NIEMALSALLEIN

Was für ein Finale: 96 besiegt den SC Freiburg im letzten Saisonspiel durch Tore von Hiroshi Kiyotake (3.) und ein Eigentor von Pavel Krmas (84.) mit 2:1. Für die Gäste traf Petersen in der Nachspielzeit. Damit bleiben die Roten erstklassig!

/ Profis

 

Mit Rückenwind in den Abstiegsthriller
Die Szenarien im Kopf, neues Selbstvertrauen getankt: Durch den ersten Rückrundendreier vergangene Woche beim 2:1-Sieg in Augsburg  hatten unsere Roten ihr Schicksal vor dem alles entscheidenden Herzschlagfinale gegen den direkten Konkurrenten SC Freiburg selbst in der Hand. In weiser Voraussicht mahnte 96-Coach Michael Frontzeck bereits im Vorfeld der Partie, dass Euphorie der falsche Wegbegleiter sei, um das Spiel gegen den Sport-Club anzugehen. Viel mehr setzte man nach den kräfteraubenden Spielen der Vorwochen beim erneuten Kurztrainingslager in der Klosterpforte auf regenerative Mittel, um im Vollbesitz der Kräfte die Mission Klassenerhalt anzugehen. Frontzeck vertraute bis auf einer Ausnahme auf dieselbe Elf, die auch in Augsburg zu Beginn des Spieles auf dem Platz gestanden hatte. Einzig der wieder genesene Manuel Schmiedebach rückte für den gelbgesperrten Hiroki Sakai auf die Rechtsverteidiger-Position. Getreu dem Motto „Never change a winning team“ setzte sein Gegenüber Christian Streich auf die  2:1-Siegerelf beim Heimerfolg gegen den FC. Bayern München.

 

Gewohnt zuverlässig: Manuel Schmiedebach mit einer starken Leistung.
Gewohnt zuverlässig: Manuel Schmiedebach mit einer starken Leistung.

Zittern trotz früher Führung
Der Druck beider Mannschaften vor dem Saisonfinale war in Anbetracht der Tabellenkonstellation enorm hoch, doch die Möglichkeit, in 90 Minuten eine gesamte Saison vergessen zu machen, dürfte beim Betreten des Rasens nochmal für den letzten Motivationsschub gesorgt haben. Diesen setzte 96 bereits nach drei Minuten in die 1:0- Führung um: Einen lang geschlagenen Ball erlief sich Miiko Albornoz auf dem linken Flügel und flankte präzise auf den in der Mitte postierten Hiroshi Kiyotake, der mit einem herrlichen Flugkopfball Roman Bürki überwand und die HDI Arena zum Kochen brachte. In der zwölften Minute tauchte Kiyotake nach gutem Zusammenspiel mit Lars Stindl frei im Sechzehner der Breisgauer auf, doch durch das lange Zögern des Japaners verpuffte die Chance im Anschluss – da war mehr drin. Unsere Roten drückten weiter aufs 2:0: Nach Zuspiel von Edgar Prib fasste sich Kapitän Stindl ein Herz und zwang Bürki mit einen strammen Fernschuss zu einer sehenswerten Parade (16.). Der SC Freiburg wirkte in der ersten halbe Stunde wenig zielstrebig und hatte große Probleme sich in den 96-Strafraum zu kombinieren. Die erste gefährliche Offensivaktion der Gäste hatte Felix Klaus, dessen Schuss aus spitzem Winkel Ron-Robert Zieler letztendlich wegfausten konnte (40). Begleitet von frenetischem Applaus schickte Schiedsrichter Wolfgang Stark die Mannschaften mit einer 1:0-Führung für unsere Roten in die Kabine.

