NIEMALSALLEIN

Zur Pause noch 0:0, nach 90 Minuten 0:4 und ein Mann weniger - beim SV Eichede erlebte die U23 einen frustrierenden Sonntagnachmittag. Anders die Laune bei den Junioren, die beide gegen Dynamo Dresden antraten. Die U19 gewann mit 5:3, die U17 mit 3:1.

/ Akademie

 

U23: Emotionslos und überheblich
Ohne Gegentor wollte die U23 bleiben und mit Aggressivität und Entschlossenheit in Kombination mit ihren spielerischen Fähigkeiten nach zwei Remis einen Sieg beim SV Eichede einfahren. Doch daraus wurde nichts. Mit 0:4 verlor das Team von Chefcoach Sören Osterland am vergangenen Sonntag beim Liganeuling und es war eine Niederlage, die eindeutig der Kategorie "unnötig" zuzuordnen ist. In fast allen Disziplinen ist die Hannoversche Bundesligareserve ihrem Gegner eigentlich überlegen gewesen, und obwohl in der ersten Halbzeit die Einstellung nicht nach dem Geschmack des Trainers war - die Leistung ging immerhin noch in Ordnung. 

"Eichede stand extrem defensiv in seiner eigenen Hälfte. Uns ist es im ersten Durchgang einfach nicht gelungen, Lücken in diesem Abwehrbollwerk zu reißen oder zu finden", erklärte Osterland, warum es nach 45 Minuten nur 0:0 stand - wohlgemerkt aus 96-Sicht. Eichede selbst trug zum Spiel nicht allzu viel bei und das änderte sich auch im zweiten Durchgang nicht grundlegend. So war es eine Standardsituation in Form eines Freistoßes, die der Mannschaft aus Schleswig-Holstein die Führung bescherte. Drei Minuten nach Wiederanpfiff brachte Maltzahn das Spielgerät flach auf die Torwartecke - drin (48.). 

Zehn Minuten später flog Ronny Surma vom Platz, weil er sich binnen weniger Minuten die zweite Gelbe Karte eingehandelt hatte. "Eine fragwürdige Entscheidung des Schiedsrichters", fand der 96-Coach, weil sein Spieler nach der vertretbaren ersten gelben Karte lediglich den Laufweg seines Gegenspielers blockiert hatte. Eine Ermahnung hätte es an dieser Stelle auch getan. Gleichwohl schien der Platzverweis die U23 noch einmal aufzurütteln, weil es in der Folge etwas besser lief. Der Trainer erhöhte nun das Risiko und 96 machte weiter auf. 

Warnschuss vor dem Derby
Hätte die "Zweite" in dieser Phase den Ausgleich geschafft, dann wäre trotz der insgesamt schwachen Leistung vielleicht etwas drin gewesen. Doch die Räume, die sich durch ihre vermehrten Offensivbemühungen ergaben, nutzte Eichede konsequent aus und schoss in der Schlussphase noch drei Tore (78., 82., 86.), die den Spielstand auf 4:0 schraubten. Dieses Endergebnis spiegelt weder die theoretischen noch tatsächlichen Kräftverhältnisse ordnungsgemäß wider; es dokumentiert aber, dass es mit einem Auftritt ohne Emotionen und Leidenschaft und einer "Das-wird-schon"-Einstellung nicht geht. 

"Vielleicht war es ein Warnschuss vor dem Derby", blickt Osterland auf das brisante Spiel gegen die Reserve von Eintracht Braunschweig voraus, das am kommenden Sonntag in der HDI-Arena stattfindet. "Das, was uns gegen Eichede gefehlt hat, sind genau jene Basistugenden, die wir für die Begegnung mit Braunschweig brauchen", weiß der Trainer, woran er in der kommenden Woche mit seiner Mannschaft arbeiten muss. Und wer das Trikot von Hannover 96 trägt, dem sollte diese Spielansetzung als Arbeitsbereitschaftsgrundlage eigentlich reichen.
mi 

SV Eichede: Lucassen - N. Fischer, Rienhoff, Issahaku, Heidenreich - Koops (82. F. Hinkelmann), M. Hinkelmann - Kassowski (77. Kummerfeld), Maltzahn (68. Lechler), S. Meyer - Huseni

Hannover 96 II: Fuhry - Ballas (55. Herrmann), Surma, Fölster, Rutter - Avevor - Nikci (60. Blume), Ujazdowski, Gökdemir - Kasumovic, Kadah

Tore: 1:0 Maltzahn (48.), 2:0 Lechler (78.), 3:0 S. Meyer (82.), 4:0 Huseni (86.)

