Erste Halbzeit - wenig los
35 Minuten Fußball, zwei verhaltene Torschüsse, sonst ist wenig los auf dem Kunstrasen am Niendorfer Bondenwald. Hannovers Truppe kontrolliert die Partie, lässt sich aber in manchen Szenen gegen den körperlich starken Gastgeber den Schneid abkaufen. Die Niendorfer lassen erkennen, dass sie „wollen“, und gehen etwas intensiver zur Sache als es die Fairnesstabelle vermuten lässt. Aber auch die Elf von Sven Thur ist nicht brav, nur in einigen Passagen etwas zu ungenau und im Abschluss nicht gefährlich genug. Daher geht das 0:0 zur Pause in Ordnung – doch alle spüren, dass da noch was geht, und das bekommen die fröstelnden Zuschauer in der zweiten Runde zu sehen.
Zweite Halbzeit - besser
Ein Tor, sieben Gelbe Karten und nach Spielende noch Gelb-Rot, die beiden Teams schenken sich nichts, nach den zurückhaltend gespielten ersten 35 Minuten geht es nun in Runde zwei zur Sache. Und die jungen Roten machen auch fünf Minuten nach Wiederanpfiff gleich Nägel mit Köpfen. Suhrab Refahi bedient nach einem gut aufgebauten Spielzug Adrian Becker, der in der 40. Minute für das 0:1 aus Sicht der Niendorfer sorgt. Die Gastgeber zeigen sich wenig beeindruckt, aber das Zweikampfverhalten beider Teams wird nun ausgeprägter, konsequente Balleroberung scheint auf der TSV-Wunschliste zu stehen. Hannover reagiert jedoch in allen Phasen des Spiels souverän auf die Spielvarianten der Platzherren, es wird wenig zugelassen, mit der Folge, dass viele intensiv geführte Aktionen die Partie bestimmen.
Kartenspiel
Das Spiel wird noch ein Stück robuster, was den Schiedsrichter veranlasst, insgesamt sieben Gelbe Karten und nach Spielende sogar noch einmal Gelb-Rot für die Niendorfer zu präsentieren, wobei sich die hannoverschen Jungs insgesamt fünfmal den farbigen Karton zeigen lassen. Auch wenn Sven Thur nach dem Spiel anmerkt, dass er zu keinem Zeitpunkt an den Drei-Punkte-Erfolg gezweifelt hat, wollen seine elf Akteure auf dem Platz es gegen den von der Seitenlinie immer wieder vom TSV-Trainer Muhamad Nasrallah motivierten Gegner wirklich sicher machen. Ein fulminant geschossener Ball von Keanu Brandt in der 63. Minute testet die Haltbarkeit des Hamburger Aluminiums, aber auch der bei Nicolo Tresoldi landende Abpraller will nicht ins Netz. Es bliebt bei dem knappen, aber letztlich verdienten 1:0-Erfolg für die jungen Roten und dem damit siebten Dreier im siebten Spiel. Der Niendorfer TSV rutscht mit 15 Punkten und einem Torverhältnis von 15:6 nach ebenfalls sieben Begegnungen auf Tabellenrang sechs.
Was war noch los am siebten Spieltag?
Im Spitzenspiel des Wochenendes beherrschen die Hausherren des Bremer Weserstadions die Szenerie und schicken den Hansestadtnachbarn Hamburger SV mit einer 1:5 Niederlage zurück an die Elbe. Der FC St. Pauli - nächster Gegner der jungen Roten - gewinnt in Kiel mit 3:1, und in Oldenburg muss sich Aufsteiger JFV Nordwest in der Partie gegen den VfL Wolfsburg mit einem 0:4 abfinden. Im Kellerduell der bisher punktlosen Teams vom USC Paloma und JFV Bremerhaven holt sich der Hamburger Gastgeber mit einem 2:0 den ersten Dreier der Saison. Lübeck leistet sich in Braunschweig die sechste Nullnummer im siebten Spiel, die Eintracht gewinnt mit 3:0. Harte Zeiten auch für Weiche Flensburg, die Jungs bekommen vom JLZ Emsland auf eigener Wiese acht Tore eingeschenkt. Bei Betrachtung der unterschiedlichen Anzahl der absolvierten Partien wird deutlich, wie souverän die hannoversche Truppe mit bisher sieben Spielen die Liga anführt, auch wenn aktuell nur das Torverhältnis den Tabellenplatz bestimmt. Verfolger Hamburger SV auf Rang zwei und auch der Tabellenvierte FC St.Pauli haben bisher acht Begegnungen in der Wertung, und die Wolfsburger waren am Wochenende bereits zum neunten Mal auf dem Rasen, und stehen auf Rang drei der Liga.
Wie geht es weiter?
Für Sven Thur und Co-Trainer Clemens Döring steht die Vorbereitung auf die nächsten Hamburger Gegner auf der Tafel. Am kommenden Samstag warten zunächst die Kiezkicker des FC St.Pauli auf ihre Jungs und eine Woche später kommen die Hamburger Rothosen in die Eilenriede. Danach geht es in die Autostadt. Das können wohl die bisher schwierigsten Aufgaben der aktuellen Saison werden - ganz sicher steht aber dem Tabellenführer der C-Junioren Regionalliga Nord ein heißer November ins Haus!
Aufstellung U15 Hannover 96: Lukas Darsow (TW) - Michel Dammeier - Noah Sander - Luis Podolski (C) - Lukas Dominke - Suhrab Refahi (67. Lennart Garlipp) - Adrian Becker (58. Bennet Sündermann) - Keanu Brandt - Lennox Hartge - Leonit Basha - Nicolo Tresoldi (63. Ole Fortkamp)
Einwechselspieler: Daniel Zobenica (ETW) - Maximilian Breitenbach - Alexander Babitsch - Irichad Behrens
Trainer: Sven Thur - Clemens Döring
Tore: 0:1 Adrian Becker (40.)
fmv
