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96-Neujahrsempfang im GOP

300 Gäste waren beim Sponsoren-Neujahrsempfang von Hannover 96 im GOP dabei und erfuhren in vier unterhaltsamen Stunden viel über die Bedeutung von Treue in schwierigen Zeiten, die Hintergründe von Personalentscheidungen, Kapitalerhöhungen für die Gestaltung der Zukunft und warum Zusammenhalt in der 96-Familie so wichtig ist.

/ Profis, Klub
In der Talkrunde im GOP ging es um alle Themen, die die Sponsoren und 96-Anhänger beschäftigen.

96-Profis in ungewohnter Rolle
Am Ende der Show im GOP standen plötzlich auch die beiden 96-Profis Ron-Robert Zieler und Genki Haraguchi auf der Bühne. Das ist ein bisschen das Risiko, wenn man in der ersten Reihe sitzt und ein gut gelauntes und gute Laune machendes Artistik-Ensemble das Publikum mit einbindet. Gemeinsam mit Timo Mertesacker, dem Bruder des früheren 96-Profis Per, bildeten Zieler und Haraguchi ein spontanes Mini-Orchester, machten den kleinen Spaß mit einem Lächeln mit und bekamen dafür verdienten Applaus.    

Unterstützung vom GOP
300 Vertreter von mehr als 130 Sponsoren und Partnern von Hannover 96  waren in das hannoversche Varieté-Theater gekommen, das mit 96 nicht nur die große Tradition verbindet. An sieben Standorten in Deutschland gibt es ein GOP-Theater, Hannover ist die einzige Stadt, in der Zweitligafußball gespielt wird. Dass das auch nächste Saison so bleiben soll, bevor sich 96 hoffentlich anschickt, dem GOP nach München und Bremen einen dritten Bundesligastandort zu bescheren, machte Dennis Bohnecke, der GOP-Chef in Hannover, in seiner Begrüßung deutlich. Er versicherte den 96-Verantwortlichen und den Spielern, die in voller Teamstärke dabei waren, die volle Rückendeckung auch in Zeiten, in denen es sportlich mal nicht so gut läuft.   

Auf Sponsoren ist Verlass
Zusammenhalt. Das Wort hätte auch die Überschrift für diesen Abend sein können. 96-Geschäftsführer Martin Kind bedankte sich bei den Sponsoren für ihre Treue. "Das ist ein besonderes Zeichen der Loyalität", sagte Kind und verwies exemplarisch auf die vorzeitige Vertragsverlängerung der HDI-Gruppe, die ausverkauften Logen und viele Businesskunden, die auch nach dem Abstieg ihre Karten nicht gekündigt hätten. "Wir wissen, dass Sponsoring eine Zweibahnstraße ist", sagte Kind, eine, die zuletzt meist einseitig befahren worden sei. "Unsere sportlichen Leistungen haben leider nicht gestimmt", sagte Kind selbstkritisch, machte aber deutlich, dass man im Profiunternehmen alles dafür tue, dem Vertrauensvorschuss schnell wieder gerecht zu werden.  

Doppelter Neustart
In einer von Christoph Heckmann geleiteten Talkrunde mit Martin Kind, dem Sportlichen Leiter Gerhard Zuber und Cheftrainer Kenan Kocak ging es um alle Themen, die die Sponsoren und 96-Anhänger beschäftigen. Martin Kind erläuterte, warum die Geschäftsführung nach dem durch den Abstieg notwendigen Neustart im Sommer 2019 noch einmal den "Reset-Knopf" gedrückt, mit Kocak einen neuen Trainer verpflichtet und Zuber zurück in die erste Reihe geholt hat. "Zur Verantwortung gehört auch entscheiden zu müssen", sagte Kind, "und zwar mit bestem Wissen und Gewissen im Sinne von 96." Dass es dabei wie in der Vergangenheit auch Fehlentscheidungen gebe, sei nicht schön, aber unmöglich zu vermeiden. "Nicht zu entscheiden ist keine Alternative", sagte Kind.   

