NIEMALSALLEIN

Besser hätte die Saison für die U19 und die U17 kaum losgehen können. Beide Teams hatten zum Auftakt mit Hertha BSC einen absoluten Spitzengegner vor der Brust - beide siegten. Den A-Junioren gelang ein glattes 3:0 (1:0), die ab der 65. Minute dezimierten B-Junioren gewannen mit 2:1 (2:0).

/ Akademie

 

U19: Ein Sieg der Einstellung
Nach etwa 20 Minuten wurde die Miene des alten U17- und neuen U19-Trainers Daniel Stendel immer sorgenvoller. Eigentlich hatte seine Mannschaft gut in ihr Auftaktspiel gegen die starken Herthaner aus Berlin gefunden, 96 war in der Anfangsphase die Mannschaft, die das Geschehen auf dem Rasen bestimmte.

Doch plötzlich verloren die A-Junioren Zweikampf um Zweikampf, die Fehlpässe häuften sich, während Hertha druckvoll nach vorne spielte, besonders über die Außenpositionen. Bei 96 fehlte der berühmte Zugriff, der zu Beginn der Begegnung noch da war, während Berlin zu guten Tormöglichkeiten, besonders zwischen der 20. und 30. Spielminute, kam. Eigentlich sah es überhaupt nicht gut für die Roten aus, doch sie blieben unbeschadet, weil die Gäste nur unzureichend zielten oder ihren Meister in Keeper Marek Große fanden, der in diesem Sommer von Dynamo Dreden zu Hannover 96 wechselte.

Die U19 war also im Glück, dass die Null stehen blieb, zudem kamen nach einer halben Stunde mit Ballgewinnen und zwei Halbchancen durch Ernst (33.) und Krottke (35.) wieder einige jener Aktionen hinzu, die gemeinhin Selbstvertrauen stiften. Dass 96 in Führung ging, kam dennoch aus dem Fast-Nichts: es war der erste wirklich gute Angriff, den die jungen Roten mit einem Schuss abschlossen, den Hertha-Keeper Lundt nur prallen lassen konnte. Kevin Krottke stand zur Freude von Coach Stendel da, wo ein Stürmer zu stehen hat, und staubte zum zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaften 1:0 ab (38.).

Erlösung in der Nachspielzeit
Mit dieser knappen Führung ging es auch in die Pause, aus der die A-Junioren verglichen mit dem ersten Spielabschnitt deutlich verbessert zurückkamen. Es entwickelte sich ein richtig gutes Jugendspiel mit intensiven Zweikämpfen und sehenswerten Torraumszenen. Hertha boten sich Chancen auf den Ausgleich, 96 jedoch hatte deutlich mehr Möglichkeiten, das Duell frühzeitig für sich zu entscheiden. So wurde es eine Zitterpartie bis in die Nachspielzeit, ehe Sebastian Ernst und Jakob Olthoff die Räume, die durch die Berliner Ausgleichsbemühungen entstanden, zum 2:0 (90.) und 3:0 (90.+2) nutzten.

Diese beiden späten Tore verhinderten, dass Hertha in letzter Sekunde doch noch einen Punkt aus Hannover mitnehmen konnte. Er wäre aufgrund der ersten Hälfte zwar verdient gewesen, der Sieg für die U19 war aber auch nicht völlig unverdient. "Das einzige, was ich meinen Jungs vorwerfen kann, ist, dass sie ihre Chancen nicht genutzt haben. Wir haben hier eine gute Partie gespielt, aber Hannover hat uns gezeigt, wie man die entscheidenden Tore macht", so Hertha-Trainer René Tretschok. Über die Tore zu wichtigen Zeitpunkten freute sich Stendel natürlich genauso wie über "die Bereitschaft der Mannschaft, alles zu investieren, um zu gewinnen". Weniger erbaulich fand er aber die vielen Ballverluste in Durchgang eins und den Mangel an Spielförderndem "aus dem zentralen Mittelfeld und der Viererkette".

Dennoch: die Einstellung stimmte, das Ergebnis auch - alles in allem können Mannschaft und Trainer auf einen gelungenen Saisonauftakt zurückblicken. Darauf ausruhen wird sich aber niemand, denn Stendel weiß, dass das Team "in vielen Bereichen noch deutlich zulegen muss." Gleichwohl darf und muss man festhalten, dass man gegen Hertha BSC - immerhin Vorjahreszweiter - nicht im Vorbeigehen gewinnt. Das Selbstbewusstsein, das aus solchen Siegen erwächst, sollten sie mitnehmen und sich bei Bedarf erinnern: ein Spiel, das einem zu entgleiten droht, muss man nicht verlieren. Man kann es sogar gewinnen.
mi 

Hannover 96: Große - Grunert (72. Bähre), Panagiotidis, Schulze, Bertram - Pietler, Siala (90.+1 Olthoff), Tuna, Ernst - Kasumovic (88. Keskin), Krottke (80. Rayski)

Hertha BSC: Lundt - Kleineberg, Banze, Regäsel, Binting - Fiegen, Andrich (71. Samson) - Zingu (57. Ademi), Ebot-Etchi (46. Mannsfeld) - März, Chougourou

Tore: 1:0 Krottke (38.), 2:0 Ernst (90.), 3:0 Olthoff (90.+2)

Gelbe Karten: Schulze, Betram, Siala / Fiegen, Andrich

Zuschauer: 111

Schiedsrichter: Glowatzka (Kiel)

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U17: Mit klarem Konzept zum Sieg
Zum Saisonauftakt den amtierenden deutschen Meister zu begrüßen, kann Fluch oder Segen sein. Für die U17 wurde es zum Segen. Mit 2:1 bezwang die Elf von Slaven Skeledzic Hertha BSC, es war ein über weite Strecken ausgeglichenes wie umkämpftes Duell, das mit den jungen Roten dennoch einen verdienten Sieger fand.

