U23: Eine perfekte Woche
Vor gut einer Woche vor dem Spiel gegen den VfB Oldenburg sprach U23-Coach Valérien Ismaël von wegweisenden Tagen mit drei wichtigen Spielen; danach würden sie wissen, wohin die Reise geht. Die Reise mit den Stationen Oldenburg, Werder Bremen II und SV Wilhelmshaven begann auf Platz 2, geendet hat sie auf dem ersten Rang.
Aus den Spielen gegen den VfB und Werder holte die U23 sechs Punkte, für eine makellose Wochenbilanz fehlte noch ein Sieg gegen Wilhelmshaven. Und auch das gelang Ismaëls Team. Mit 2:0 (1:0) siegte 96 gegen die Jadestädter und zeigte besonders in der zweiten Halbzeit laut dem Trainer "die Leistung einer Spitzenmannschaft".
Der Grundstein für den dritten Erfolg in Serie wurde aber in der ersten Hälfte gelegt. Deniz Kadah setzte sich in der 23. Minute per Dribbling prima gegen die Wilhelmshavener Abwehrspieler durch und brachte seine Mannschaft in Führung. Das war nicht unverdient, aber auch ein bisschen glücklich, weil wenige Augenblicke zuvor Papaefthimiou für den Gegner einen brandgefährlichen Kopfball nicht im Tor unterbringen konnte.
Absolut souveräne zweite Hälfte
"In der ersten Halbzeit war es ein schweres Spiel, Bremen hat viel Kraft gekostet", wusste der Trainer, warum sich seine Jungs zunächst nicht so hervortun konnten. Im zweiten Spielabschnitt sah der früherer 96-Profi dann aber "einen absolut souveränen Auftritt", bei der recht dünnen 1:0-Führung blieb es trotz vieler guter Chancen dennoch relativ lange.
Erst in der 69. Minute konnte Kevin Behrens eine Hereingabe von Deniz Kadah zum 2:0 verwerten, und weil die jungen Roten mittlerweile wieder viel stabiler stehen als noch vor wenigen Wochen, brannte danach auch hinten nichts mehr an. "Die Woche der Wahrheit" (Ismaël) hat gezeigt, dass die zweite Mannschaft von Hannover 96 nicht ein Team ist, das nur mit den Spitzenmannschaften in der Regionalliga Nord mithalten kann. Mittlerweile ist sie selbst eine.
mi
Hannover 96 II: Radlinger - Chahed, Löhden, Fölster, Mesfin-Mulugeta - Schünemann (87. Jöcks), Gießelmann (79. Noto) - Fuchs, Evseev (71. Smiljanic) - Kadah, Behrens
SV Wilhelmshaven: Gerdes - Broniszewski (71. Brehmer), Fossi, Hofmann, Schmik - Papaefthimiou, Puttkammer, Softic - Gladrow (65. Alawie), Alassani - Kremer (65. Maddente)
Tore: 1:0 Kadah (23.), 2:0 Behrens (69.)
Gelbe Karten: Chahed / Broniszewski
Zuschauer: 600
Schiedsrichter: Müller (Neustadt)
>>Tabelle Regionalliga Nord<<
U19: Ein Sieg für Kopf und Beine
Es waren ganz harte Wochen für die A-Junioren von Hannover 96. Fünfmal in Folge hatte das Team von Trainer Daniel Stendel in der Liga verloren, zuletzt waren auch noch ganz unglückliche Niederlagen gegen den VfL Osnabrück und Hansa Rostock dabei. Doch damit war am vergangenen Sonntag Schluss! Mit dem Nachwuchs des FC Energie Cottbus war eine Mannschaft im Eilenriedestadion zu Gast, die in einen ähnlichen Negativstrudel wie die U19 geraten war. 96 gelang es, sich in diesem Duell durchzusetzen und siegte mit 4:2 (3:1).
Dabei ging es gleich wieder mit einem kräftigen Nackenschlag los. Schon nach wenigen Sekunden führten die Gäste aus der Lausitz mit 0:1 (2.) und waren früh psychologisch im Vorteil. Doch diesmal gelang es den jungen Roten, die Köpfe oben zu behalten: der laut Stendel "überragende" Mike Steven Bähre glich schon fünf Minuten später aus und sorgte dafür, dass die mentale Verfassung des Teams diesmal stabil blieb.
Dem Druck standgehalten
Das war nach 24 Minuten auch am Spielstand abzulesen, als Almir Kasumovic auf 2:1 erhöhte. Getragen von der Führung schoss Bähre vor der Pause noch das 3:1 (30.) und auch nach dem Seitenwechsel lief es für 96 gut. Malte Betram machte mit dem 4:1 (54.) den Sack eigentlich zu, weil aber Philipp schon zwei Minuten später per Foulelfmeter für den FC Energie auf 2:4 verkürzte, wurde es doch noch einmal hektisch. "Nach dem Anschlusstreffer haben wir noch einige Chancen zugelassen, da wurde die Schlussphase noch knifflig", hatte der Trainer beobachtet, der sich am Ende aber freuen konnte.
