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Breitenreiter: "Wir trainieren ja keine Roboter"

"Luxusgut persönliche Daten am Beispiel Spitzensport". Das Thema klingt sperrig. Doch 96-Trainer André Breitenreiter machte es in einer kurzweiligen Podiumsdiskussion anschaulich und verdeutlichte, worauf es immer noch ankommt: "Wir trainieren ja keine Roboter, sondern Menschen."

/ Profis

Gesprächsrunde zu Daten im Sport
Beim Cyber-Sicherheitstag Niedersachsen, den das Innenministerium gemeinsam mit dem Behörden Spiegel und den kommunalen Spitzenverbänden des Landes veranstaltete, nahm der 96-Trainer vor 300 Zuhörern im HCC an einem informativen Abschlussgespräch gemeinsam mit Bundesliga-Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus, Jürgen Sucka aus dem Innenministerium und Mario Leo, dem CEO von Result Sports, teil. Nach einem langen Tag mit viel Fachforen ging es in der von Peter-Michael Zernechel moderierten Diskussionsrunde zum Abschluss um Daten im Sport.

Aussagekraft von Fußballdaten hat auch Grenzen
Nach jedem Bundesligaspiel von Hannover 96 sind viele dieser Daten bereits kurze Zeit nach dem Abpfiff in unterschiedlichen Medien öffentlich: Ballbesitz, Passquote, gelaufene Kilometer – das alles kann jeder Fußballfan, den es interessiert, nachlesen. Breitenreiter kennt das alles und merkte an, dass man nicht alles für bare Münze nehmen dürfe und die offiziellen Daten mitunter anders aussehen würden. Diese um ein Vielfaches detailreicheren Daten sind für Breitenreiter und sein Trainerteam eine wichtige Arbeitsgrundlage. "Mit diesen Informationen können wir zum Beispiel spezielle Trainingsinhalte für einzelne Spieler anbieten", erzählte Breitenreiter. Doch die Aussagekraft von Fußballdaten hat auch Grenzen: "Wir machen in mehreren Kategorien vieles richtig gut", sagte der 96-Trainer. Doch das allein garantiere keinen Sieg. Beispielsweise die richtige Entscheidung beim Pass oder vor dem Tor, die persönliche Qualität des Spielers – all das spielt auf dem Platz eine Rolle.

Breitenreiter über "Packing"
Besonders aussagekräftig ist für Breitenreiter vor allem das sogenannte Packing. Dabei ist das Kriterium, dass sich nach einer gelungenen Offensivaktion weniger Gegner zwischen Ball und gegnerischem Tor befinden als vor der Aktion. Diese überspielten Gegner können ihr Tor nicht mehr verteidigen. Sie sind daher "gepackt" und aus dem Spiel genommen. Die Teilnehmer des Cyber-Sicherheitstags hörten sehr aufmerksam zu, weil Breitenreiter dieses sehr fußballspezifische Thema anschaulich erklärte.

"Persönlichkeit steht im Vordergrund"
Der 96-Trainer betonte aber, dass für ihn nach wie vor "die Persönlichkeit des Spielers im Vordergrund steht, ihn weiterzuentwickeln, als Sportler, aber auch als Mensch". Nicht nur für diesen Satz gab es nach 45 Minuten Diskussion viel Applaus – und am Ende von vielen Teilnehmern in der Niedersachsenhalle die besten Wünsche für das Heimspiel von Hannover 96 gegen den FC Augsburg.
hr

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