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Arbeitskreis erinnert an Geschehnisse in Reichspogromnacht

Der Arbeitskreis 96-Fans gegen Rassismus macht auch in diesem Jahr auf die schlimmen Ereignisse der Reichspogromnacht aufmerksam, die vom 9. auf den 10. November 1938 stattfand. Hannover hat einige Bezüge zu den schrecklichen Geschehnissen der Novemberpogrome, an die der AK erinnern möchte.

/ Fans, Klub
Die Mitglieder des Arbeitskreises 96-Fans gegen Rassismus putzten die Stolpersteine. (Foto: Arbeitskreis)

Arbeitskreis putzt Stolpersteine
Der 9. November markiert einen der dunkelsten Tage deutscher Geschichte. In der Nacht auf den 10. November 1938 begann mit dem Reichspogrom die systematische Verfolgung und Ermordung jüdischer Menschen durch die Nationalsozialisten. Der Arbeitskreis 96-Fans gegen Rassismus (AK) macht auch in diesem Jahr auf diesen Tag und die damit verbundenen schrecklichen Geschehnisse aufmerksam. Am vergangenen Wochenende trafen sich die Mitglieder des AK in der Rühmkorffstraße in der List und putzten die Stolpersteine von Walter und Ilse Sochaczewski. Der Kinderarzt, welcher 96-Mitglied war, und seine Ehefrau, flüchteten 1936 vor den Nationalsozialisten.

"Thema verliert nie an Aktualität"
"Wir wollen zeigen, wozu Menschenhass führen kann", erklären die Angehörigen des Arbeitskreises ihr Engagement. Die Reichspogromnacht sei dafür ein trauriges Beispiel. Zudem verliere das Thema nie an Aktualität. Deshalb hat der AK bereits in den vergangenen Jahren über die Wichtigkeit der Erinnerung an die Novemberpogrome informiert und im Zuge dessen Poster und Flyer im Stadion verteilt sowie weitere Stolpersteine gereinigt.

Links sind die Stolpersteine vor und rechts nach der Putzaktion abgebildet. (Foto: Arbeitskreis)

Angriffe auch in Hannover
Auch in Hannover machten die Nationalsozialisten keinen Halt vor den Angriffen auf jüdische Einrichtungen und der Verschleppung und Ermordung jüdischer Mitmenschen. So wurde die ehemalige Synagoge in der Calenberger Neustadt in Brand gesetzt und komplett zerstört. Die jüdische Institution wurde nie wiedererrichtet. Heute verbildlicht ihr Niederbrand die Reichspogromnacht in zahlreichen Schulbüchern in Deutschland.

Attentat von Hannoveraner als Vorwand genutzt
Als Vorwand für die Novemberpogrome wurde das Attentat des 17-jährigen polnischen Juden Herschel Grünspan (Grynszpan) auf den NSDAP-Diplomaten Ernst Eduard vom Rath am 7. November 1938 in Paris genutzt. Das Attentat war eine Reaktion auf die Zwangsdeportationen von Juden im Rahmen der sogenannten "Polenaktion", bei der mehrere tausend Juden an die polnische Grenze verschleppt wurden. Grünspans Eltern waren von diesen Deportationen betroffen. Herschel Grünspan selbst kam gebürtig aus Hannover. Heute erinnert eine Gedenktafel am Historischen Museum in der Altstadt an ihn.

Arbeitskreis lädt ein
Der Arbeitskreis 96-Fans gegen Rassismus ist ein Zusammenschluss von 96-Fans, die sich gegen Diskriminierung und Rassismus einsetzen. Seit mehr als 15 Jahren trifft sich die Gruppe, aktuell immer am ersten Dienstag eines Monats. Die Mitglieder planen und veranstalten etwa Lesungen sowie Bildungsfahrten. Von Letzteren findet am Samstag, 26. November, erneut eine statt. Interessierte sind eingeladen, mit in die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Bergen-Belsen zu fahren. Weitere Informationen über die Fahrt und ein Mitwirken im Arbeitskreis, findet Ihr auf Facebook, Instagram und bei Heimspielen am Informationsstand im Zwinger.
AK/nik

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