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"Hannover ist sehr, sehr geil!"

Es ist seine siebte Saison im 96-Dress, er fühlt sich in Hannover pudelwohl und nach seinem Tor am Wochenenende hat uns Felipe in einem großen Interview Rede und Antwort gestanden. Erfahrt hier, wie viele Sprachen unser Defensivmann spricht, was er über seinen Landsmann Walace denkt und warum er Social Media privat hält! 

/ Profis

 

Lass uns über das Auswärtsspiel in Leverkusen sprechen. Ein Spiel mit vielen Ereignissen. Unter anderem Dein Tor in der 54. Minute. Du hast den Ball ins Tor gehämmert. Wie hast Du den Moment erlebt?
Felipe: Das war ein toller Moment. Ich habe sehr lange kein Tor mehr gemacht. Es war ein schönes Tor, aber es war auch etwas Glück dabei. Ich bin sehr, sehr glücklich über dieses Tor.

Nur drei Minuten später dann die Gelb-Rote Karte, nach wiederholtem Handspiel. Das war schon sehr ärgerlich, oder?
Felipe: Ja. Das waren zwei extreme Momente. Erst habe ich das Tor gemacht, das war super. Dann kam die Gelb-Rote Karte - eine große Frustration für mich. Bis dahin habe ich es meiner Meinung nach gut gemacht. Nicht nur das Tor, es funktionierte einfach gut auf dem Platz. Dann lasse ich meine Kollegen zu zehnt zurück, das ist nicht einfach. Dann haben wir in der letzten Minute auch noch ein Tor kassiert, da ist man dann noch mehr frustriert. Aber das ist Fußball, das kann passieren.

 

Du bist seit dem 1. Juli 2012 bereits bei Hannover 96 unter Vertrag und somit der dienstälteste 96er. Was gefällt dir besonders gut am Verein Hannover 96?
Felipe:
Die Mannschaft und der Verein hier sind top. Die Struktur und alles drum herum funktioniert sehr gut. In der Kabine habe ich immer Spaß. Natürlich hatte ich auch schon sehr schwierige Momente mit Verletzungen, aber hier fühle ich mich sehr gut und konnte immer zurückkommen. Hannover ist sehr, sehr geil.

Und an der Stadt Hannover?
Felipe:
Wie alles in Deutschland ist auch Hannover sehr organisiert und sauber. Die Hannoveraner finde ich sehr sympathisch. Ich bin jetzt schon seit sechseinhalb Jahren hier und fühle mich in Hannover zu Hause.

Du bist jetzt 31 Jahre alt. Dein Vertrag läuft nächsten Sommer aus. Wie stellst du Dir Deine Zukunft vor?
Felipe: Erstmal mache ich mir da keinen Kopf. Es ist eine neue Situation für mich. Das erste Mal in meiner Karriere weiß ich nicht zwei Jahre vorher, was passiert und ob ich verlängern kann. Ich muss jeden Tag konzentriert arbeiten und am Ende der Saison schauen wir, was passiert. Natürlich muss ich auch einen Plan B haben, aber im Fußball geht alles immer so schnell.

Leider verfolgen Dich immer wieder Verletzungssorgen. Wie hast Du es geschafft, nach einer Rückkehr in die Mannschaft trotzdem immer wieder gute Leistungen abzurufen?

Felipe: Fußball ist meine Liebe. Ich muss immer positiv denken. Als ich ein kleiner Junge war, habe ich immer zu meinem lieben Gott gesagt, ich würde so gerne ein Fußballprofi sein. Diese Chance habe ich bekommen. Daher ist egal, was passiert, ich bin immer positiv und habe hart dafür gearbeitet, immer zurückzukommen. Wir haben unsere Ärzte und Physios hier, meine Mannschaftskollegen und auch meine Familie, die sind immer brutal für mich da.

Gibt es etwas, das Du diese Saison anders machst, um fit zu bleiben?
Felipe: Ich mache nicht viel anders. Ich mache aber mehr Präventionstraining für die Stellen, an denen ich verletzt war. Alle Sportler müssen aufpassen, was sie essen und trinken und auch gut schlafen. Das ist sehr wichtig.

Was bist Du für ein Typ in der Mannschaft? Übernimmst du die Papa-Rolle in der Kabine oder bist Du der Spaßvogel?
Felipe: Ich kann auch Spaß machen, aber beispielsweise nicht so wie Salif, der ist der König des Spaßes (lacht). Ich versuche, immer sympathisch zu sein und immer respektvoll mit allen Spielern umzugehen. Den jungen Spielern versuche ich immer zu helfen.

