NIEMALSALLEIN

Nur noch Achter. Für die Spitze fehlt (noch) Qualität.

Nach der zweiten Niederlage in Folge rutschte 96 auf Platz acht ab. Es reicht einfach noch nicht für ganz oben.

 

 

VON FLORIAN KREBS

HANNOVER. Eine ausverkaufte AWD-Arena, ein unterhaltsames Spiel mit fünf Toren – da hatte Robert Enke keine Lust auf Pessimismus, trotz der 2:3-Niederlage. „Wir haben gut gespielt und Schalke alles abverlangt“, fand der 96-Kapitän. Auch Trainer Dieter Hecking hatte „ein Superspiel“ gesehen und rief seine Mannschaft nach dem Abpfiff flugs zusammen, um ihr noch in der Kabine „ein Riesenkompliment“ zu machen.

Nanu, meinten die das wirklich ernst? Schließlich hatte 96 gegen Schalke eine hochverdiente Niederlage kassiert, die angesichts der vielen Chancen auch leicht ein oder zwei Tore höher hätte ausfallen können. Mit haarsträubenden Fehlern baute man die zuletzt fünfmal in Folge sieglosen Schalker auf.
Allein in der Anfangsphase unterliefen Altin Lala (5. Minute), Frank Fahrenhorst (10.), Michael Tarnat (12.) und Sergio Pinto (15.) katastrophale Ballverluste. Weil selbst der sonst so souveräne Enke sich zweimal verschätzte (siehe Seite 19), gabs am Ende die dritte Heimniederlage im siebten Spiel.
Statt sich oben festzubeißen, fiel 96 auf den achten Rang zurück. Als Rückschlag wollte Enke das nicht werten: „Natürlich sind wir enttäuscht, dass wir aus einem guten Spiel nichts mitgenommen haben. Man sollte aber nicht so sehr auf die Tabelle gucken, sondern auf unsere Entwicklung. Und die ist trotz der Niederlage sehr gut.“

Nicht alle Kollegen sahen das so optimistisch. „Wenn du zu Hause zwei Tore machst, musst du normalerweise gewinnen. Oder zumindest einen Punkt holen“, ärgerte sich der doppelte 96-Torschütze Szabolcs Huszti. Frank Fahrenhorst schimpfte über die schwache Defensivleistung, zu der er allerdings auch seinen Beitrag lieferte: „Irgendwann sollte man mal aus den Fehlern lernen und sie abstellen. Jede Woche nehmen wir uns das vor, aber irgendwann müssen wir auch mal den Schritt machen.“
Vor allem das 1:2 regte den Innenverteidiger auf, als Tarnat die Flanke von Mesut Özil auf Kevin Kuranyi nicht verhindern konnte: „Da muss einer hingehen und die Sache klären. Wir müssen die Flanken unterbinden. Letzte Woche haben wir das trainiert, aber anscheinend hats nicht geholfen.“
Angesichts solcher Defensivschwächen und der einmal mehr unübersehbaren Mängel im Spielaufbau blieb 96 nach 90 Minuten nur die Erkenntnis: Um ganz oben mitzuspielen, fehlt es an Qualität. Noch kann die Mannschaft nicht einlösen, was Hecking gestern im DSF-Doppelpass verkündete: „Mittelfristig ist es unser Ziel, international zu spielen.“

Sportdirektor Christian Hochstätter sah das 2:3 gegen Schalke als „Anschauungsbeispiel, was uns noch fehlt“. Und auch Hecking fand – nachdem er alle Komplimente verteilt hatte: „Schalke hat uns aufgezeigt, wie weit der Weg nach oben noch ist.“

 

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