NIEMALSALLEIN

 

Robert Enke fühlte sich gestern körperlich wieder einigermaßen gut. Am Nachmittag ging er schon joggen. Bewegung tut dem 96-Star offenbar gut gegen den Frust. Sein Einsatz als deutsche Nummer eins gegen Aserbaidschan in seinem Heimspiel war wegen eines mysteriösen Infekts geplatzt. Für ihn spielt René Adler heute (20.45 Uhr, ZDF live) in Enkes "Wohnzimmer". Der Leverkusener ist drauf und dran, Enke den Rang als Nummer eins abzujagen. "Ich bin maßlos enttäuscht", sagt Enke. Als Enke gestern nahe seinem Haus bei Neustadt in Laufschuhen eine Runde drehte, war seine Blutprobe längst Richtung Hamburg unterwegs. Das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin soll dort ermitteln, was den Schüttelfrost, die Schweißausbrüche und die Magen-Darm-Probleme auslöst. Das Hamburger Institut besitzt die Instrumente, um auch rätselhafte oder seltene Infektionen zu identifizieren. "Ich hoffe, dass bald klar ist, was ich habe", erklärte Enke.

Mittlerweile ist klar, dass der 32-Jährige sich schon seit Wochen schlapp fühlt. Geht alles schnell, kommt das Resultat der Untersuchung heute. Zu rechnen ist damit aber nicht. "Solange wir nicht wissen, was er hat, macht es keinen Sinn, dass Robert am Trainingsbetrieb teilnimmt", sagte 96-Sportdirektor Jörg Schmadtke. Als Quarantäne mag Schmadtke die Isolierung Enkes nicht verstehen. Aber auch Bundestrainer Joachim Löw ging am Montag wegen eventueller Ansteckungsgefahr auf Nummer sicher. Enke sollte, anders als zunächst verabredet, nach der Untersuchung nicht mehr im Sporthotel Fuchsbachtal in Barsinghausen zur Nationalmannschaft stoßen. "Das tut uns allen leid", sagt Löw. "Es wird die ganze diagnostische Schiene weitergefahren." Worunter leidet Enke wirklich? Das fragt sich auch Schmadtke besorgt: "Man ist schon beunruhigt, wenn man sich ständig schlapp fühlt. Es ist wie das Stochern im Nebel." 96 muss sich ohnehin auf den Fall vorbereiten, dass am Sonntag in Bremen Florian Fromlowitz das Tor hüten muss. "Er ist ein guter Torhüter", sagt 96-Trainer Andreas Bergmann über Fromlowitz. "Man muss damit rechnen, dass man in die Hütte muss. So ist der Leistungssport." Fromlowitz scheint auf die Rückkehr seines Kapitäns zu hoffen: "Vielleicht ist es ja nicht so tragisch." Darauf hoffen alle.

 

NEWSCENTER
RSS Feed
Fanartikel
Business
Arena
Datenschutz
Kontakt
Medien
Sitemap
Tickets
Navigation
Schließen