"Ich hasse sowas. Ich hasse solche Niederlagen", presste der 96-Mittelfeldspieler hervor. Enttäuschung, Wut und Unverständnis waren in seinem Gesicht zu lesen. "Wir können doch spielen", sagte Rosenthal, als wolle er die Art und Weise, wie das 1:2 gegen die Eintracht zustande gekommen war, einfach nicht wahrhaben. "Wir brauchen nicht so lange Bälle zu spielen und es nicht immer auf gut Glück probieren. Wir können auch von Mann zu Mann spielen", so der 23-Jährige.

Bei Rosenthal war gegen Frankfurt über 90 Minuten der Wille spürbar, unbedingt etwas bewegen zu wollen, wenn es auch nicht immer effektiv gelang. Dem Aktivposten glückte die schöne Vorlage zum 1:1 durch Jiri Stajner. Nach seiner erneuten Muskelverletzung nach der Auftaktniederlage in Berlin war es für Rosenthal in dieser Saison erst das zweite Spiel in Folge über die volle Distanz. "Die Kraft ist da, die Spritzigkeit, ich bin nicht der Langsamste – aber es hilft ja nichts", ärgerte er sich.

Schon gegen Freiburg hatte er das 4:2 von Didier Ya Konan gefühlvoll per Kopf aufgelegt. Nun wollte er wieder den Ivorer erreichen, der schlug jedoch über den Ball, ehe Stajner ihn kompromisslos versenkte. "Rosi bereitet das Tor gut vor", lobte 96-Trainer Andreas Bergmann, meinte aber auch: "In der eigenen Hälfte darf er manchmal nicht so viel Risiko gehen." Doch Rosenthal ohne Risiko ist wie eine Rose ohne Duft. Er entfaltet nicht sein volles Potenzial. Das bemängelte er auch an der 96-Leistung: "Wir können mehr als das", sagte er. "Es ist so ähnlich wie am ersten Spieltag in Berlin. Wir machen und tun, treffen schließlich zum 1:1. Dann machen wir eine Sekunde weniger und lassen uns wieder fallen, was sofort bestraft wird. Das muss nicht sein." Wieder war diese Verzweiflung in seinen Augen zu sehen. Aber auch die Entschlossenheit, es beim nächsten Mal besser zu machen.