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Ist Gerald Asamoah von Schalke zurück, wo er nicht mehr erste Wahl ist? Mancher Fan am 96-Trainingsgelände dachte beim Anblick des neuen Stürmers Didier Ya Konan an den früheren Hannoveraner. "Ja, ich sehe ihm schon ein bisschen ähnlich", lacht der 25-Jährige mit den Rastalocken.

Als Spielertyp sind der bullige Asamoah (1,85 Meter, 85 Kilo) und Ya Konan (1,74 Meter, 67 Kilo) aber recht verschieden. Der deutsche Nationalspieler mit ghanaischen Wurzeln ist ein Flügelstürmer, mehr Vorbereiter als Vollstrecker und aufgrund seiner Masse nicht der Schnellste. Ya Konan, der für 400 000 Euro vom norwegischen Rekordmeister Rosenborg Trondheim kam, lebt von seiner Schnelligkeit, ist flink und wendig, ein guter Techniker mit Zug zum Tor. "Die ersten Trainingseindrücke sind gut. Ich hoffe, dass er unsere Erwartungen erfüllen kann", sagte Dieter Hecking gestern. Der 96-Trainer schließt ein Startelf-Debüt am Sonnabend gegen Mainz nicht aus, will aber jetzt "erstmal abwarten".

Vorher hat Ya Konan noch viel zu erledigen. Heute gehts um fünf Uhr in der Früh nach Amsterdam, wo er als Nicht-EU-Ausländer in der deutschen Botschaft sein Visum besorgen muss. Zum Nachmittagstraining soll er zurück in Hannover sein. Bei 96 ist Ya Konan einer von 13 Ausländern im aktuellen 26er-Kader. Bisher verständigt sich Ya Konan auf Französisch und Englisch, soll aber schnell Deutsch lernen. Bei der Integration hilft auch Constant Djakpa. Der Linksverteidiger aus Leverkusen kennt seinen Landsmann noch von früher. Beide spielten in ihrer Jugend im Stella Club d’Ajamé in Abidjan. Weitere Parallele: Auch Djakpas Weg führte aus seiner Heimat zunächst nach Norwegen, ehe er über Rumänien in die Bundesliga kam. "Norwegen ist anders. In Deutschland ist der Fußball kraftvoller und schneller. Daran muss er sich erst gewöhnen", sagt Djakpa. "Ich hoffe, ich kann ihm dabei helfen." Gestern hatten sie zusammen schon viel Freude beim Fußballtennis.

Im Kampf um die Stammplätze war Ya Konan gestern der einzige Stürmer auf dem Platz. Mikael Forssell und Jiri Stajner sind auf Länderspielreise, Mike Hanke trat wegen einer Adduktorenzerrung kürzer. Jan Schlaudraff (Leiste) ist zum Aufbautraining in Donaustauf und hängt sogar noch eine Woche dran. Unterdessen geht für den Schlaudraff-Ersatz der Eingewöhnungsprozess weiter. "Bisher ist alles sehr gut, ich fühle mich wohl", sagt Ya Konan. Gehts so weiter, fühlt er sich schon bald in Hannover so zu Hause wie Asamoah – hoffentlich auch auf dem Platz.

VON THORSTEN LANGENBAHN

 

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