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"Ein Spiel mit schönen Randgeschichten"

Er ging einst sowohl für Hannover 96 als auch für Werder Bremen auf Torejagd, heute trifft er in der Oberliga Hamburg, wie er will: Vor dem Nordduell in Hannover am Sonntag haben wir uns mit Martin Harnik unterhalten, der gerade seine dritte Firma gründet und auch privat frohe Botschaften zu verkünden hat. Lest hier das ausführliche Interview mit "Hanno"!

/ Profis
Martin Harnik arbeitet nebenbei als Experte für SPORT1. (Foto: imago images/MIS)

Bei Werder Bremen bist Du Profi geworden, für 96 hast Du mehr Tore gemacht. Wem drückst Du am Wochenende die Daumen?

Martin Harnik (34):
Als Experte muss ich da natürlich objektiv bleiben (lacht).

Na, dann lass uns Deine Expertentätigkeit bei den SPORT1-Highlightspielen direkt mal aufgreifen. Wie kam es dazu?

Harnik:
Ich habe mit Markus Höhner im Sommer für MagentaTV ein EM-Spiel von Österreich kommentiert. Danach haben wir uns ein bisschen unterhalten und haben auch über die 2. Liga gesprochen, die dieses Jahr ja auch mal wieder live bei SPORT1 zu sehen ist. Dann kam er drauf und meinte, ich sei ja eigentlich ideal für die 2. Liga, weil vier meiner fünf Ex-Vereine jetzt in der Liga auftauchen. Das ist definitiv jetzt gerade ein sehr, sehr schöner Nebenjob, der mir total viel Freude bereitet und durch den ich die Verbindung in den Profifußball auch noch behalte.

Ist das für Dich etwas, worin Du später eventuell noch mehr als einen Nebenjob siehst? Thomas Helmer ist ja zum Beispiel nach der Fußballerkarriere auch Moderator geworden. Und Deine Moderatorenlaufbahn zeichnete sich ja mindestens schon mit diversen Auftritten bei 96TV ab …

Harnik:
Da hat alles angefangen, stimmt (schmunzelt). Ich würde sowas grundsätzlich jetzt nicht ausschließen, aber ich habe halt im Moment eigene spannende Projekte, denen ich erstmal nachgehen möchte. Und dann gucke ich mal, wohin die Reise so geht. Das wäre auf jeden Fall denkbarer als eine Stelle als Trainer oder Sportdirektor.

Wie sieht es denn bei Deinen unternehmerischen Tätigkeiten gerade aus?

Harnik:
Ich bin gerade in der Gründung meiner dritten Firma nach den "Party Helden" (Geschäft mit Bedarf für Feiern und Events mit mehreren Filialen in Hamburg, Anm. d. Red.) und dem "Meat Club" (Feinkost-Geschäft in Stuttgart, Anm. d. Red.). Im Grunde genommen diesmal wirklich auf komplett eigene Faust: Vom Business-Plan bis hin zum ausgehandelten Mietvertrag habe ich das alles selbst in die Hand genommen. Das war eine sehr spannende und tolle Erfahrung. Was es genau wird, werde ich dann wahrscheinlich im Januar launchen.

Das klingt, als würdest Du Dich nicht langweilen …

Harnik:
Ganz und gar nicht. Darüber hinaus bin ich vor vier Wochen zum dritten Mal Papa geworden. Dann sind wir gerade auch in der letzten Phase unseres Hausbaus am Stadtrand von Hamburg. Ich habe im Moment echt ziemlich viel auf dem Zettel. Aber das ist positiver Stress.

Und ganz nebenbei hast Du die Tormaschine auch wieder angeschmissen, in 17 Pflichtspielen hast Du für die TuS Dassendorf in der Oberliga Hamburg 29 Tore erzielt. Beschweren sich Eure Gegner über Wettbewerbsverzerrung?

Harnik:
Natürlich nicht. Ich bin endlich in der Liga angekommen, wo ich hingehöre. Ich habe lange gesucht, habe mich lange übernommen, und jetzt bin ich endlich zu Hause und zahle es mit Toren zurück (lacht). Nein, Spaß beiseite: Es macht einfach superviel Spaß. Der Fußball war schon immer meine größte Leidenschaft, und daher war es für mich auch immer klar, weiterzumachen - in welcher Konstellation auch immer. Die Oberliga, und auch gerade bei der TuS Dassendorf, hat auch einfach ein Niveau, das noch richtig gut ist. Es macht Spaß, wir haben eine geile Truppe, meine Knochen halten - und das ist alles, was ich dafür brauche, um glücklich Fußball zu spielen.