Gelbe Karten: Koops, Maltzahn, Heidenreich / Ballas

Gelb-Rote Karten: - / Surma (58. wiederholtes Foulspiel)

Schiedsrichter: Schönheit (Lüneburg)

Zuschauer: 425

>>Tabelle Regionalliga Nord<<


U19: Spannend bis zum Schluss
Wenn es nach Daniel Stendel, Trainer der U19 von Hannover 96, ginge, dann hätte die Rückeroberung des 2. Tabellenplatzes gerne mit etwas weniger Aufregung vonstatten gehen dürfen. Denn das Spiel gegen das Tabellenschlusslicht Dynamo Dresden drohte zwischenzeitlich bedenklich zu kippen, obwohl die jungen Roten doch eigentlich alles im Griff gehabt hatten.

Schon in der ersten Spielminute hatte Mike Steven Bähre 96 in Front gebracht, Dresden gelang wenig später zunächst der Ausgleich (8.). Doch dann trafen Capin und Marotzke noch vor der Pause (26., 40.) und mit dem 3:1 vor dem Seitenwechsel wäre eigentlich Ruhe im Spiel der A-Junioren angebracht gewesen. Doch damit wurde es erst einmal nichts. Mit dem Anpfiff des zweiten Durchgangs vergab Stendels Elf die Chance auf das entscheidende 4:1, kurz darauf zappelte der Ball nach einem individuellen Fehler im Netz von Keeper Brünig und Dresden war wieder in der Partie.

96 hatte in der Folge mehrere Chancen, den alten Abstand wiederherzustellen, traf aber nur ins eigene Tor - Unglücksrabe Krottke stellte den 3:3-Ausgleich (60.) her. Die Partie hätte aus Hannoverscher Sicht vielleicht noch eine ganz unangenehme und unnötige Wendung nehmen können, wenn nicht drei Minuten nach dem Eigentor Waldemar Anton auf 4:3 gestellt hätte. Die Schlussphase wurde dann noch einmal richtig spannend, weil es den jungen roten erst in der Nachspielzeit gelang, den erlösenden fünften Treffer zu erzielen (90.+3).

Das DFB-Pokal-Achtelfinale wartet
"Wir haben es uns in der zweiten Halbzeit unnötig schwer gemacht", bilanzierte dann auch Stendel, der aber nach dem Gesehenen fand, "dass wir völlig zu recht als Sieger vom Platz gegangen sind, weil wir das Spiel grundsätzlich bestimmt haben". Dynamo habe seine Jungs mit ihren langen Bällen zwar vor Probleme gestellt, letztlich war es aber die bessere Offensive, die sich an diesem Tag durchgesetzt habe.

Als Verfolger des VfL Wolfsburg gehen die A-Junioren nun in die Punktspielpause. Dafür geht es am kommenden Sonntag im Achtelfinale des DFB-Pokal zur Sache - die U19 trifft dort auf den Niendorfer TSV. Auf einen weiteren Erfolg hoffen bei 96 alle und sie könnten es sicher auch verschmerzen, wenn sie nach einem Krimi ins Viertelfinale des Vereinspokals einziehen würden.
mi

Hannover 96: Brünig - Panagiotidis, Wilton, Anton, Teichgräber - Tuna, Marotzke (70. Polomka), Bähre (80. Petrick) - Dierßen (90. Hübers) - Krottke, Capin (61. Grunert)

Dynamo Dresden: Tietz - Landgraf, Meinel, Fluß - Kratz - Gehrmann (76. Krautschick), Baumann, Stefaniak - Milde, Glänzel (46. M. Fischer), Jahn (85. Graf)

Tore: 1:0 Bähre (1.), 1:1 Jahn (8.), 2:1 Capin (26.), 3:1 Marotzke (40.), 3:2 Stefaniak (48.), 3:3 Krottke (60. Eigentor), 4:3 Anton (63.), 5:3 Polomka (90.+3)