Trotz einiger Wackler gewann seine Mannschaft nach vielen herben Rückschlägen wieder, "es war ein ganz wichtiger Sieg für unser Selbstvertrauen". In der Tat, es war ein wichtiger Erfolg, es war aber auch ein verdienter. "Wir waren in den entscheidenden Phasen griffiger, haben die drei Punkte mehr gewollt", meinte Stendel.
Auch wenn es in der Tabelle noch immer nicht rosig aussieht, die U19 hat den ersten Schritt gemacht, sich aus ihrer Krise selbst herauszuarbeiten. Am kommenden Samstag kann das Team beim FC St. Pauli den zweiten machen.
mi
Hannover 96: Brünig - Pietler, Panagiotidis, Siala, Teichgräber - Tuna, Ernst (41. Keskin), Bähre, (69. Schulze), Betram - Krottke (86. Struwe), A. Kasumovic
FC Energie Cottbus: Bresemann - Leinweber (75. Witschel), Birkholz, Kapllinghaus, Jakob - Putze, Dahm, Köhler - Lemke (60. Reichel), Philipp, Kleindienst
Tore: 0:1 Philipp (2.), 1:1 Bähre (7.), 2:1 A. Kasumovic (24.), 3:1 Bähre (30.), 4:1 Betram (54.), 4:2 Philipp (56. Foulelfmeter)
Gelbe Karten: Siala / Birkholz, Köhler, Lemke, Kleindienst, Kapplinghaus, Reichel
Zuschauer: 120
Schiedsrichter: Wlodarczak (Babra-Weiterode)
>>Tabelle A-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost<<
U17: Gut gespielt trotz erster Niederlage
Irgendwann im Laufe dieser Saison würde es einmal so weit sein, dass die bisher so toll aufspielende und ungeschlagene U17 verlieren würde, das war Trainer Slaven Skeledzic klar. Dass es am vergangenen Sonntag gegen den FC Energie Cottbus durch eine 1:2-Heimniederlage passierte, machte den Coach zwar nicht glücklich. Die Leistung seiner Jungs bot aber genug Anlass zur Freude und der Punktverlust war für Skeledzic und seine Mannschaft eher zu verdauen als ein richtig schlechter Auftritt.
"In der ersten Halbzeit waren wir tonangebend, in der zweiten taktisch und spielerisch drückend überlegen", meinte Skeledzic, der aber auch dem Gegner ein großes Lob aussprach: "Es war insgesamt ein hochklassiges Jugendspiel, das von viel Tempo, Taktik, Kampf und hochwertigem Fußball geprägt war. Cottbus hat seine Sache wirklich gut gemacht, sie waren unheimlich präsent."
Dass der Gegner alles in die Waagschale werfen würde, war aber auch wenig verwunderlich. Am Spieltag zuvor hatte das Team aus der Lausitz eine herbe 0:5-Heimklatsche vom FC St. Pauli beigebracht bekommen und war dringend auf Rehabilitation bedacht. Mit Erfolg: nach 14 Minuten brachte Kagelmann den FC Energie in Front, die Roten konnten aber durch Onur Capin kurz vor dem Pausenpfiff ausgleichen (40.).
Ohne Fortune
In der zweiten Halbzeit gelang es der U17 dann nicht, aus der Überlegenheit Kapital zu schlagen, hatte jedoch auch Pech. Kurz vor dem Ende prallte nach einem guten Angriff der Ball vom Innenpfosten in die Arme des Torhüters und es wurde nichts mit der späten Führung, die 96 wohl über die Zeit gebracht hätte. Stattdessen verloren sie wenige Sekunden vor Schluss den Ball und Cottbus schlug noch einmal einen langen Pass nach vorne. Kagelmann kam an der Strafraumgrenze mit dem Kopf an das Leder und das segelte ins Tor. 1:2 für Cottbus, der Schiedsrichter pfiff ab.
"Es war ein gutes Spiel meiner Jungs, leider nur mit dem falschen Ergebnis", resümierte Skeledzic hinterher, dessen Team mindestens ein Unentschieden verdient gehabt hätte. Die Köpfe lässt der Tabellenführer - daran konnte die Niederlage nichts ändern - aber nicht hängen. Im Gegenteil. "Wir freuen uns schon jetzt auf das Spiel in Norderstedt", kündigte Skeledzic an. Vielleicht kehrt dort das Glück des Tüchtigen schon wieder zurück.
mi
Hannover 96: Königsmann - Arkenberg, Timm (64. S. Kasumovic), Von der Ah, Ehrcke - Wolter, Bahn (73. Langer) - Dierßen, Polomka, Marotzke - Capin
FC Energie Cottbus: Pflug - Hinz, Knechtel, Hildebrandt, Berger - Bache, Böhmer - Müller (80.+3 Häußler), Dülek (24. El Jindaoui), Maurer (77. Czyborra) - Kagelmann (80.+2 Graf)
Tore: 0:1 Kagelmann (14.), 1:1 Capin (40.), 1:2 Kagelmann (80.)
Gelbe Karten: Timm, Marotzke, Von der Ah / El Jindaoui, Knechtel, Tix (als Ersatzspieler)
Rote Karten: S. Kasumovic (80. Unsportlichkeit)
Zuschauer: 70
Schiedsrichter: Kohn (Husum)
>>Tabelle B-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost<<