Was ist denn, wenn die Knochen irgendwann nicht mehr halten: Gibt es dann bei der TuS Dassendorf den Trainer Martin Harnik? Oder wird Martin Harnik dort eher zum Funktionär?

Harnik:
Weder noch. Ich liebe Fußball und ich liebe es, Fußball zu spielen, aber ich weiß auch, welchen Aufwand gerade Trainer und Funktionäre haben. Ich bewundere jeden Trainer, der den Aufwand so betreibt, wie sie es betreiben. Das ist schon echt viel Arbeit, vor allem im Amateurbereich, wo man auch nicht die massige Unterstützung hat, sondern vieles allein regeln muss.

Dann lass uns mal zurück zum Spiel am Wochenende switchen. "96 gegen Werder" ist ein Duell Deiner beiden Ex-Klubs. Du kennst es aus mehreren Perspektiven: Warum ist das Spiel immer etwas Besonderes?

Harnik:
Es ist natürlich schon rein geografisch ein besonderes Duell. Und sicherlich ist es jetzt auch deswegen eine besondere Konstellation, weil mit "Fülle" ein Spieler zurückkehrt, der eine prägende Figur der letzten Jahre in Hannover war. Und Marvin Ducksch natürlich auch, für ihn ist es ja die erste Rückkehr nach Hannover. Es ist schon ein Spiel mit schönen Randgeschichten.

"Fülle" war damals Dein Sturmpartner. Habt Ihr noch ab und zu Kontakt?

Harnik:
Unregelmäßig, aber ja. Wir sind immer noch im Austausch. Gerade durch meine SPORT1-Tätigkeit haben wir immer mal wieder miteinander zu tun gehabt, weil ich ja auch die Spiele von Werder ab und zu begleitet habe.

Du hast mal für 96 gegen Werder getroffen, am 6. April 2018 war das. Das 1:0 war der Grundstein für den 2:1-Sieg damals in der HDI Arena. Erinnerst Du Dich daran noch?

Harnik:
Ja. Ich erinnere mich an sehr viele Treffer zurück und auch an den kann ich mich sehr gut erinnern. Ich weiß noch ganz genau, dass ich da von Miiko (Albornoz, Anm. d. Red.) am ersten Pfosten bedient wurde und einen Schritt schneller als mein damaliger Gegenspieler Sebastian Langkamp war. So genau weiß ich es sogar noch (schmunzelt). Das war wirklich ein wichtiges Tor. Wir haben eine tolle Saison gespielt, aber wären trotzdem fast noch mal in den Abstiegskampf hineingeraten. Gegen Werder haben wir es dann wirklich geschafft, dem zu trotzen und haben dann im Grunde genommen als Aufsteiger eine sehr solide und sehr gute Saison gespielt. Da war aber natürlich nicht nur dieser Sieg entscheidend, sondern auch viele davor. Ich habe in Hannover auch viele gute Bekannte und Freunde hinterlassen.

Hast Du noch zu irgendjemandem bei 96 Kontakt?

Harnik:
Ich habe jetzt zu Lukas Hinterseer Kontakt, den ich ja aus der gemeinsamen Zeit bei der österreichischen Nationalmannschaft und in Hamburg kenne. Ihm wünsche ich auf diesem Wege eine gute Besserung. (Hinterseer wurde positiv auf das Coronavirus getestet, Anm. d. Red.). Aber sonst gibt es durch den Umbruch, der zuletzt stattgefunden hat, kaum noch jemanden, mit dem ich noch zusammengearbeitet habe. Bis auf Raymond Saka, Lars Barlemann und Fabio Morena kenne ich niemanden mehr… Doch! Natürlich gibt's noch ein paar altbekannte Nasen in der Medienabteilung.

Dann wollen wir passend zu Deinen medialen Tätigkeiten bei 96 noch eine ganz entscheidende Frage stellen: Lieber noch mal in einer Folge "Spielerduell" bei 96TV oder in einer Folge "Butter bei die Fische" bei WERDER.TV auftreten?

Harnik:
Lieber noch eine Folge mit 96TV, weil meine Rolle beim "Spielerduell" größer und anspruchsvoller war (lacht).

Das ist doch ein schönes Schlusswort. Ganz herzlichen Dank für das Gespräch, "Hanno".
hec

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