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Einer flog übers Storchennest

Am Freitag sind die Roten zu Gast bei Holstein Kiel. Wir haben wie gewohnt Kurioses und Historisches zum kommenden 96-Gegner zusammengestellt.

/ Profis
Dünne Beinchen, großer Schnabel: Stolle, das Maskottchen von Holstein Kiel.

Holzbein Kiel, das war einmal ...
Was hat die Comic-Figur "Werner" mit Holstein Kiel zu tun? Wie sind die "Störche" zu ihrem Spitznamen gekommen? Und welcher Skandal verbindet Holstein mit Hannover 96? Diese und weitere Fragen beantworten wir im Gegner-Porträt vor dem Gastspiel der Roten in Kiel am Freitagabend (18.30 Uhr, Liveticker auf hannover96.de).

  • Deutscher Meister 1912: Im Juni 1917 entstand die Kieler Sportvereinigung Holstein durch den Zusammenschluss der beiden Vereine SV Holstein und 1. Kieler FV. Seinen größten Erfolg feierte der Klub aber bereits vor der Fusion. 1912 sicherte sich Holstein die deutsche Meisterschaft, bezwang den favorisierten Karlsruher FV im Finale in Hamburg mit 1:0. Danach dauerte es ein halbes Jahrhundert bis zum nächsten großen Titel: Am 24. Juni 1961 setzten sich die "Störche" im Endspiel um die deutsche Amateur-Meisterschaft mit 5:1 gegen den Siegburger SV 04 durch - und das vor 70.000 Zuschauern im alten Niedersachsenstadion in Hannover.    
  • Die Sache mit den Störchen: Weiße Trikots, weiße Hosen, rote Stutzen - in ihrer Anfangszeit sahen die Kieler Fußballer tatsächlich aus wie Störche. Wohl deshalb hält sich das Gerücht hartnäckig, wonach die Kieler ihren Spitznamen "Störche" ihrer klassischen Spielkleidung zu verdanken haben. Stimmt aber nicht, sagen sie in der Pressestelle des Klubs. Der Spitzname leite sich vielmehr aus dem Namen der ersten Vereinskneipe ab: "Storchennest". Dort, so heißt es aus Kiel, hätten sich die Spieler einst vor jedem Training umgezogen. Lang ist's her. Die Kneipe gibt es übrigens immer noch. Sie heißt jetzt aber nicht mehr "Storchennest", sondern "Gutenberg". Und die weißen Trikots sind auch längst Geschichte. Die Kieler spielen seit vielen Jahren in blauen Hemden. 
  • Historische Heimstätte: Auf ihr Stadion sind die Kieler besonders stolz - und das nicht ohne Grund. Seit 1911 werden die Heimspiele der "Störche" im Holstein-Stadion ausgetragen, womit es zu den 20 ältesten Spielstätten in ganz Deutschland zählt. Nach mehreren Umbauten verfügt das Kieler Stadion heute über eine Gesamtkapazität von 15.034 Plätzen.
  • 96 deckt die "Affäre Hamann" auf: "Fußball zum Weinen", titelte das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" im November 1948 in einem Bericht über die "Affäre Hamann", die den norddeutschen Fußball erschüttern sollte. Was war passiert? Holstein Kiel hatte sich erst am letzten Spieltag der Oberliga-Saison 1947/48 den Klassenerhalt gesichert, einen Punkt vor Hannover 96, das in die Verbandsliga abstieg. Die Roten legten jedoch Protest ein, da sie den Hinweis erhalten hatten, dass Kiels Winter-Neuzugang Willi Hamann gar nicht spielberechtig gewesen sei. Harry Burmeister reiste im Auftrag der Roten wochenlang durchs Land und lieferte am Ende den Beweis, dass die Kieler Hamanns Spielerpass nach dessen Wechsel aus Weiden an die Förde vordatiert hatten - "damit die vorgeschriebene Sperrzeit als verflossen gelte", so "Der Spiegel". Holstein wurde daraufhin vom Spielbetrieb ausgeschlossen, 96 erhielt einen garantierten Oberliga-Startplatz für die Saison 1949/50.     
  • Holzbein Kiel gegen SV Süderbrarup: "Ich guck' noch mal in die Flasche, wie spät das ist" - und schon geht sie los, die vielleicht bekannteste Fußballreportage der deutschen Filmgeschichte. Comic-Figur Werner steht am offenen Fenster einer Dachgeschosswohnung, wirft einen Ball ins frühmorgendliche Marktgedränge und kommentiert dann das unkontrollierte Ballspiel zwischen Holzbein Kiel und dem SV Süderbrarup. Mit der Kultszene aus dem Film "Werner Beinhart" hat Comiczeichner Brösel Holstein Kiel ein Denkmal geschaffen - auch wenn der Klub von der Küste seither mit dem Synonym Holzbein klarkommen muss.
    hop
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