Skeledzic schickte sein Team bestens vorbereitet und "mit einem klaren Spielkonzept" auf den Rasen, und die B-Junioren stellten relativ schnell unter Beweis, dass sie den Matchplan auch verstanden hatten. Nach acht gespielten Minuten eroberte Capin unter hohem Energieeinsatz den Ball und machte sich in Richtung des gegnerischen Tors auf. Tim Dierßen war es dann, der mit Capin mitgelaufen war, dessen präzisen Querpass annahm, die Gegner stehen ließ und den Ball aus elf Metern zum umjubelten 1:0 im Netz unterbrachte.

"Wir wollten innerhalb der ersten fünfzehn Minuten unbedingt in Führung gehen. Wie die Jungs das so umgesetzt haben, war richtig klasse", freute sich der Coach, dessen erstes Pflichtspiel nicht nur wegen des frühen Treffers optimal begann. Denn auch sonst zeigten die B-Junioren, dass sie nicht zu Unrecht zu den Top-Mannschaften der Liga gezählt werden. Ungeachtet der spielerischen Klasse, über die die U17 zweifelsfrei verfügt, war es das schnelle Umsetzen der taktischen Anweisungen des Trainers, das zusammen mit dem glänzend aufgelegten Keeper Alexander Rehberg den Berlinern das Leben schwer machte.

Mit dem Pausenpfiff das 2:0
"Alexander hat einige Situationen toll entschärft und war für uns ein enormer Rückhalt. Ohne ihn hätten wir vermutlich kurz nach unserem Führungstor sofort den Ausgleich kassiert", lobte Skeledzic seinen Tormann. Dass sich Rehberg durch "tolle Paraden" auszeichnen konnte, lag aber auch daran, dass 96 zwar richtig gut nach vorne spielte, aber noch nicht immer "ganz so kompakt stand", wie vom Trainer gewünscht. Das Ergebnis war ein offenes Spiel mit guten Chancen auf beiden Seiten.

Bis kurz vor dem Seitenwechsel sah es so aus, als würde es mit der knappen 1:0-Führung in die Pause gehen, doch dann kam Tim Dierßen. Erst eroberte er in der eigenen Hälfte den Ball, dann umdribbelte er unnachahmlich sämtliche Gegenspieler, die ihn auch per Foul nicht stoppen konnten und legte schließlich auf Capin ab, der mit dem Halbzeitpfiff auf 2:0 erhöhte.

Auch in Unterzahl sicher
Die zweite Halbzeit ging der Vorjahresdritte mit der recht komfortablen Führung etwas zurückhaltender an und verlegte sich aufs Kontern. Hertha indes versuchte irgendwie den Anschluss herzustellen, benötigte aber letztlich einen Handelfmeter, um auf 1:2 durch Kamarieh zu verkürzen (66.). Niklas Ehrcke wurde im Strafraum aus zwei Metern der Ball an den Arm geschossen; der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt und Ehrcke Rot.

Diese höchst umstrittene Entscheidung des Referees war aber nicht geeignet, die U17 trotz Unterzahl aus dem Tritt zu bringen - am Ende blieb es beim 2:1. Für Mannschaft und Trainer war damit ein rundum gelungener Auftakt geglückt, dem ein hartes Stück Arbeit zugrunde lag. "Ich muss meiner gesamten Mannschaft und unserem Funktionsteam ein Riesenkompliment machen. Es war eine unglaubliche Energieleistung, die den Sieg ermöglicht hat. Ich bin sehr froh, dass sich die Jungs für diesen Auftritt selbst belohnt haben", freute sich Coach Skeledzic.

Es stimmt, die Mannschaft hat sich selbst belohnt, aber nicht nur. Sie hat auch bewiesen, dass sie ihrem neuen Coach und seinen Strategien vertraut. Es ist ein gemeinsam gelegter Grundstein für eine erfolgreiche Saison.
mi

Hannover 96: Rehberg - Arkenberg, Teichgräber (64. Timm), Von der Ah, Ehrcke - Dierßen - Sulejmani, Wolter (75. Langer), Polomka (80.+1 Hübers), Kasumovic (76. Kisch) - Capin

Hertha BSC U17: Kempf - Römer (49. Mirbach), Tuzcu, Träder, Bohm - Pelivan, Rausch, Abderrahmane, Kauter (68. Hempel) - Kamarieh, Sucsuz (64. Hasse)

Tore: 1:0 Dierßen (8.), 2:0 Capin (40.), 2:1 Kamarieh (66. Handelfmeter)

Gelbe Karten: Teichgräber, Capin / -

Rote Karten: Ehrcke (65. Handspiel) / -

Zuschauer: 150

Schiedsrichter: Thomsen (Kleve)

>>Tabelle B-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost<<

 

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