Gelbe Karten: Capin, Teichgräber / Kratz, Meinel, Milde

Schiedsrichter: Rath (Bremen)

Zuschauer: 150

>>Tabelle A-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost<<


U17: Fast so wie geplant

An die hervorragende Leistung vom 4:0-Auswärtserfolg in Osnabrück wollten sie bei den B-Junioren im Heimspiel gegen den Tabellenletzten Dynamo Dresden anknüpfen und siehe da - das klappte richtig gut. Mit 3:1 besiegte die Elf von Chefcoach Slaven Skeledzic die Mannschaft aus Sachsen und das völlig zu recht. "Wir haben das Spiel von der ersten Sekunde an bestimmt und waren in allen Belangen besser", freute sich der Trainer, dass seine Jungs die Leistung aus dem letzten Punktspiel konservieren konnten.

Die Überlegenheit auf dem Platz schlug sich nach 20 Minuten in der Statistik nieder, als Pascal Brix zur Führung traf. Sie währte zum Ärger von 96 allerdings nicht lange, weil Dresden acht Minuten später einen Handelfmeter zugesprochen bekam, nachdem Torschütze Brix laut Skeledzic "aus 30 Zentimetern angeschossen wurde". Absicht war dabei keineswegs zu erkennen, weil dem 96er natürlich keine Zeit blieb, eine den Regeln nach erforderliche Willensentscheidung zu treffen - dennoch stand es nach 25 Minuten 1:1.

In Unterzahl durchgesetzt
Mit diesem für Dresden glücklichen Remis ging es in die Pause und auch im zweiten Durchgang gelang es den Gästen zunächst, keinen weiteren Treffer zuzulassen. Nach einer guten Stunde schien sich das Blatt dann sogar noch etwas mehr gegen 96 zu wenden, weil sich Dominic Wolter wegen einer Undiszipliniertheit und eines taktischen Fouls die Gelb-Rote Karte einhandelte (63.). Doch die Sachsen konnten aus ihrer numerischen Überlegenheit kein Kapital schlagen. Vielmehr waren es die jungen Roten, die mit einem Mann weniger eine beeindruckende Leistung zeigten und die Partie nach Toren von Biyiklioglu (67.), der eine einstudierte Eckball-Variante verwandelte, und Ottenbreit, der einen mustergültigen Konter abschloss, für sich entschieden.

"Ich bin sehr stolz und muss meiner Mannschaft ein Riesenkompliment machen, dass sie dieses Spiel in Unterzahl gewonnen hat", freute sich Skeledzic über die nicht nur spielerisch, sondern auch moralisch ganz starke Leistung seiner Elf. Der Trainer weiß, dass die Gründe nicht nur in der sportlichen Qualität seiner Talente zu suchen sind.
"Meine Mannschaft ist binnen kurzer Zeit ein extrem verschworener Haufen geworden", erklärte er. Im Fußball redet man oft von mannschaftlicher Geschlossenheit - bei den B-Junioren hat man am Sonntag erlebt, worin sie besteht. Zur Belohnung gab's Tabellenplatz 3.
mi 

Hannover 96: Königsmann - Ottenbreit, Biyiklioglu, Bahn - J. Müller (80.+2 Serra), Sierck - Wolter, Langer, Walther (80. Weber), Demir (72. Mboob) - Brix (80.+1 Zentler)

Dynamo Dresden: Schumann - Holfeld, Schadeberg, Elezi, Genz - Harzer (76. Josef Müller), Weiß, Kloß - Kiesse, Löwe (76. Yaylaci), Eder (60. Sander)

Tore: 1:0 Brix (20.), 1:1 Kiesse (25. Handelfmeter), 2:1 Biyiklioglu (67.), 3:1 Ottenbreit (68.)

Gelbe Karten: Langer, Brix / Genz, Schadeberg

Gelb-Rote Karten: Wolter (63. wiederholtes Foulspiel)

Schiedsrichter: Schipke (Landsberg-Quels)

Zuschauer: 150

>>Tabelle B-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost<<

 

 

 

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