"Unfassbare Teamleistung"
Unsere U16 hat eine fantastische Saison 2018/19 gespielt und ihr Jahr mit der Meisterschaft in der B-Junioren Niedersachsenliga gekrönt. "Es war eine unfassbare Teamleistung. Die Mannschaft war vom ersten Tag an eine Einheit", hebt Cheftrainer Lars Fuchs das Gefüge hervor, der im jüngeren Jahrgang von Co-Trainer Fabian Hellberg unterstützt wurde. Von nun an agieren alle 96-Nachwuchsmannschaften in den jeweils höchstmöglichen Spielklassen. Für eine U16 von Hannover 96 ist der mit dem Titel verbundene Aufstieg die langersehnte Regionalliga-Rückkehr, wo auch die Top-Teams aus dem Norden ihre U16-Mannschaften auf zweithöchstem U17-Niveau spielen haben. Diese Konstellation mit roter Beteiligung ergab sich zuletzt in der Spielzeit 2012/13 – also vor sieben Jahren.
Hinrunde nach Maß
Der Weg in die Regionalliga war ein steiniger, die Hinrunde nahezu perfekt: 35 von 39 Zähler hatten die jungen Roten nach der Hälfte an Spieltagen auf dem Konto. Einzig der U16-Jahrgang des VfL Osnabrück blieb ihnen mit einer ebenso aufsehenerregenden Leistung auf den Fersen, musste sich allerdings einmal öfter die Punkte teilen und lag somit zwei Zähler zurück. Zu diesem Zeitpunkt galt die U17 der Veilchen als (fast) sicherer Absteiger der B-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost. Infolgedessen wäre ein Regionalliga-Aufstieg der Zweitvertretung des VfL nicht möglich gewesen und die U17 des JFV Calenberger Land hatte im Winter auf Rang drei liegend bereits einen 10-Punkte-Rückstand auf die Akademie-Talente. "Wir haben eine sehr, sehr gute Hinrunde gespielt, aber in der Rückrunde sind wir nicht gut reingekommen", deutet Fuchs "Unwägbarkeiten" der zweiten Saisonhälfte an.
Direkte Duelle entscheiden Meisterschaft
Der 96-Nachwuchs kam mit der gleichen Bilanz aus der Winterpause, mit der sie zuvor in 13 Partien für Aufsehen gesorgt hatte: Zweimal sieglos. Dem akzeptablen 0:0-Unentschieden in der 96-Akademie gegen Verfolger Osnabrück folgte prompt der 0:1-Ausrutscher beim Stadtrivalen und späterem Absteiger SV Arminia Hannover. Calenberg, Havelse und Osnabrück hieß im Anschluss das Verfolger-Trio, das immer näher an den 96-Nachwuchs rückt. Schlussendlich waren es aber genau die direkten Duelle, die am Ende für die Entscheidung sorgten. Die Kontrahenten aus der Region haben bei ihrer Aufholjagd im zweiten Saisonabschnitt einmal verloren – gegen 96. Zudem bleiben die Roten in der heimischen Akademie ungeschlagen. Somit hält unsere U16 als eine von vier Mannschaften des jüngeren Jahrgangs in der Niedersachsenliga insgesamt verdient die Schale hoch. "Ein riesen Kompliment an meine Jungs. Der Aufstieg ist sehr wichtig für die kommenden Jahrgänge, um eine optimale Belastung auf höchstem Niveau zu haben", lobt der Chef des Erfolgs und hat zugleich das Ernten der zukünftigen Früchte im Hinterkopf.
Die Momentaufnahme der Entscheidung
Den alles entscheidenden Moment wird der 37-jährige Coach wohl länger nicht vergessen: "Am vorletzten Spieltag ging es zum TSV Havelse. Das Spiel hat unsere Saison wiedergespiegelt und wir haben über eine unfassbar gute Teamleistung das entscheidende Tor erzielt. Es waren alle da, ob verletzt oder nicht spielberechtigte - alle. Die 77. Spielminute war dann der Glücksmoment – einfach unglaublich und sehr emotional." Mit Sicherheit ein gerechter Anwärter auf das Highlight des Jahres, doch auf Nachfrage präsentiert Fuchs einen weiteren, stichfesten Favoriten: "Der Derbysieg zu Saisonbeginn! Wir haben deutlich und hochverdient mit 3:0 gewonnen." Im Prinzip sei für den schwärmenden Coach aber jede Begegnung ein Highlight gewesen, "weil es extrem viel Spaß gemacht hat ihnen zuzuschauen."
"Der eine Prozent"
Der Faktor Spaß ist in der Arbeit des ehemaligen Fußballprofis, der am Ende seiner Karriere drei Jahre die Schuhe für unsere U23 schnürte, ohnehin ein wichtiger Bestandteil seiner Arbeit mit den Nachwuchskickern, die in ihrer Extrembelastung aus Sport und Schule den richtigen Mittelweg für sich finden müssen. "Es geht mir nicht nur um den Fußball, sondern die menschliche Entwicklung gehört auch dazu. Viele verbinden den heutigen NLZ-Fußball mit wenig Spaß und alle haben zu funktionieren", gibt der gebürtige Bad Harzburger zu bedenken und regt an, dass im Leistungsfußball nicht immer auf die Karten Spaß und Freude gesetzt wird: „Nicht überall werden diese zwei Faktoren so gelebt, wie bei Hannover 96. Die Jungs können sich gut entwickeln, weil sie gerne zum Training kommen und den einen Prozent mehr geben.“
Neues Abenteuer beginnt
Der Beginn der Regionalliga-Saison 2019/20 wurde mit dem gestrigen Trainingsauftakt eingeläutet und der Aufstiegstrainer wird unsere U16 auch weiterhin betreuen. Auf die Position des Co-Trainers rückt der bisherige U15-Chefcoach Clemens Döring, der Fabian Hellberg damit aber nicht gänzlich ersetzt. Hellberg wechselt auf die Position des Scoutingkoordinators der Jahrgänge U14 – U16 und wird im Rahmen seiner Möglichkeiten unterstützen. Fantastische, letzte Saison - weiter so!
cvm