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Gerhard Schröder besucht 96-Akademie

Vom Aufsichtsratsvorsitzenden gab es großes Lob für die Nachwuchsarbeit von Hannover 96: Bei einem Rundgang durch die Akademie in der Eilenriede zeigte sich Gerhard Schröder begeistert – und bewies, warum er damals im Kreis Lippe-Detmold bei den Gegnern als Torjäger gefürchtet war.

/ Akademie, Klub

 

Sie nannten ihn "Acker"
Natürlich war es kein Zufall, dass an der Eckfahne des Eilenriedestadions der Bundesliga-Spielball lag. Denn natürlich weiß man bei Hannover 96 um die Fußballleidenschaft seines Aufsichtsratsvorsitzenden, einst schussstarker Mittelstürmer des TUS Talle von 1923, von seinen Mitspielern wegen seines Kampfgeistes anerkennend "Acker" genannt.

 

Gerhard Schröder wurde also kurz noch einmal zu "Acker", schnappte sich den Ball, hielt ihn trotz fürs Kicken unpassender Schuhe zwei-, dreimal geschickt hoch und passte ihn sich dann einige Male mit 96-Nachwuchsspieler Sebastian Soto zu ("Fußballschuhe, wie sie Sebastian trägt, gab es damals nicht"). Danach beförderte er den Ball mit einem wuchtigen Schuss über die Köpfe der Kameraleute, um den Rundgang durch die Akademie fortsetzen zu können.

Schröder ist "beeindruckt"
Für Schröder war es der erste Besuch in der 96-Nachwuchsakademie in der Eilenriede. Begleitet von 96-Klubchef Martin Kind, 96-Manager Horst Heldt und "Gastgeber" Michael Tarnat, Sportlicher Leiter der Akademie, informierte sich der 74-Jährige über das im Oktober 2016 eröffnete neue Nachwuchsleistungszentrum – immer dabei waren fünf Kamerateams und mehr als 20 Medienvertreter. Schröder zeigte sich "wirklich beeindruckt" von dem, was er sah.

Vorbildlich bei Gesundheitsvorsorge
Der Altbundeskanzler schaute sich ein Internatszimmer der 96-Nachwuchsspieler an und den Freizeitraum. Hier eine Frage, dort eine kurze Anmerkung – Schröder nahm sich Zeit bei seinem Rundgang. Dabei erfuhr er an mehreren Stationen auf anschauliche Art und Weise viel darüber, wie an der Akademie die jungen Spieler bei den wichtigen Themen Gesundheit und Prävention begleitet werden. Mit Fachkenntnis und Humor berichtete Dominik Suslik, Leiter Medizin, Athletik und Gesundheit in der Akademie, zum Beispiel über das Körper-Bewegungsmonitoring. Klaus-Henning Schwetje, der zahnmedizinische Koordinator von 96 in der Akademie, erklärte das Zahnscreening und überraschte mit einem Raum, den die Journalisten unter der alten, denkmalgeschützten Tribüne des Eilenriedestadions nicht erwartet hatten: ein Raum mit hochmodernem Zahnarztstuhl.

Applaus für einen Sprung
Was ebenfalls kaum einer weiß: Hannover 96 hat die Silbermedaille beim Präventionspreis Sport gewonnen, und zwar für eine selbst entwickelte Software zur interaktiven Belastungs- und Bewegungssteuerung von Nachwuchsspielern. Und heute gab es aus den Händen von Klaus-Henning Schwetje den Präventions-Award für Zahnvorsorge.

Schröder hörte sich das alles sehr aufmerksam und anerkennend nickend an - und wurde beim Rundgang auch selbst aktiv. Bei der sogenannten Griffkraftmessung erzielte er mit 27,8 Newtonmeter einen respektablen Wert, bei der Sprungkraftmessung gab es sogar kräftigen Applaus für 26 Zentimeter Höhe.

Investition in die Zukunft
Rund 18 Millionen Euro hat Hannover 96 in die Akademie investiert. Eine Investition in die Zukunft. "Wir gehören ganz klar zu den Vereinen, die nicht das höchste Budget haben, und deshalb besonders in die Ausbildung junger Spieler investieren müssen", sagte Schröder. "Unser Ziel ist es, einen Nachwuchs auszubilden, der auch den Weg in die eigene Profimannschaft schafft. Es ist aber auch Sinn eines Leistungszentrums, Spieler zu entwickeln, die einen Markt haben, wenn sie nicht in Hannover bleiben wollen oder können." Schröder hielt zudem ein Plädoyer für das Hannover-Modell, das bei 96 praktiziert wird. Profifußball auf der einen Seite und erfolgreicher Amateursport in den Abteilungen des Vereins seien kein Widerspruch - im Gegenteil: Beides passe bei 96 perfekt zusammen.

Heldt: "Etwas ganz Besonderes"
Für Horst Heldt, den 96-Manager, war der Besuch von Gerhard Schröder "etwas ganz Besonderes, vor allem für die Mitarbeiter in der Akademie. Das ist eine sehr schöne Form der Wertschätzung." Doch Heldt imponierte noch etwas Anderes: "Das war kein Schaulaufen, sondern Gerhard Schröder hat sich sehr interessiert alles angeschaut und über die vielen Facetten der Nachwuchsarbeit bei 96 informiert."

Daumendrücken für die Roten
Ganz zum Schluss wurde noch eine andere Frage geklärt. Gerhard Schröder ist Ehrenmitglied von Borussia Dortmund. Gerät Schröder also am Freitagabend in der HDI Arena beim Heimspiel von Hannover 96 gegen den BVB in den Gewissenskonflikt, wem er die Daumen drücken soll? Nein, erklärte der 74-Jährige mit einem Lächeln, "ich habe ein Amt bei Hannover 96 und wohne in Hannover, da ist es doch klar, für wen ich bin. Das werden sie auch in Dortmund verstehen."hr

Schaut Euch hier die Bildergalerie zum Besuch an:

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