NIEMALSALLEIN

Heute Rückflug, morgen Operation - und dann mindestens vier Wochen Pause

 

An der Tischtennisplatte spielte Jan Schlaudraff gestern nach dem Mittagessen im Robinson Club Quinta da Ria ein paar Bälle gegen den U-23-Akteur Henrik Ernst. Für den 96-Stürmer werden es jedoch die einzigen Bälle bleiben, mit denen er im Portugal-Trainingslager des Bundesligisten zu tun haben wird.

Schlaudraff reist bereits heute vorzeitig wieder ab. Die „weiche Leiste“ lässt ihn endgültig im Stich. Das hat ein Belastungstest gestern ergeben. Schon morgen soll der 25-Jährige in Berlin operiert werden.

„Wir haben immer gesagt, wenn wir nicht erkennen können, dass es wesentlich besser wird, müssen wir etwas tun. Dieser Punkt ist nun gekommen“, verkündete 96-Trainer Dieter Hecking gestern mit Schlaudraff an seiner Seite die schlechte Nachricht.

Beim Vormittagstraining hatte der Offensivspieler zunächst noch auf dem Fitnessrad gesessen, anschließend bei einer Laufeinheit versucht, die Belastung zu steigern. Aber vergeblich. „Da hat sich gezeigt, dass es keinen Sinn macht“, so Hecking.

Heute Nachmittag fliegt Schlaudraff zurück nach Hannover, morgen steht die Operation bei Doktor Jens Krüger in Berlin an. Das Drama Schlaudraff nimmt seinen Lauf. Nach Verdacht auf Schambeinentzündung, Ärzte-Marathon und gescheitertem Comeback-Versuch nun der vermeintlich letzte Schritt. „Vier bis sechs Wochen wird er nach der OP erfahrungsgemäßg brauchen, bis er wieder beschwerdefrei ist“, erklärte Mannschaftsarzt Wego Kregehr.

Dann beginnt für Schlaudraff die Vorbereitung aber noch mal von vorne. Er wird 96 also noch lange fehlen.

„Es ist eine schwierige Situation und der Zeitpunkt sehr, sehr schlecht“, meinte Schlaudraff geknickt. Vergangene Woche war er noch schmerzfrei gewesen. Allerdings auch nur ohne Belastung. Beim Laufen gab es nach wie vor Probleme im Leistenbereich.

„Wir hatten alle gehofft, dass wir es konservativ behandeln können. Das hat leider nicht zum Erfolg geführt, jetzt sollten wir keine Zeit mehr verlieren“, so der Kreativspieler. Als er morgens versucht hatte zu Laufen, traten direkt wieder die Beschwerden auf. „Selbst bei relativ leichten Sachen habe ich noch Probleme. Das wäre zwar zum Aushalten, ist aber weit entfernt von der Maximalbelastung und vom Mannschaftstraining“, macht er deutlich.

An Höchstleistungen auf Bundesliganiveau ist bei dem 2,5-Millionen-Einkauf gar nicht zu denken.

Damit sind die großen Hoffnungen für 2009 des mit fünf Treffern besten 96-Torschützen in Windeseile zerplatzt. Nach Chavdar Yankov (Knie-OP) muss damit schon der zweite 96-Profi im neuen Jahr unters Messer. Dabei sollte nach der verkorksten Hinrunde mit vielen Verletzten doch alles besser werden ...

VON THORSTEN LANGENBAHN

 

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