Krimi mit Happy-End
Beide Trainer schickten ihre Mannschaften zunächst unverändert in die zweiten 45 Minuten. Direkt nach Wiederanpfiff folgte ein Schockmoment für unsere Roten: Freiburgs Admir Mehmedi köpfte eine Schmid-Flanke gefährlich auf Zielers-Kasten, der den Ball gerade noch aus dem Eck fischte (50.). Der SC drängte unsere Roten fortan in die eigene Hälfte und setzte die 96-Abwehr gehörig unter Druck, ohne sich dabei eine hundertprozentige Chance zu erarbeiten. In der 67. Minute hätte Kapitän Lars Stindl die Führung weiter ausbauen können. Nach einem Kiyotake-Freistoß konnte der Kapitän seinen kraftvollen Kopfball allerdings nicht mehr entscheidend platzieren. Die Partie lebte fortan von ihrer Spannung und Dramatik. Das Spielgeschehen verlagerte sich mehr und mehr ins Mittelfeld mit vielen intensiven Zweikämpfen und wenig gefährlichen Torraumszenen. Ohrenbetäubender Lärm der 49.000, eine Spannung die bis auf den letzten Platz zu spüren war und dann passierte es: Nach einem Solo vom eingewechselten Kenan Karaman setzte der eifrige Jimmy Briand am Fünfmeterraum nach und zwang Bürki zu einer Parade, deren Abpraller SC-Verteidiger Pavel Krmas ins eigene Tor drückte - pure Erleichterung bei allen 96-Fans wäre noch untertrieben (84.). Freiburg warf in den Schlussminuten nochmal alles nach vorne und wurde in der Nachspielzeit immerhin mit dem Anschlusstreffer belohnt. Nach einem langen Ball setzte sich der eingewechselte Nils Petersen gegen seine Bewacher durch und nagelte die Kugel unhaltbar unter die Latte (92). Die Schlussminuten definieren sich am besten über ein Wort: Gänsehaut! Getragen von lauten Fangesängen erlöste Schiedsrichter Stark in der 94. Minute endlich alle 96-Anhänger und besiegelte mit seinem Pfiff den endgültigen 96-Klassenerhalt.

Pure Erleichterung: Hiroshi Kiyotake trifft nach drei Minuten zur 1:0- Führung.
Pure Erleichterung: Hiroshi Kiyotake trifft nach drei Minuten zur 1:0- Führung.

Verabschiedung mit Klassenerhalt
Im Vorfeld wurde ein wahres Herzschlagfinale angekündigt, welches nach seinesgleichen sucht. Die Fans wurden auch am letzten Spieltag nicht enttäuscht. Eine spannende, turbulente und nervenaufreibende Spielzeit wendete sich in den letzten 90 Minuten der Bundesligasaison 2014/2015 doch noch zum Guten. Der 2:1-Sieg über den SC Freiburg war der erste Heimsieg der Rückrunde – und gleichzeitig einer der emotionalsten Momente der Vergangenheit. Die Gänsehautmomente nahmen auch nach dem Spiel kein Ende. Mit einem emotionalen Video wurde Kapitän Lars Stindl von den 96-Verantwortlichen und den 49.000 Fans verabschiedet. Mit Tränen in den Augen sprach der 26-Jährige zu seinen Anhängern und erinnerte an viele schöne Momente der letzten Jahre, die sich nun auch nach dem Klassenerhalt in Zukunft wieder häufen sollen…
sf

STATISTIK:

Hannover 96: Zieler - Schmiedebach, Marcelo, Schulz, Albornoz - Sané, Andreasen (82. Felipe) - Stindl, Kiyotake (82. Stankevicius), Prib (34. Karaman) - Briand

SC Freiburg: Bürki - Riether, Krmas, Mitrovic, Günter - Höfler, Darida (86. Frantz)- Schmid, Klaus (68. Petersen) - Guedé (76. Philipp), Mehmedi

Tore: 1:0 Kiyotake (3., Albornoz), 2:0 Eigentor Krmas (84., Briand), 2:1 Petersen (92.)

Gelbe Karten: Schmiedebach, Schulz / Mitrovic, Krmas

Schiedsrichter: Wolfgang Stark (Ergolding)

Zuschauer: 49.000

Fotos: deisterpics

NEWSCENTER
RSS Feed
Fanartikel
Business
Arena
Datenschutz
Kontakt
Medien
Sitemap
Tickets
Navigation
Schließen