Gute Zusammenarbeit
Dass Kind, Zuber und Kocak gut zusammenarbeiten, machten alle drei sicht- und hörbar deutlich - unterstrichen wird das durch die reibungslosen Wintertransfers mit den Neuverpflichtungen von John Guidetti, Dominik Kaiser, Martin Hansen, Michael Ratajczak und Philipp Ochs sowie den Abgängen von Michael Esser und Dennis Aogo. Ganz offen sprachen Kind und Zuber auch die gerichtliche Auseinandersetzung an, bei der es um die Rechtsfrage der Befristung von Verträgen im Profifußball geht und deren Klärung auch für andere Klubs von Interesse ist. Beeinträchtigt wird die Zusammenarbeit dadurch nicht - auch in der Vergangenheit war das nicht der Fall. "Wir haben völlig unabhängig davon immer ein gutes Miteinander gehabt, und ich bin froh, jetzt wieder das machen zu können, wofür mich 96 geholt hat", sagte Zuber. Kind empfahl, auch bei diesem Thema nicht alles zu glauben, was in den Medien manchmal geschrieben werde. "Die Wahrheit ist meist viel differenzierter", sagte er.   

Kocak: "Überzeugt vom Team"
Trainer Kenan Kocak machte keinen Hehl daraus, dass er sich - wie alle bei den Roten - in den ersten beiden Spielen des neuen Jahres mehr als nur den einen Punkt aus dem Spiel gegen den SV Wehen Wiesbaden (2:2) gewünscht hätte. "Die zweite Halbzeit beim 0:1 in Regensburg war zusammen mit den ersten 20 Minuten in Bochum das Schlechteste, was die Mannschaft in meiner Zeit gezeigt hat. Da gibt es nichts Schönzureden", sagte Kocak. Ansonsten könne er der Mannschaft überhaupt keinen Vorwurf machen. "Die Jungs ziehen im Training gut mit, sie hauen sich rein und geben alles", sagte Kocak, "sie belohnen sich aber zu selten." Damit das künftig besser klappt, möglichst schon am kommenden Sonntag im Spiel bei Greuther Fürth, werde weiter hart gearbeitet, vor allem daran, die individuellen Schwächen abzustellen, so der 96-Coach. "Ich bin von der Mannschaft überzeugt", sagte Kocak. Und, an die Sponsoren im GOP gerichtet: "Ich weiß, dass viele von ihnen Angst haben vor einem Abstieg in die 3. Liga. Diese Angst möchte ich ihnen nehmen: Wir schaffen unsere Ziele." Auch dafür gab es Applaus.  

Kapitalerhöhung um 10 Millionen Euro 
Am Ende der Veranstaltung, die vom Weltklasse-Artistik-Ensemble der  kanadischen Regisseurin Geneviève Kérouac mit dem Programm "Camping" umrahmt wurde, gab Martin Kind einen Einblick in die Zukunft von 96. "Es gibt vermögende Bürger der Region, die sich bei 96 engagieren wollen, weil sie vom Klub überzeugt sind", sagte Kind, der hofft, in den "nächsten zwei, drei Monaten" erste Entscheidungen präsentieren zu können. Bereits Ende vergangenen Jahres haben die Gesellschafter in der 96 KGaA eine Kapitalerhöhung von 10 Millionen Euro durchgeführt, um das Eigenkapital zu stärken, berichtete Kind. "Unser Ziel ist es, eine weitere Kapitalerhöhung durchzuführen", sagte Kind. Auch an einer Neugestaltung der Struktur im Wirtschaftsunternehmen 96 werde intensiv gearbeitet, an diesem Punkt hofft Kind bis Ende des Jahres deutlich voranzukommen.  An seiner Überzeugung habe sich trotz der sportlichen Rückschläge ohnehin nichts geändert. "96 ist nach wie vor eine gute Adresse im deutschen Profifußball", sagte Kind.
hr

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