Hast Du noch Kontakt zu Salif?
Felipe: Ja. Wir haben fünf Jahre zusammengespielt. Salif ist so ein guter Typ und wie ein Bruder für mich.  

Diesen Sommer kam mit Walace ein Landsmann von Dir vom HSV zu Hannover 96. Wie hast Du ihm geholfen, damit er schnell in der Mannschaft und der Stadt zurechtkommt?
Felipe: Walace ist ein guter Typ und ein brutaler Spieler. Er hat sich sehr schnell integriert und war offen für alles. Ich finde es sehr gut, wenn wir einen Brasilianer hier haben. Er ist auch schon ein Freund geworden. Für meine Frau ist es auch sehr schön. Sie macht mit Walace' Frau fast alles zusammen. Wir sind oft den ganzen Tag am Stadion oder beim Spiel und für die Frauen ist das nicht so leicht - für Spieler aus dem Ausland noch schwieriger. Sie helfen sich gegenseitig, das ist gut.

Deine Muttersprache ist Portugiesisch, vor unserem Interview hast du auf Französisch telefoniert und sprichst auch gut Deutsch. Sind das alle Sprachen, die Du im Repertoire hast? 
Felipe: Mein Deutsch muss noch besser werden, ich habe leider keinen Deutschunterricht gemacht. Aber ich spreche neben Portugiesisch und Französisch auch noch Spanisch, Italienisch und Englisch. Das ist sehr praktisch. Manchmal habe ich aber auch Kopfschmerzen wenn ich aus der Kabine komme, weil ich dann mit Walace portugiesisch rede, mit Elez italienisch, natürlich auch viel deutsch, das wird dann manchmal schon viel. 

Über Felipe privat wissen wir gar nicht so viel. Wieso eigentlich?
Felipe:
Das ist einfach Felipe. Ich bin eher reserviert. Ich mag es sehr, zu Hause zu bleiben und gucke gerne Serien. Ich mag es eher ruhig und ganz entspannt.   

Was machst Du an einem freien Tag?
Felipe:
Ich gehe auch mal in die Stadt einen Kaffee trinken, aber wir bleiben auch einfach zu Hause und essen Kuchen (lacht). Am freien Tag skype ich auch gerne mit meiner Familie in Brasilien.

Wie oft besuchst Du Deine Familie in Brasilien?
Felipe:
Wenn ich es schaffe, dann fliege ich zwei Mal im Jahr nach Brasilien. Einmal in der Sommer- und einmal in der Winterpause. Wenn ich es nicht schaffe, so wie letzten Winter, als wir nur vier oder fünf Tage frei hatten, bin ich in Hannover geblieben und habe meine ganze Familie hier hergeholt. Wir haben hier zusammen Weihnachten und Silvester gefeiert.

 

Du bist einer der wenigen Spieler, die nicht auf den Social Media-Kanälen aktiv sind. Aus welchem Grund?
Felipe:
Ich nutze Social Media, allerdings nur für Freunde und die Familie. Es heißt zwar Social Media, aber für mich ist das eine private Sache. Ich möchte nichts zur Schau stellen. 

Gegen die Augsburger am kommenden Samstag wirst Du leider gesperrt fehlen. Am 5. November auf Schalke darfst Du wieder spielen. Kannst Du Dich noch an Dein erstes Spiel und gleichzeitig erstes Tor für Hannover 96 erinnern?  
Felipe: Das war der erste Spieltag der Saison 2012/2013 gegen Schalke. Das war wirklich super. Mein Traum war es immer, in der Bundesliga zu spielen. Das habe ich auch hier in Hannover immer gesagt. Dann mein erstes Spiel und gleichzeitig mein erstes Tor gegen einen großen Verein. Das war ein Tag, den werde ich in meinem Leben nicht vergessen.

Ein gutes Omen für ein weiteres Felipe-Tor am 10. Spieltag auf Schalke?
Felipe:
Erstmal muss ich natürlich gucken, ob der Trainer mich aufstellt (lacht). Wenn ich spiele und ein Tor gegen Schalke machen kann, dann ist das natürlich toll, aber ein Tor ist immer gut, egal gegen wen. Noch glücklicher bin ich, wenn wir kein Tor kassieren, das ist mehr mein Job. Ich bin glücklich, wenn die Null steht, wenn ich dann noch ein Tor mache, wieso nicht (lacht)?!
sk

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