VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. Gestern Nachmittag kehrte Jan Rosenthal von der U 21 zurück, trainiert heute wieder mit 96. Sein Fazit nach einer Woche bei der Nationalmannschaft: „Es war eine schöne Abwechslung. Aber jetzt freue ich mich wieder auf 96.“

Kurz vor seiner Abreise hatte der 21-Jährige ja Ärger gehabt. 96-Trainer Dieter Hecking war nach dem 2:0 in Stuttgart „richtig sauer“, weil Rosenthal auf dem Platz mit ihm gestritten hatte.

Zweimal hatten die beiden seitdem miteinander telefoniert, den Streit aber bewusst ausgeklammert. Hecking: „Das ist keine Sache fürs Telefon.“ Auf allzu ernste Worte wird der Trainer auch heute beim Wiedersehen verzichten: „Kann sein, dass man sich nochmal unterhält. Kann aber auch nicht sein.“
Hecking ist froh, dass sein Supertalent die Länderspielreise heil überstanden hat, gegen Wolfsburg einsatzbereit ist. Rosi gehts gut – wieder.
Denn Freitag beim 2:2 in Israel (NP berichtete) hatte sich ein kleines Drama abgespielt. Rosi musste zur Pause raus, aber nicht wie aus Tel Aviv überliefert wegen Kreislaufproblemen wegen der Hitze, sondern mit einer leichten Gehirnerschütterung.

„Ich habe eine scharfe Ecke an die Schläfe bekommen. Dann wurde mir schwarz vor Augen, ich wusste gar nicht, was los war“, berichtet der Mittelfeldspieler. Trotz Brummschädels hielt er tapfer noch zehn Minuten bis zur Halbzeit durch, „ich hatte Sehprobleme, meine Lippe war taub“.

Trainer Dieter Eilts musste ihn zur Pause auswechseln. Rosi legte sich noch im Stadion hin. Die medizinische Abteilung ließ ihn viel trinken, nach dem Spiel bekam er eine Infusion. „Um den Blutdruck wieder hoch zu kriegen, der war ja ziemlich im Keller.“

Im Hotel legte er sich sofort hin, pausierte am Sonnabend. Sonntag stieg er wieder ins Training ein und konnte am Dienstag beim 3:0 gegen Moldawien wieder 90 Minuten spielen. Rosi überzeugte auf der Sechser-Position, leitete zwei Treffer ein: „Wir waren deutlich besser als gegen Israel. Das war eine gute Antwort von uns. Allerdings hätten wir deutlich höher gewinnen müssen.“
Jetzt freut er sich, wieder bei 96 zu sein – und verspricht: „Ich bin gut drauf.“