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Kind: „96 ist ein toller Verein“

Neujahrsempfang in der HDI Arena

Beim Medien-Neujahrsempfang sprach 96-Geschäftsführer Martin Kind über die finanziellen Folgen des Abstiegs und die Zuversicht, 96 für die Zukunft dennoch wirtschaftlich gut aufstellen zu können und sportlich in der Rückrunde einen Stimmungsumschwung hinzukriegen.

09.01.2020 / Klub, Profis

Mutmacher Stuttgart-Spiel
Beim traditionellen Medien-Neujahrsempfang von Hannover 96 zeigte sich Martin Kind trotz der durch den Abstieg entstandenen wirtschaftlichen Nachwehen zuversichtlich, im neuen Jahr sportlich ein anderes, besseres Bild abgeben zu können. "Wenn wir das bestätigen, was die Mannschaft im letzten Spiel 2019 gegen den VfB Stuttgart gezeigt hat, dann bin ich sehr optimistisch, dass wir auch bei der Stimmung im Stadion und in Hannover einen Umschwung hinbekommen", sagte Kind vor mehr als 50 Medienvertretern in der HDI Arena.

Beim Empfang dabei waren auch Geschäftsführer Björn Bremer, Sportdirektor Jan Schlaudraff und Cheftrainer Kenan Kocak.

"Wir sind handlungsfähig"
Dass 96 noch von den wirtschaftlichen Folgen des Abstiegs aus der 1. Liga betroffen sei, machte Kind deutlich. Er hoffe, dass "die wirtschaftlichen Fragestellungen Ende der Saison abgearbeitet" seien, um wieder "zukunftsorientiert handeln zu können", sagte Kind. In den vergangenen Jahren habe 96 insgesamt 34 Millionen Euro Verlust erwirtschaftet. Rechne man die Einnahmen von Spielertransfers dagegen, blieben immer noch 10 Millionen Euro Verlust. Auch der Umsatz in der 2. Liga habe sich gegenüber der 1. Liga mehr als halbiert auf rund 42 Millionen Euro. Trotzdem machte Kind deutlich: "Wir sind handlungsfähig und handlungswillig."

Lob für Sponsoren
Kind zeigte sich überzeugt, 96 auch wirtschaftlich wieder in ein sicheres Fahrwasser zu bringen. "Wir nehmen die Verantwortung sehr ernst und werden Hannover 96 auch wirtschaftlich gut gerüstet für die Zukunft aufstellen", sagte Kind. Es gebe die "deutliche Bereitschaft von vermögenden Bürgern, sich zu engagieren". Bis Ende des Jahres sei er zuversichtlich, alle Entscheidungen treffen zu können. "Wir lassen uns da aber nicht unter Druck setzen", sagte Kind, der die "Treue der Sponsoren" herausstellte: "Die Vertragsverlängerung mit der HDI-Gruppe ist mir in den Medien zu kurz gekommen. HDI steht insgesamt für zehn Jahre Kontinuität und Unterstützung. Das ist ein großartiges Signal und nicht selbstverständlich."

"96 ist ein toller Verein"
Für Kind steht fest: "Hannover 96 ist ein toller Verein und auf dem Sportmarkt nach wie vor deutlich attraktiv." Man habe eine erstklassige Infrastruktur und ein Nachwuchsleistungszentrum, in dem "engagiert, qualifiziert und ergebnisorientiert gearbeitet" werde. "Man kann keinen künftigen Star herbeischreiben, sondern muss ihn sich erarbeiten", sagte Kind.

Außerdem reiche die Bedeutung von 96 bis in den Arbeitsmarkt in der Region hinein, und auch für das Stadtmarketing sei 96 ein wichtiger Baustein. Und, so Kind mit einem Lächeln: "Ein guter Steuerzahler ist 96 auch."

Für die verbleibenden 16 Spiele der Rückrunde setzt Kind auf "Realismus und Vernunft". Ziel sei es, sich zu stabilisieren, einen "sicheren Mittelfeldplatz" zu erreichen und die Basis für die Weiterentwicklung von Hannover 96 zu schaffen.

Erfolgsstory Fußballschule
Thema beim Neujahrsempfang war zudem eine 96-Erfolgsgeschichte der besonderen Art: die 96-Fußballschule, die es seit 2008 gibt und seitdem kontinuierlich wächst. Fußballschulleiter Arne Kübek konnte dabei beeindruckende Zahlen präsentieren: Jährlich würden 8000 Jungen und Mädchen die vielfältigen Angebote wahrnehmen. Die Fußballschule reiche mittlerweile mit ihren Kursen von Ostfriesland bis Kroatien und habe 120 Partner- und Kooperationsvereine, für deren Trainer man auch Fortbildungen anbiete. Und obwohl der Ansatz der Fußballschule bei Bewegung und Spaß liege und sich auch an Jungen und Mädchen richte, die vorher noch nie gegen einen Ball getreten habe, gebe es einen schönen Nebeneffekt: In der Akademie in der Eilenriede sind derzeit fünf Spieler aktiv, die vorher in der Fußballschule waren.
hr