NIEMALSALLEIN

70 Jahre nach der Meisterschaft erinnert sich Rolf Gehrcke an den Triumph von 1954

Heute vor genau 70 Jahren wurde einer der größten 96-Erfolge gefeiert: Im Endspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern holten die Roten die zweite Meisterschaft der Klubgeschichte. Rolf Gehrcke, der einzige noch lebende Meisterspieler von damals, erinnert sich.

/ Klub
Rolf Gehrcke (v.l.) inmitten der Meistermannschaft von 1954 (Foto: 96/Archiv)

"Waren der krasse Außenseiter"
"Wir waren ja der krasse Außenseiter - uns hatte man gar nicht im Endspiel erwartet", sagt der heute 91 Jahre alte Gehrcke über das Duell im Hamburger Volksparkstadion am 23. Mai 1954. Gegner damals war der 1. FC Kaiserslautern, der zahlreiche Nationalspieler in seinen Reihen hatte. "Wir haben uns gesagt: Wir sind wir - und konditionell sind wir die Besseren", erzählt Gehrcke weiter. Auf die Spieler des Gegners habe man sich gar nicht so vorbereitet. "Für uns war es eine Mannschaft und da waren eben fünf Nationalspieler drin." Um der individuellen Qualität der "Roten Teufel", bei denen unter anderem der spätere Weltmeister Fritz Walter in der Startelf stand, etwas entgegenzusetzen, lautete die Devise: "Wir kämpfen die nieder - das war unsere Einstellung und nur mit der können wir gewinnen."   

"Einmalig, unfassbar"
Dass das schließlich auch gelang, ist bekannt. Nach früher Führung des Gegners in der 14. Minute setzte sich 96 am Ende durch Treffer von Hannes Tkotz, Heinz Wewetzer, Helmut Kruhl, Rolf Paetz sowie ein Eigentor der Lauterer mit 5:1 durch. Der zweite Meistertitel nach 1938 war perfekt. "Das war eine Stimmung im Stadion, da haben wir uns in einen Rausch reingespielt", blickt Gehrcke zurück. "Dann wurde die Schale überreicht. Sowas in der Hand zu halten - einmalig, unfassbar", erinnert er sich sichtlich gerührt.

Würdigung zum Heimspiel gegen Kaiserslautern Mitte März
Zurück in Hannover wurden Gehrcke und seine Teamkollegen von der ganzen Stadt gefeiert. "Am Raschplatz war eine Menschenmenge, die standen oben auf den Dächern", berichtet Gehrcke. "Rechts und links war eine Menschentraube." Und auch heute noch würdigen die 96-Fans die großartige Leistung der Truppe von damals. Das zeigte sich, als 96 Mitte März dieses Jahres zu Hause auf eben jenen Endgegner von damals traf - und in den dafür aufgelegten Sondertrikots auflief. Vor dem Anpfiff wurde Gehrcke im Stadion geehrt und lautstark bejubelt. Eine verdiente Würdigung - 70 Jahre nach dem großen Triumph.
jb

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