NIEMALSALLEIN

"Jeder Einzelne muss einfach mehr geben"

Nach der deutlichen Niederlage gegen Nürnberg und vor dem extrem wichtigen Duell bei Dynamo Dresden war unser Vize-Kapitän Edgar Prib zu Gast bei 96TV. Gemeinsam mit Eddy sprachen wir über die Aufarbeitung des letzten Spiels, die Zusammenarbeit mit Trainer Mirko Slomka und seine eigene Rolle als Führungsspieler.

/ Profis

Eddy, seit der Niederlage gegen Nürnberg sind mittlerweile drei Tage vergangen. Wie habt Ihr dieses Spiel aufgearbeitet?

Eddy: Natürlich intensiv. Wir haben uns alles angeschaut, was in dem Spiel falsch gelaufen ist. Wir haben gestern angefangen daran zu arbeiten. Wir wollen mehr Tempo ins Offensivspiel bekommen und kreativer werden. Viel mehr Ballbesitz als am Montag werden wir nicht bekommen und daraus müssen wir einfach mehr machen. Natürlich haben wir uns auch die Gegentore intensiv angeschaut und da sind auch Dinge passiert, die so nicht passieren dürfen. Deswegen sieht so ein Spiel dann aus, wie es aussah am Montagabend: Träge, langsam und schlampig in der Abwehr. Bis Dresden werden wir weiter daran arbeiten und wollen am Samstag dann einfach zeigen, dass wir es viel, viel besser können und das haben wir ja auch schon unter Beweis gestellt.

Nach den Siegen gegen Wiesbaden und Kiel haben wir es nicht geschafft, diese Euphorie aus den Siegen mit in das nächste Spiel zu nehmen. Hast du dafür eine Erklärung?

Eddy: Die habe ich nicht. Ich habe nur eine Erklärung, wie wir uns taktisch verhalten in den Spielen. Zwischen den Spielen gegen Nürnberg und gegen Kiel oder Wiesbaden, da war schon ein Unterschied zu erkennen. Natürlich können wir jetzt sagen, die Mannschaft braucht noch Zeit und wir sind noch im Umbruch, aber es sind jetzt auch schon acht Spieltage rum und wir müssen jetzt dahin kommen, dass die Dinge, die wir einstudieren, auch im Spiel automatisch ablaufen und ohne, dass man nachdenken muss.

Gerade nach Rückständen können wir den Schalter aktuell nicht umlegen. Was meinst Du, woran liegt das?

Eddy: Vielleicht ist das etwas Mentales. Dass viele Jungs dabei sind, die vielleicht zu viele negative Erlebnisse in letzter Zeit hatten. Oder auch, weil viele unserer neuen Jungs wenig gespielt haben in ihren Vereinen. Das ist auch ein Prozess, der nicht von heute auf morgen klappen wird. Damit müssen wir uns auch intensiver beschäftigen, dass wir uns innerlich nicht kaputt machen, sondern bei Rückständen einfach noch lauter werden auf dem Platz, noch aggressiver werden, das müssen wir als Mannschaft dann einfach auffangen. Dazu muss jeder einzelne Spieler auf dem Platz etwas beitragen. Wir müssen dahin kommen, dass wir dann einfach weitermachen, als wenn nichts passiert wäre.

In den Medien wird auch der Trainer diskutiert. Wie empfindest du die Zusammenarbeit mit Mirko Slomka – gerade jetzt auch in dieser schwierigen Phase?  

Eddy: Wir wissen ja, dass Trainerdiskussionen schnell anfangen. Davon möchte ich mich aber sehr weit distanzieren. Weil er genauso wie wir im Umbruch mit dem Verein steckt und damit arbeiten muss. Die Zusammenarbeit mit ihm ist gut, er gibt sich Mühe und versucht uns auf jedes Spiel sehr gut vorzubereiten und mehr kann man als Trainer auch nicht machen. Die Taktik stimmt jetzt auch, wir spielen uns mehr und mehr ein und kommen auch voran, aber müssen langsam schauen, dass wir unsere Offensivabläufe optimieren, damit man auch wieder mehr Tempo ins Spiel bekommt. Das hat er auch gemerkt und daran arbeiten wir.

Nach acht Spieltagen stehen wir einen Punkt vor dem Relegationsplatz und auch wenn es noch früh in der Saison ist – guckt man ab und zu auf die Tabelle und denkt sich, wie kommen wir da wieder raus?

Eddy: Nein. Ich habe in letzter Zeit überhaupt nicht auf die Tabelle geschaut.  Wir bereiten uns unter der Woche auf die Gegner vor und versuchen als Team weiterzukommen, den nächsten Schritt zu gehen. Klar gegen Nürnberg sah das jetzt überhaupt nicht gut aus, das muss man auch zugeben und damit muss man arbeiten, aber die Tabellensituation interessiert mich eher weniger. Mich interessiert viel mehr, was wir als Mannschaft auf dem Platz unter der Woche bringen können und am Wochenende dann bringen müssen. 

Und was, denkst Du, steckt in der Mannschaft?

Eddy: Auf jeden Fall mehr, als wir bisher gesehen haben. Wir haben im täglichen Trainingsbetrieb natürlich Situationen simuliert, die im Spiel auch passieren. Und da haben wir bisher deutlich bessere Lösungen gefunden. Es muss einfach das Ziel sein, das auch in den Spielen abrufen zu können. Nicht mehr und nicht weniger.

Mit Dresden wartet am Samstag ein Gegner, der lediglich einen Zähler mehr gesammelt hat. Was machst Du als Führungsspieler, um die Mannschaft für dieses Spiel auf Kurs zu bringen?

Eddy: Ich versuche allen zu zeigen, dass die Nürnberg-Niederlage jetzt abgehakt ist - mir als Fürther tut die wahrscheinlich noch viel mehr weh als den anderen – und dass wir jetzt weiter unseren Weg gehen müssen: Das bestmögliche Training und auch das bestmögliche Spiel abzuliefern, um am Samstag erfolgreich zu sein.

Und was forderst Du von der Mannschaft - nicht nur am Samstag, sondern auch unter der Woche?

Eddy: Dass sich jeder voll einbringt und unsere taktische Marschroute verinnerlicht. Dass nicht jeder im Spiel zum Beispiel denkt „Oh, jetzt kann ich den Ball nur noch zurückspielen“, wenn er Druck bekommt, sondern ich kann mich aufdrehen und die vorderste Reihe anspielen. Jeder Einzelne muss einfach mehr geben. Wenn das passiert, bin ich felsenfest überzeugt, dass es besser wird.

Vielen Dank!

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