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Martin Kind, seit über zehn Jahren Präsident von Hannover 96, spricht in der Dezember'07/Januar'08 Ausgabe von „das hannoversche sportmagazin“ über wirtschaftliche und sportliche Gegebenheiten sowie über Fans. Das Magazin wird ab Samstag in über 200 Auslagestellen in Hannover kostenlos erhältlich sein. einen kleinen Auszug aus dem Interview könnt Ihr hier lesen.

 

Herr Kind, Sie streben an, den Saisonetat von Hannover 96 deutlich zu steigern. In diesem Zusammenhang möchten Sie die so genannte 50+1-Regelung kippen, welche derzeit festschreibt, dass ein Verein eine Mehrheit an den Anteilen einer ausgegliederten Gesellschaft halten muss, z.B. der ausgegliederten Profi-Sparte.

  • Martin Kind: Ich bin überzeugt, dass Profifußballklubs Wirtschaftsunternehmen sind. Wenn diese Annahme richtig ist, müssen entsprechende interne Strukturen entwickelt werden, um auf dem Markt konkurrenzfähig aufgestellt zu sein. Aus diesem Grunde muss unser Haushalt meiner Meinung nach mittelfristig, wenn möglich innerhalb der kommenden drei Jahre, von aktuell 45 Millionen auf künftig 65 bis 70 Millionen erhöht werden. Erst dann können wir bei Hannover 96 Gewinne erlösen. Aus diesen Gewinnen soll ein gesteigertes Eigenkapital gebildet werden. Mit einem zu niedrigen Eigenkapital kann ein Verein auf Dauer nur bedingt wettbewerbsfähig sein. Um das Eigenkapital zu stärken, haben wir neben der Steigerung des Umsatzes über erhöhte Zuschauerzahlen, tabellenplatzabhängige TV-Gelder und das langfristige Ziel, international zu spielen, die Möglichkeit der Akquise von Investoren. Und hier kommt nun die 50+1-Regelung ins Spiel. Investoren stellen nur dann Mittel im „Risikobereich Fußball“ zur Verfügung, wenn sie in vollem Umfang Einfluss auf die Entscheidungsprozesse ausüben können. Steigern wir unsere wirtschaftlichen Ziele nicht, verlieren wir schrittweise an Wettbewerbsfähigkeit. Irgendwann würden wir wieder absteigen und das wollen wir vermeiden.

Sind Sie mit der Arbeit des Teams Hecking zufrieden? Gibt es einen Unterschied zu der Arbeit der Vorgänger?

  • Martin Kind: Von der Entscheidung Hecking war ich ja zutiefst überzeugt und habe sie daher auch konsequent vorangetrieben. Erst zum zweiten Mal im deutschen Fußball wurde ein Trainer aus einem bestehenden Vertrag „herausgekauft“. Das macht man ja nur dann, wenn man wirklich überzeugt ist, dass dieser Trainer der Wunschtrainer ist. Darüber hinaus – das darf man nicht vergessen – haben wir auch Dirk Bremser geholt. Das war eine konsequente und richtige Entscheidung, weil dieses Duo hier professionell, aber auch kritisch zusammen arbeitet. In diesem Kontext muss man zudem die Entscheidung für Sportdirektor Christian Hochstätter sehen. Auch davon war ich zum damaligen Zeitpunkt voll überzeugt und bin es jetzt noch mehr. Wir haben eine Struktur, die ich mir zehn Jahre gewünscht habe. Ich denke, das ist ein Fundament, auf das wir bauen können.

Mit einer kleinen Unterbrechung sind Sie zehn Jahre Präsident von Hannover 96. Wie lange denkt Herr Kind noch mit dem Verein einen gemeinsamen Weg fortzuführen?

  • Martin Kind: (lacht) Diese Frage kann ich Ihnen im Moment wirklich nicht beantworten. Ich denke, dass ich in den zehn Jahren engagierte Arbeit geleistet und dabei ganz gute Ergebnisse erreicht habe, sowohl sportlich als auch wirtschaftlich. Mir ist auch bewusst geworden, welche Bedeutung Bundesliga-Fußball für eine Region und für Hannover hat. Diese Verantwortung werde ich und will ich auch annehmen, immer in dem Wissen, dass dazu auch gehört, die Nachfolge zu regeln.


 

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