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"Jürgens" besonderer Moment

In den Mai fallen viele 96-Fußball-Feiertage. Natürlich der Pokalsieg in Berlin und die Meisterschaft 1954 (beides am 23. Mai) oder der Wiederaufstieg in die 2. Liga 1998 (24. Mai). Doch auch der 17. Mai 2003 war ein besonderer Tag – nicht zuletzt wegen eines Publikumslieblings und dessen Treffers in der Nachspielzeit.

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Rasante Achterbahnfahrt
An jenem 17. Mai vor genau 17 Jahren spielte Hannover 96 gegen Borussia Mönchengladbach. Es war die Saison nach der Rückkehr in die Bundesliga, und sie war verlaufen wie eine turbulente Achterbahnfahrt. "Wann immer die Mannschaft am Boden lag, ist sie aufgestanden", sagte damals Trainer Ralf Rangnick. Ausgerechnet am vorletzten Spieltag drohte das große Ziel, als Aufsteiger die Klasse zu halten, in Gefahr zu geraten. Die Roten benötigten gegen die Borussia unbedingt einen Punkt, um ein Abstiegsendspiel am letzten Spieltag auf der Bielefelder Alm zu vermeiden. Und es sah überhaupt nicht gut aus. Sollte die Mannschaft ausgerechnet diesmal das Aufstehen vom Boden nicht mehr schaffen?

Albtraum statt Traum?
Vor 31 878 Zuschauern (mehr passten damals nicht in die Arena, da sie umgebaut wurde) entwickelte sich eine zähe Partie, selbst der frühe Führungstreffer durch einen Freistoß von Nebojsa Krupnikovic (10. Minute) sorgte für keine Sicherheit im 96-Team. Als die Gäste dann nach einer Stunde durch Mikael Forssell ausglichen und sechs Minuten später durch Sladan Asanin sogar mit 2:1 in Führung gingen, drohte alles ins Wanken zu geraten. Nach 13 Jahren Abstinenz inklusive Absturz in die Regionalliga hatte Hannover 96 mit Trainer Rangnick und begeisterndem Fußball 2002 den Wiederaufstieg in die 1. Liga geschafft. Sollte der Traum schon ein Jahr später wieder vorbei sein?

Typisch Stajner
"Ich habe damals das Szenario schon vor meinem geistigen Auge gesehen", sagte der heutige 96-Geschäftsführer Martin Kind. Das Abstiegsszenario. Doch dann kam Jiri Stajner, traf in der ersten Minute der Nachspielzeit mit dem wichtigsten Treffer seiner Karriere zum 2:2 – und Hannover 96 war gerettet. Ausgerechnet der "Jürgen", wie ihn viele Fans liebevoll nannten. Stajner war das Spiel über an der Seite von Fredi Bobic im Angriff glücklos geblieben. Aber Fans der Roten wussten: Das heißt noch nichts, Stajner kann in der 5. Minute den Ball am leeren Tor vorbeischießen und in der 85. Minute mit einem Fallrückzieher aus 20 Metern alles wieder gutmachen. Genie und Wahnsinn, liebevoll verpackt in 90 Minuten. Sein 2:2 war kein Fallrückzieher, eher ein Instinkttor, und trotzdem ein typisches Stajner-Tor. Prädikat "Besonders wertvoll": "Dank meines Treffers hat Hannover noch viele Jahre in der 1. Liga gespielt", sagt Stajner heute, an den "besonderen Moment für mich" kann er sich noch immer genau erinnern.

Der Mai ist übrigens für ihn jedes Jahr ein guter Monat. Jiri Stajner hat am 27. Mai Geburtstag. In zehn Tagen wird er 44 Jahre alt.
hr

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