Aber vielleicht hätte ein Gesunder mehr den rückenverspannten Hanno Balitsch oder den magenverstimmten Arnold Bruggink auslösen können. 96 sieht sich dennoch nicht in einer außerordentlichen Notlage.

Sportdirektor Jörg Schmadtke findet: "Wir sind nicht in der Situation, in der wir unbedingt sofort reagieren müssen." Balitsch agiert lieber, bevor seine Rückenverletzung schlimmer wird. Er lässt sich in Köln untersuchen. Sein Einsatz in Wolfsburg ist durchaus gefährdet – je nachdem, wie die Diagnose ausfällt. Ohne Balitsch würde es ganz eng für 96, was mit den vielen Fehlenden in Mittelfeld (Lala, Andreasen) und Innenverteidigung (Vinicius, Eggimann) zusammenhängt.

Schmadtke zählt Bruggink nicht zu den Verletzten. "Wir können nicht jeden auf die Liste schreiben, der einen Schnupfen hat", meint der Sportdirektor. Schmadtke, der bei den 96-Neuen bisher eine gute Nase bewies, reagiert verschnupft auf widersprüchliche Aussagen zum Zustand von Mario Eggimanns Nacken. Nach NP-Informationen leidet Eggimann an Bandscheiben-Problemen mit ungewissem Rückkehr-Termin. 96 rechnet hingegen mit baldiger Genesung. "Wir suchen keinen Innenverteidiger", versichert Schmadtke.

Der Markt der vereinslosen Profis, auf dem sich 96 ohne Terminbindung bedienen könnte, gleicht ohnehin einem Heer der Namenlosen. Der prominenteste, Thomas Cichon (33/zuletzt Osnabrück), kam soeben in Südafrika unter. Daniel Schumann (32) wäre frei, als Stürmer Nico Frommer (31). Polens Nationalstürmer Ebi Smolarek (29) sei kein Thema. "Ich weiß nicht, ob er uns wirklich helfen kann", sagte Trainer Andreas Bergmann. "Man sollte keine Dinge tun, von denen man nicht 100 Prozent überzeugt ist."

96 verweist darauf, dass sowohl Bruggink, Jan Rosenthal und demnächst auch Mike Hanke vor der Rückkehr stehen. Schmadtke sagt: "Das bedeutet eindeutig, dass sich die Situation entspannt."