NIEMALSALLEIN

 

VON THORSTEN LANGENBAHN HANNOVER. An seiner offenen Art kann es nicht liegen, dass Jiri Stajner bei 96 seit Jahren der absolute Publikumsliebling ist. Auf dem Weg vom Trainingsplatz schrieben die Spieler gestern fleißig Autogramme. Bis auf einen … „Stajni, können wir ein Foto machen?“, fragt ein Knirps. „Hmmm“, brummt der Tscheche, schaut kurz den Kleinen an, dann auf die Hütchen in seiner rechten Hand, die Stollenschuhe in der linken – zuckt mit den Schultern, als wollte er sagen: „Geht nicht.“

Der Junge hat verstanden und läuft zum umlagerten Jan Schlaudraff. Doch anstelle des Ex-Bayern steht heute der tschechische Brummbär in der Startelf. „Wir haben etwas gutzumachen. Erst drehen wir gegen Hoffenheim das Spiel, bekommen dann noch vier Tore. Das darf nicht passieren“, spricht Stajner doch noch. Wieder prallt ein Autogrammjäger an ihm ab wie die Gischt an einem Fels in der Brandung. Stajner, der vor einer Woche mit dem 2:1 seinen ersten Saisontreffer erzielte, ist bei 96 eine Konstante. Und das seit nunmehr sechs Jahren. „Er spielt einfach sehr unorthodox, das macht ihn für den Gegner unberechenbar“, erklärt 96-Sportdirektor Christian Hochstätter das Phänomen Stajner. In dieser Saison spielte der 32-Jährige bereits fünfmal, offensiv blieb er jedoch schwach (NP-Notenschnitt 4,4).

Trotz vieler Stolperer hält Hecking an dem Kultstürmer fest, weil er vor allem defensiv stark arbeitet, kämpft bis zum Umfallen. „Wir brauchen jetzt einen Sieg“, sagt Stajner, der erst am Ball zum Unterhaltungskünstler wird, und schlurft mit seinen Badelatschen in Richtung Kabine. Um dann doch noch lächelnd ein Autogramm zu geben.

 

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