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"Vielleicht ist das eine Stärke von mir"

Seit dem Restart erzielt Marvin Ducksch alle 70 Minuten ein Tor - insgesamt kommt unser Topscorer nun auf zehn Treffer und sechs Torvorlagen. Im Interview mit 96TV erzählt "Duckschi" unter anderem, wie intensiv er die Zeit bis zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs genutzt hat, was ihn als Torjäger ausmacht und was Hannover 96 aktuell so stark macht.

/ Profis

Mit zehn Treffern und sechs Torvorlagen bist Du der Topscorer unserer Roten. Du hattest immer wieder gute Phasen während der Saison, aber jetzt scheint der Knoten endgültig geplatzt zu sein. Siehst Du das genauso?

Marvin Ducksch (26): Ja. Ich glaube, ich habe die Corona-Zeit für mich persönlich gut nutzen können. Ich habe gedacht, dass es für jeden Einzelnen ein Restart sein kann. So bin ich dann auch in die Vorbereitung reingegangen, die wir dann hatten. Ich habe sehr viel an mir gearbeitet, sehr hart, sehr intensiv. Ich denke, dass sich das bis jetzt ausgezahlt hat und sich in den letzten Spielen auch noch auszahlen wird.

Man hat tatsächlich das Gefühl, die durch Corona bedingte Pause hat Dir gut getan. Wie hast Du die Zeit ohne Fußball genutzt?

Ducksch: Ich konnte mir viele Gedanken darüber machen, was vielleicht nicht so gut gelaufen ist bei mir, was ich auch hätte verbessern können und müssen. Daran habe ich gearbeitet und ich glaube, dass ich da auf einem sehr guten Weg bin.

Hast Du in der fußballfreien Zeit neue Hobbys für Dich entdeckt? Ihr wart ja auch zwei Wochen in häuslicher Quarantäne. Wie hast Du da den Tag verbracht?  

Ducksch: Nein, neue Hobbys habe ich nicht für mich entdeckt. Ich habe aber alte wieder aufleben lassen und ein bisschen mehr PlayStation gespielt. So konnte ich zwischendurch gut mal abschalten. Mit den Jungs bin ich vor der häuslichen Quarantäne tatsächlich mal angeln gegangen, da habe ich vielleicht ein neues Hobby entdeckt. Aber ansonsten habe ich wirklich einfach nur sehr viel an mir gearbeitet.

Das Thema Angeln scheint in der Mannschaft mittlerweile relativ großgeschrieben zu werden. Martin Hansen und Eddy Prib haben den Sport ja auch für sich entdeckkt…

Ducksch: Ja, genau. Mit denen bin ich dann auch angeln gegangen.

Dann ging es wieder los. Aber leider ohne Zuschauer. Was ist das für ein Gefühl aktuell immer in leere Stadien einzulaufen?

Ducksch: Es ist ein komisches Gefühl. Allerdings bin ich ein Fußballer, der auf dem Bolzplatz groß geworden ist und ich kenne das nicht anders. Natürlich ist es total schade aktuell. Es fehlt halt immer was. Zuschauer gehören zum Fußball definitiv dazu, aber für mich ist die Situation jetzt vielleicht nicht so schlimm wie für die anderen.

Meinst Du trotzdem, dass es einen Einfluss auf das Spiel nimmt?

Ducksch: Ja, definitiv. Mit Hilfe der Zuschauer kann man ein Spiel sicher auch mal drehen oder eine Führung weiterhin nach vorne verteidigen.

Was aktuell gar kein Thema mehr ist, ist Deine Körpersprache. Hast du daran weiter gearbeitet?

Ducksch: Das war auch eines der Themen, über die ich mir sehr viele Gedanken gemacht habe. Da haben wir ja auch schon einmal drüber gesprochen. Ich selber habe das ja häufig gar nicht so wahrgenommen, aber es natürlich in den Medien gelesen. Daran habe ich auch gearbeitet und ich glaube, dass ich da auf einem sehr guten Weg bin.

Die Direktabnahme ist tatsächlich eine Deiner größten Qualitäten. Hast Du das zu Beginn Deiner Karriere besonders trainiert oder hast Du irgendwann gemerkt, dass Du dieses spezielle Timing einfach hast?

Ducksch: Mir wird immer gesagt, dass ich ein Instinktfußballer bin und dass ich oft da stehe, wo niemand mit rechnet. Vielleicht ist das so eine Stärke von mir. Aber dazu muss man sagen, dass die Bälle auch einfach gut dahin kommen, wo ich dann stehe. Ich bin gerade in einer Phase, in der ich aus Chancen auch Tore mache - was vielleicht am Anfang der Saison noch nicht der Fall war. Und es freut mich, dass ich der Mannschaft damit helfen kann.

Hast Du eventuell noch einen Tipp für Nachwuchsstürmer?

Ducksch: Arbeitet einfach immer an Euren Schwächen – arbeitet aber auch daran, was Ihr gut macht. Das muss ja weiterhin vorhanden bleiben. Fleiß wird irgendwann immer belohnt.

Aktuell belegen wir den dritten Platz der Rückrundentabelle hinter Arminia Bielefeld und Darmstadt 98. Was macht uns aktuell so stark?

Ducksch: Ich glaube einfach, dass wir den Fußball, den wir uns die ganze Zeit vorgenommen haben, jetzt auch durchziehen können. Wir haben sehr intensiv an unserer Fitness gearbeitet. Das war in der Hinrunde auch immer wieder ein Thema bei uns, dass wir hinten heraus keine Körner mehr hatten. Daran haben wir alle sehr gut gearbeitet, wir sind auf sehr einem guten Weg und arbeiten weiter sehr intensiv daran. Man hat gesehen, dass wir mit jedem Gegner mindestens mithalten können, wenn nicht sogar spielerisch besser sind – und das setzen wir jetzt auch um.

Am Sonntag sind wir zu Gast bei den Lilien. Was erwartet uns da für eine Partie?

Ducksch: Es ist wieder alles möglich. Darmstadt ist ebenfalls sehr gut aus der Corona-Pause gekommen. Nichtsdestotrotz müssen wir uns nicht verstecken und den Stiefel, den wir die letzten Wochen gespielt haben, weiter durchziehen. Und dann glaube ich auch, dass wir die drei Punkte mit nach Hause nehmen.

Insgesamt sind noch vier Spiele zu absolvieren: Nach Darmstadt empfangen wir den FC St. Pauli, sind zu Gast in Aue und zum Abschluss kommt der VfL Bochum. Aktuell sind wir Sechster – was glaubst Du, ist noch drin für uns?

Ducksch: Wir gehen jede Partie so an, als wäre es ein Finale. Wir wollen das Bestmögliche rausholen – wenn es zwölf Punkte werden, dann werden es zwölf Punkte. Das ist natürlich unser Anspruch, den wir an uns selber haben - und darauf werden wir hinarbeiten.      

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