Fußballnachmittag der Wittmunder bei Hannover 96 genauer zu planen – und gleichzeitig Hunderte von richtigen Einsendungen zum Gewinnspiel mitzubringen. Schließlich sollten die glücklichen Gewinner der verlosten 2x20 Tickets von höchster Stelle gezogen werden: Kein Geringerer als Nationalspieler und 96-Mannschaftskapitän Robert Enke nahm sich die Zeit, „Glücksfee“ zu spielen (Foto, rechts neben Christoph Heimann und Wittmunds Bürgermeister Rolf Claußen). Christoph Heimann und sein Vater freuten sich riesig über die Wertschätzung, die ihrer selbst betitelten „fixen Idee“ entgegengebracht wird. „Noch bin ich einer der wenigen Hannover-Fans dort im Werderland… doch einige meiner Freunde ziehen schon nach.“ Ob nach dem KSC-Spiel weitere folgen werden?
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