NIEMALSALLEIN

Er wird getreten und strapaziert, muss Sprints und Grätschen der Spieler aushalten: Fußball ist Stress für einen Fußballrasen. Die Greenkeeper machen deshalb dem grünen Halm das Leben in der Zeit zwischen den Spielen so angenehm wie möglich.

 

Viel Arbeit nach Coldplay-Konzert
96-Greenkeeper Michael Meyer und sein Team sind nun nach dem Coldplay-Konzert vom vergangenen Dienstag zusätzlich damit beschäftigt, das Grün in der AWD-Arena wieder in optimalen Zustand zu bringen. Dazu wurden am Donnerstag früh um 5 Uhr auf einer Plantage in Holland 3000 Quadratmeter Rasen mit Hilfe eines oszillierenden Messers vom Boden abgetrennt, die Sode mit einem Laufband aufgenommen und zusammengerollt. Per LKW wurde der Rasen nach Hannover transportiert. Dort werden die vom Konzert leicht beschädigten Flächen derzeit noch ausgewechselt.

Gute Platzverhältnisse garantiert
"Das ist ein ganz normaler Vorgang", sagt 96-Greenkeeper Michael Meyer. Die Fachleute der niederländischen Rasensodenfirma Hendriks, die den Rasenaustausch begleiten, sehen das übrigens genauso. "Der Rasen hat sich vom Konzert gut erholt und ist absolut eben", lautet das zufriedene Urteil von John Hendriks. "Die Teams von Michael Meyer und des Konzertveranstalters haben vor und nach dem Konzert hervorragende Arbeit geleistet. Die Profis von 96 und Hoffenheim werden einen hervorragenden Platz vorfinden. Etwas ungewohnt werden vielleicht die unterschiedlichen Rasenfarben wirken – aber schon in wenigen Tagen wird wieder alles gleichmäßig grün aussehen", ist sich der Rasenspezialist aus dem niederländischen Venlo sicher.

Rollrasen als Lösung
An der regelmäßigen Auffrischung seines Rasens kommt heute kein Bundesligastadion mehr vorbei. Die Lösung heißt Rollrasen. "Es gibt keine Jahreszeit mehr, in der man diesen nicht verlegen kann", erklärt Michael Meyer. Der Rollrasen wird in Holland auf Plantagen gezüchtet, geschält und dann wieder verlegt. Die in Hannover genutzte besondere Saatgut-Mischung besteht aus zwei Sorten des Ausdauernden Weidelgrases (Lolium perenne) und drei Sorten der Wiesenrispe (Poa pratensis).

Noch sind die Verlegemaschinen des niederländischen Spezialunternehmens dabei, die 2,40 Meter breiten Grassoden in der AWD-Arena auszulegen. Die dünne Bodenschicht mit dem neuen Rasen wächst sehr gut an. Gleich nach der Verlegemaschine folgen Gärtner, die den Boden sanden und bei Bedarf den Rasen mit dem Rechen noch nachjustieren. "Auf dem neuen, satten Rasenteppich kann schon am Tag nach dem Verlegen wieder gespielt werden", erklärt der holländische Fachmann stolz. Vorher wurde mit Maschinen der alte Belag abgefräst, der zuletzt beim Konzert abgedeckt unter den Füßen der gut 20.000 Fans im Innenraum und der 65 Meter breiten Bühne lag.

Die Arbeit endet nie
Das Team um Michael Meyer wird den Platz in der AWD-Arena nach dem Ende der Verlegearbeiten am Freitagabend noch einmal wässern und die Spielfeldmarkierung ausmessen. Beim Anpfiff am Samstag wird das Greenkeeper-Team sicher von der tagelangen Akkordarbeit erschöpft sein – aber auch zufrieden, dass die umfangreichen Vorarbeiten, die rechtzeitige Planung und der Austausch des Rasen problemlos abgelaufen sind und die Spieler somit einen einwandfreien Platz in der AWD-Arena vorfinden.

Es ist allen bewusst, dass auch in den nächsten Tagen weiterhin hoher Einsatz jedes einzelnen Helfers nötig sein wird, um rechtzeitig zum WM-Qualifikationsspiel am 9. September gegen Aserbeidschan (Anstoß 20:45 Uhr)  dem Rasen wieder die gewohnte, gleichmäßig grüne Färbung zu geben. Dazu wird der Rasen nach dem Hoffenheim-Spiel regelmäßig gemäht, vertikutiert, gewässert, gedüngt und belüftet.
dk

 

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