NIEMALSALLEIN

Die wackelige Abwehr ist eine der größten Baustellen in dieser verkorksten 96-Saison, von der Trainer Dieter Hecking sagt: „Sie wird sicher nicht in die Annalen eingehen.“

 

Ein Fall für die Geschichtsbücher könnte allerdings die hohe Zahl an Gegentreffern werden. Im Schnitt kassiert die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking 2,07 Tore pro Spiel. Bei vielen der 58 Gegentreffer sah vor allem die Innenverteidigung nicht gut aus. Die schlechteste Quote unter den sechs 96-Innenverteidigern dieser Saison – Leon Balogun mit seinem Vier-Minuten-Debüt gegen Hamburg mal ausgenommen – hat Frank Fahrenhorst.

2,16 Treffer fielen im Schnitt pro Partie, wenn er auf dem Platz stand. Christian Schulz ist mit zwei Toren nicht wesentlich besser, es folgen Valerién Ismaël (1,75) sowie Mario Eggimann und Hanno Balitsch mit jeweils 1,67. Zwar haben sie längst nicht alle Gegentore mit zu verantworten. Aber sie sind ein wichtiger Teil eines Defensivgefüges, das als Ganzes nicht funktioniert. Zum Vergleich: Schalke mit der besten Abwehr der Bundesliga hat nur 27 Tore zugelassen – im Schnitt weniger als einen Treffer (0,96) pro Spiel. Entsprechend müssen sich Marcelo Bordon (0,86 Tore pro Spiel), Mladen Krstajic (1,05) und Benedikt Höwedes (1,06) deutlich weniger ärgern als ihre 96-Defensiv-Kollegen.

„Wir müssen dem Gegner weniger Chancen ermöglichen“, fordert seit Monaten 96-Torhüter Robert Enke, das oftmals letzte Glied hinter einer 96-Vierer-Fehlerkette. Erste Konsequenz des Abwehr-Debakels: Der Vertrag von Fahrenhorst wird nicht verlängert. „Wir schauen uns nach etwas Neuem um“, sagt Hecking. Erklärter Favorit: Wolfsburgs Alexander Madlung. „Er ist einer von den Spielern, die für uns interessant sind. Wir haben aber auch noch den einen oder anderen auf dem Zettel“, erklärt der 96-Coach.

Nach der heckingschen Philosophie benötigt 96 aber vier gestandene Innenverteidiger, um in einer Spielzeit vernünftig über die Runden zu kommen. In dieser waren selbst die zu wenig. Mittelfeldspieler Christian Schulz sprang als Notlösung ein. Muss er auch nächste Saison als Ausputzer aushelfen? „Kommt drauf an, ob wir einen neuen Innenverteidiger holen“, sagt Hecking. Davon ist auszugehen, der Bedarf ist da. Das sagt auch 96-Chef Martin Kind.

Der hofft auch auf mehr Stabilität bei Eggimann. Knie-Patient Valérien Ismaël wird wohl nicht mehr auf den Platz zurückkehren. Anders als Vinicius, der nach seiner Bandscheiben-OP spätestens zum letzten Spiel in Bielefeld wieder einsatzfähig sein will. Das lässt hoffen, auch für die nächste Saison: Mit 0,78 hat der Brasilianer die beste Quote aller 96-Innenverteidiger.

VON THORSTEN LANGENBAHN

 

NEWSCENTER
RSS Feed
Fanartikel
Business
Arena
Datenschutz
Kontakt
Medien
Sitemap
Tickets
Navigation
Schließen