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Ab heute in Kaiserslautern. Das 96-Talent kann endlich spielen.

 

Was tut man nicht alles für einen neuen Job. Den Urlaub verkürzen zum Beispiel. Die Ferien enden für Bastian Schulz heute mit dem Trainingsauftakt beim 1. FC Kaiserslautern – aus dem „Roten Basti“ wird ein „Roter Teufel“. „Es geht gleich los“, freut sich Schulz. „Ich will viele Spiele machen, bald wieder in der ersten Liga.“

Statt ihn auszuleihen, verkauft 96 das Eigengewächs. Lautern überweist geschätzte 200 000 Euro nach Hannover: eine Art Ausbildungsvergütung. Der dienstälteste Spieler verlässt damit Hannover, seit 1997 ist der 23-Jährige bei 96.

Wie wird aus so einer treuen Seele ein „Teufel“? „Das Umfeld ist super, die Leute hier sind positiv verrückt“, sagt er. Außerdem ahnte Schulz, dass er unter 96-Trainer Dieter Hecking nur noch Ersatz sein würde. Nach sieben Bundesligaspielen von Anfang an in der Hinrunde folgten nur vier in der Rückrunde. Seine Karriere steckte fest. In Lautern soll sie wieder Fahrt aufnehmen.

Schulz fuhr bereits Sonnabend nach Kaiserslautern. Er unterschrieb einen Vertrag bis 2012. „Sicher die charmanteste Lösung“, sagt sein Berater Gunther Neuhaus. „Kaiserslautern bietet ihm die sportliche Perspektive. Ein richtiger Schritt zur richtigen Zeit.“

Die Mittelfeldspieler Aimen Demai (Aachen) und Axel Bellinghausen (Augsburg) verlassen den FCK. Es entsteht Platz für Schulz, während er sich bei 96 auf der Sechser-Position gegen viele Rivalen durchsetzen musste (siehe Frage oben).

Auch mit Paderborn gab es „gute Gespräche“, sagt Berater Neuhaus. Aber Schulz wollte zum Traditionsverein in die Pfalz. Seine Verpflichtung war Chefsache. Vorstandsboss Stefan Kuntz kümmerte sich persönlich. „Wir sind froh, dass er sich für uns entschieden hat“, meint Kuntz.

Bei 96 schaffte Schulz den Schritt zum Profi. „Dafür bin ich dankbar“, sagt er. Aber über die Mitläuferrolle wuchs er zu selten hinaus. Beim 3:0 gegen Hamburg erlebte er seine Sternstunde mit tollem Tor und starker Leistung. Hecking stellte ihm mehr Einsatzzeiten in Aussicht – aber er bekam sie nicht. Die Rolle als Gute-Laune-Onkel für den Kumpel Jan Schlaudraff lässt Bastian Schulz hinter sich, ebenso seinen Erstwohnsitz in Hannover. Er siehts als „Herausforderung“. Was macht man nicht alles für die Karriere.

VON DIRK TIETENBERG

 

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